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So sieht er aus: Der Bierdeckel, der auf das Problem der Wildpinklerei aufmerksam macht. Foto: Thomas Heller.
So sieht er aus: Der Bierdeckel, der auf das Problem der Wildpinklerei aufmerksam macht. Foto: Thomas Heller.

Bierdeckel gegen ein ausuferndes Problem in der Sanderstraße

Schon immer ging es nachts in der Kneipenmeile Sanderstraße in Würzburg wild zu. Schließlich gibt es die Weinstube Reurerbäck, die heute“ Reue Bar“ heißt, bereits seit über 550 Jahren. Doch in der jüngsten Vergangenheit sehen Ordnungshüter:innen, die Stadt Würzburg, Anwohnerinnen und Barbetreiber zunehmende Fälle von Wildpinklerei als großes, in diesem Maße nicht mehr hinnehmbares Problem in der Straße in der südlichen Altstadt. Nun soll eine kreative Idee spielend auf das Problem aufmerksam machen, wie die Stadt Würzburg in einer Mitteilung schreibt.

Slogan: „Bier rein 5 €; Bier raus 55 €“

Bierdeckel können für Vieles Platz bieten: für Gläser, für Striche oder natürlich für Logos von Brauereien. Den Bierfilz (ursprünglich war er noch aus abwaschbarem Filz und daher umweltfreundlich wiederverwendbar) hat nun auch die Stadt für sich entdeckt und sagt damit Wildpinklerinnen und -pinkler den Kampf an. Mit dem Slogan „Bier rein: 5 €; Bier raus: 55 €“ wird dezent darauf hingewiesen, dass die Höhe des Verwarngelds für das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit inzwischen 55 Euro beträgt und ein Toilettengang in einer Seitenstraße nicht nur die Blase, sondern auch den Geldbeutel schnell entleert. Zudem soll bei den Nachtschwärmerinnen und -schwärmer um Verständnis für die Situation der Anwohner:innen geworben werden.

Zusätzlich breitgefächerte Plakataktion

Die Stadt Würzburg führt deshalb in Zusammenarbeit mit Gastronominnen und Gastronomen aus der Sanderstraße und dem Team von „Miteinander leben & feiern – Allparteiliches Konfliktmanagement in Würzburg“ am kommenden Wochenende in der Sanderstraße eine breitgefächerte Plakat- und Bierdeckelaktion durch, die auf diese Problematik aufmerksam machen soll.

1.000 Bierdeckel an die Bars der Sanderstraße verteilt

Hierfür wurden 1.000 Bierdeckel an die Bars und Kneipen zur Verwendung in den laufenden Betrieben verteilt, um die Feiernden nicht nur draußen auf der Sanderstraße und den Seitenstraßen, sondern auch in den Lokalen zu erreichen. Hinzu kommen 50 Plakate, die im entsprechenden Zeitraum in den Schaufenstern und auf der Straße aufgehängt werden. Daneben wird das Gebiet in den kommenden Monaten weiterhin vom Kommunalen Ordnungsdienst engmaschig kontrolliert und Verstöße werden unmittelbar mit einem Verwarngeld geahndet.

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Weitere Maßnahme des Würzburger Nachtleben-Konzept

Bereits im vergangenen Sommer startete die Stadt Würzburg das Nachtleben-Konzept „Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!“. Dieses Konzept wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, dem Verein „Würzburg macht Spaß“ und der Polizei erarbeitet und vom Stadtrat im Mai 2022 beschlossen. In der Umsetzung werden in den  Party-Hotspots unter anderem Nachtmediatorinnen und -mediatoren eingesetzt, welche sich dafür sorgen sollen, insbesondere durch Kommunikation, einen fairen Ausgleich zwischen Anwohnerinnen, Anwohnern und Feiernden herzustellen. Zwischenzeitig forderten einige Anwohnerinnen und Anwohner zur Eindämmung von Lärm und Wildpinkeln rabiate Maßnahmen wie eine Sperrstunde bereits um 1 Uhr. Daneben gilt seit August 2022 ein nächtliches Alkoholverbot auf der Sanderstraße und der Juliuspromenade – Innen- und Außenbereiche von Bars und Kneipen sind natürlich ausgeschlossen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt.
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