Von einer Baustelle in die nächste: Kaum wird die Strecke Würzburg-Nürnberg nach den langanhaltenden Gleisarbeiten wieder eröffnet, geht es auch sofort mit der nächsten Gleiserneuerung zwischen Würzburg Hbf und Gemünden (Main) weiter. Dies zieht dementsprechend lange Zeit Konsequenzen für den Nahverkehr nach Main-Spessart und Frankfurt mit sich. Dabei gibt es für viele Zugfahrerinnen und -fahrer sogar eine gute Nachricht.
Würzburg-Nürnberg endlich wieder mit dem Zug befahrbar
Seit dem 26. Mai war die Zugstrecke Würzburg-Nürnberg nicht durchgehend befahrbar. Erst im Abschnitt von Würzburg Hbf bis Neustadt a. d. Aisch und ab 6. August von dort aus dann bis Nürnberg. Ab dem 12. September sind allerdings die Bauarbeiten planmäßig abgeschlossen und der Schienenersatzverkehr hat ein Ende.
19 Kilometer Gleis wird erneuert – Überleitstelle in Gambach
Am selben Tag beginnen die Bauarbeiten aber schon weiter nördlich. Auch auf der Strecke Würzburg-Gemünden – mitunter die am meisten befahrene Zugstrecke Deutschlands – müssen die Gleise und Weichen erneuert werden. Für 19 Kilometer Gleis und zwölf Weichen müssen insgesamt 32.000 Schwellen und 38.000 Tonnen Schotter ausgetauscht sowie 10.000 Tonnen Boden bewegt werden. Zudem erweitert die Deutsche Bahn in Gambach eine Überleitstelle, um den Zugverkehr flexibler gestalten zu können, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt.
Vollsperrung von 27. Oktober bis 5. November
Dass diese Maßnahmen seine Zeit brauchen, versteht sich von selbst. Bis zum 9. Dezember sollen die Bauarbeiten andauern. Doch anders als bei der Baustelle zuvor bleibt die Strecke währenddessen zumindest auf einem Gleis befahrbar. Lediglich vom 27. Oktober (ab 21 Uhr) bis 5. November wird die Strecke voll gesperrt.
Regionalbahn fährt 8 Minuten früher ab
Was bedeuten diese Maßnahmen für den Zugverkehr? Die RB 53 von Würzburg nach Schlüchtern/Jossa wird weiterhin planmäßig in Betrieb sein – außer natürlich zur Zeit der Vollsperrung. Die Mainfrankenbahn fährt von Würzburg lediglich acht Minuten früher ab als gewohnt – also bereits zur Minute 53. In umgekehrter Fahrtrichtung ändert sich nichts. Vom 27. Oktober bis 5. November wird für die Regionalbahn ein Schienenersatzverkehr eingesetzt.
12 Minuten schneller mit dem Regionalexpress von Würzburg Hbf nach Lohr Bahnhof
Der RE 54/55 wird in dieser Zeit nicht in Retzbach/Zellingen, Karlstadt und Gemünden halten. Stattdessen wird der Main-Spessart-Express auf der ICE-Strecke von Würzburg Hbf direkt nach Lohr Bahnhof umgeleitet. Daher verkürzt sich die Fahrtzeit für Fahrgäste, die nach Lohr am Main und darüber hinausfahren, sogar um 12 Minuten.
Fahrgäste aus Karlstadt trifft es besonders hart
Für Fahrgäste, die von Gemünden in Richtung Frankfurt fahren möchten, wird eine Regionalbahn von Gemünden nach Lohr (mit Langenprozelten als Zwischenhalt) eingerichtet, die allerdings bereits 23 Minuten vor der Abfahrt des RE 54/55 in Lohr Bahnhof ankommt. Besonders hart betreffen die Änderungen etwa Fahrgäste aus Karlstadt, die eine zusätzliche Wartezeit von 20 Minuten in Gemünden in Kauf nehmen müssen, um nach Frankfurt zu gelangen. Dafür wird anstelle des RE 54/55 zwischen Karlstadt und Würzburg während der gesamten Baumaßnahmen ein Schienenersatzverkehr eingesetzt. Daher empfiehlt es sich, in dieser Zeit von Karlstadt über Würzburg Hbf nach Lohr/Frankfurt Hbf zu fahren.
Am besten immer vorab im DB-Navigator nachschauen
Allerdings kann es auch immer wieder Abweichungen dieser Ersatzfahrplanregelungen geben und zu Verspätungen aufgrund der Bauarbeiten kommen. Daher empfiehlt es sich, sich vor jeder Fahrt nach, aus oder durch Main-Spessart im DB-Navigator zu informieren.