Am Donnerstagnachmittag hat ein Tatverdächtiger nach einem versuchten Callcenterbetrug versucht, mit einem Pkw in Würzburg zu flüchten. Dabei ist er auf einen Polizeibeamten zugefahren. Dieser musste Warnschüsse abgeben. Den Beamten ist es gelungen, den Mann nach kurzer Fahrt zu stoppen und festzunehmen. Einen mutmaßlichen Mittäter konnten die Einsatzkräfte noch in der Nähe festnehmen. Die Staatsanwaltschaft Würzburg wird den Erlass von Haftbefehlen beantragen.
Beamter gibt Warnschüsse ab
Den Kriminalbeamten lagen Hinweise vor, dass zu diesem Zeitpunkt noch Unbekannte Geld aus einem aktuellen Telefonbetrug abholen würden. Gegen 15:30 Uhr kamen die Tatverdächtigen zu der vermeintlichen Übergabe in die Simon-Breu-Straße. Hierbei nahmen die Polizisten einen der Beiden, einen 47 Jahre alten Mann, schnell fest. Der Fahrer des Tatfahrzeugs gab jedoch Gas und fuhr dabei auf einen der eingesetzten Beamten zu. Der Polizist gab in der Folge Warnschüsse ab. Er musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden.
Gefährliche Fahrmanöver im Frauenland
Durch den 21-jährigen Fahrer des flüchtenden Pkw kam es im weiteren Verlauf zu gefährlichen Fahrmanövern im Stadtteil Frauenland, bei denen dem Sachstand nach mehrere Verkehrsteilnehmer und Einsatzkräfte gefährdet worden sind. Nur durch Zufall kam es zu keinerlei Personenschäden.
Die Flucht durch das Stadtgebiet endete schließlich an einer roten Ampel im Bereich des Stadtrings an der Abzweigung zur Salvatorstraße. Der Flüchtige konnte hier vorläufig festgenommen werden. Polizeibeamte brachten ihn und seinen 47-jährigen Begleiter in die Hafträume der Polizeiinspektion.
Ermittlungen wegen Betrugs und versuchter Tötung
Die Staatsanwaltschaft Würzburg beabsichtigt, die beiden Tatverdächtigen am Freitag beim Ermittlungsrichter vorzuführen, um Untersuchungshaft zu beantragen. Die Ermittlungen werden unter anderem wegen des versuchten bandenmäßigen Betrugs sowie wegen eines versuchten Tötungsdelikts geführt.
Zeugen und Geschädigte bitte melden!
Verkehrsteilnehmer, die möglicherweise gefährdet worden sind, insbesondere ein noch unbekannter Fahrradfahrer mit Anhänger, werden zudem dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 bei der Kriminalpolizei Würzburg zu melden.
Update 28. August:
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg führte die Kripo die Tatverdächtigen dem Ermittlungsrichter vor. Dieser erließ gegen den 20-Jährigen einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Betruges und gegen den 21-Jährigen zusätzlich wegen des dringenden Tatverdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Anschließend brachte die Polizei die Männer in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten.