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Damals der ganz normale Wahnsinn: Die 'Schlange' zur Mensaparty. Foto: Stefan Hölzer.
Damals der ganz normale Wahnsinn: Die 'Schlange' zur Mensaparty. Foto: Stefan Hölzer.

Nie wieder Mensaparty in der Mensa?

Die Wiedereröffnung der Mensa am Hubland ist endlich in greifbarer Nähe. Zwar verzögert sie sich wegen technischen Problemen weiter und konnte nicht wie geplant am 02. Oktober gefeiert werden. Dennoch stellt sich angesichts dessen nun die Frage, ob die Mensaparty ihrem Namen wieder gerecht wird und wie vor der Renovierung wieder in der Mensa stattfinden wird. Doch aus verschiedenen Gründen wird dies nicht der Fall sein, wie es seitens der Studierendenvertretung der Universität Würzburg (Stuv) heißt.

Jobmesse in der Mensa, Mensaparty nicht

Die Jobmesse vom 24. bis 26. Oktober wird bereits wie gewohnt wieder in der Mensa am Hubland stattfinden, wie auf Werbebanner und auf der Webseite der Uni Würzburg angekündigt wird. In derselben Woche – am 26. – findet die legendäre Mensaparty statt. Doch wie bereits seit 2018 soll die „größte studentische Party in Würzburg“, wie die Stuv verspricht, erneut in die Posthalle ausweichen. Doch nicht nur das.

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„Mensa als Veranstaltungsort keine Option mehr“

„Wir werden den Veranstaltungsort auch in den kommenden Semestern beibehalten, solange es die Posthalle noch gibt.“, sagt Christina Vierheilig, Sekretärin der Stuv dieser Redaktion. Bekanntlich läuft der Vertrag der Posthalle Ende 2025 aus, ehe auf dem Areal neue Büro- und Wohngebäude gebaut werden. Der Name „Mensaparty“ soll jedoch trotzdem weiterhin beibehalten werden, um an die früheren Partys anzuknüpfen, auch wenn die Sause nicht mehr dort stattfinden wird, wo normalerweise pro Tag hunderte Mittagsgerichte über den Tisch gehen.

Musikalische Unterhaltung in der Posthalle. Foto: Posthalle

Bereits seit 2018 Veranstaltungsort für die Mensa und soll es auch bleiben: Die Posthalle am Bahnhof. Foto: Posthalle

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„Absoluter Ausnahmezustand“: Original Mensaparty hatte einen legendären Ruf

Vor sechs Jahren fand die letzte Mensaparty an ihrem namensgebenden Ort statt. Sie hatte einen legendären Ruf, wie etwa der ehemalige übergreifende Wohnheimstutor Filip Simonovski in einer exklusiven Story dieser Redaktion über das Leben im Wohnheim und am Hubland schwärmte: „Die Party an sich war schon immer legendär: Hunderte von Studenten – darunter Scharen von neu angekommenen Erstis – strömten in das Gebäude, wo du sonst dein Mittagessen bekommst und feierten eine unvergleichliche Party gigantischen Ausmaßes!“ Doch nicht nur im Mensagebäude war damals Eskalation angesagt, wie Simonovski erzählte: „Überall ging es rund! Da war auf dem gesamten Hublandcampus in allen Wohnheimen absoluter Ausnahmezustand.“

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Krankenwageneinsätze wegen Verletzten in der Schlange

Was für die meisten Studentinnen und Studenten lustig und aufregend war, machte den Organisatorinnen und Organisatoren viel Arbeit und bereitete ihnen zunehmend Sorgen. Vierheilig, die zusammen mit ihrer Kollegin Pia Grimm seit vielen Jahren das Büro der gewählten studentischen Vertreterinnen und Vertreter leitet, verteidigt deshalb die Entscheidung, in der Posthalle zu bleiben. So gab es bei den letzten Partys in der Mensa immer größere Probleme angesichts des gigantischen Ansturms. Die Mensa war ausverkauft, die Schlangen davor das reinste Chaos, die gesamte Umgebung voller Flaschen und Müll. Nicht nur einmal musste ein Krankenwagen einen Gast wegen Verletzungen in der Schlange zur Party ins Krankenhaus mitnehmen.

Deutlich weniger Aufwand – Routiniertes Team in der Posthalle

„Wir mussten für die Party immer eine Securityfirma engagieren, die am Ende mit dem Chaos am Eingang verständlicherweise überfordert war“, erzählt Vierheilig. In der Posthalle ginge dagegen beim Einlass mit den eigenen Securitys alles seinen üblichen Weg, ohne nennenswerte Komplikationen. Auch ansonsten hätte die Stuv deutlich weniger Aufwand als in der Mensa. „Unser Sprecherinnen- und Sprecherrat kümmert sich um die Werbung und ansonsten überlassen wir alles dem kompetenten Team der Posthalle. Damit sind wir in den vergangenen Jahren gut gefahren“, meint die Sekretärin. So gebe es seitens der Studierendenvertretung keinen Grund etwas an der bewährten Kooperation zu ändern, war die Party doch auch in der Posthalle in der Regel immer vorzeitig ausverkauft gewesen. Bleibt nur die irreführende Tatsache bestehen, dass die Mensaparty weit weg von der Mensa (am Hubland) stattfindet.

Stuv will sich die Mensa als Option offen halten

Ganz begraben will die Stuv die Idee einer Rückkehr der Party in die Mensa jedoch nicht. „Wir halten die Option auf jeden Fall bestehen. Schließlich wissen wir ja noch nicht, wie es mit der Posthalle weitergeht und ob wir einen anderen geeigneten Ort finden“, stellt Vierheilig klar, die seit 2010 für die Stuv arbeitet. Somit könnte die große Studentenparty ab 2026 nach achteinhalb Jahren Abstinenz eventuell doch wieder an ihrem Ursprungsort zurückkehren.

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