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Noch immer laufen Bauarbeiter statt Studenten durch die Mensa am Hubland der Universität Würzburg. Foto: Philipp Heilgenthal.
Noch immer laufen Bauarbeiter statt Studenten durch die Mensa am Hubland der Universität Würzburg. Foto: Philipp Heilgenthal.

Dauerbaustelle: Wann wird die Mensa am Hubland wiedereröffnet?

Was ist eigentlich aus der zentralen Mensa am Hubland der Julius-Maximilians-Universtität Würzburg geworden? Schon seit Februar 2018 wird das 1978 eröffnete Gebäude renoviert und sollte eigentlich längst fertig sein. Der Eröffnungstermin wurde mehrmals verschoben. Wir haben nachgefragt, wann mit einer Eröffnung zu rechnen ist.

Ursprünglich drei bis vier Jahre Bauzeit geplant

Drei bis vier Jahre lang sollte die Generalsanierung der des Mensagebäudes am Hubland dauern, in dem sich bis dato unter anderem auch das Büro der Studierendenvertretung, eine große Cafeteria und mit der Frankenstube eine weitere kleinere, hochwertigere Mensa befanden. Bis Ende 2021 hätte der zentrale Bau auf dem Campus Hubland Süd fertig sein sollen. Doch schon bald gab es Anzeichen dafür, dass die Großbaustelle nicht pünktlich zum Abschluss kommt.

Bereits 2020 Bauzeit verlängert und Baukosten erheblich erhöht

So kündigte die Universität Würzburg bereits 2020 eine Verzögerung von neun Monaten an. Diese neu gesetzte Frist verstrich im vergangenen Jahr, ohne dass es nach einem baldigen Ende der Dauerbaustelle aussah. Ende Dezember verkündete schließlich die Uni freudig die geplante Eröffnung für das Sommersemester 2023 – also im vergangenen April. Als Gründe für die damalige abermalige Verzögerung nannte das Staatliche Bauamt Würzburg damals neben einem großen Wasserschaden während der Baumaßnahme auch Schwierigkeiten wegen unterbrochenen Lieferketten sowie Krankheitswellen durch Corona und anderen Viren, die „an vielen Stellen für gravierende Personalausfälle sorgten.“

Das sagen Pressestelle und Staatliches Bauamt

Doch selbst dieser Termin konnte kürzlich nicht eingehalten werden. In einem erneuten Schreiben der Universität Würzburg vom 27. März, also kurz vor der geplanten, bereits verzögerten Wiedereröffnung, heißt es: „Zwar sind die Sanierung und Renovierung mittlerweile weit fortgeschritten, bis die Mensa jedoch ihre Türen wieder öffnen und den Betrieb aufnehmen kann, sind noch diverse Restarbeiten zu erledigen.“ Auf Anfrage konnten und wollten nun weder Uni-Pressestelle noch das Staatliche Bauamt prognostizieren, wann endlich die ersten Mittagessen über die neu gestaltete Theke der Mensa am Hubland gehen werden.

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Die Essensausgabe in der Mensa am Hubland. Foto: Studentenwerk Würzburg

Nicht mehr viele aktive Studentinnen und Studenten haben die Essensausgabe in der Mensa am Hubland noch miterleben dürfen. Foto: Studentenwerk Würzburg.

Wie bei Stuttgart 21 und Flughafen BER?

Trotz des oben genannten weiten Fortschritts der Baumaßnahmen waren beide Behörden nicht einmal bereit, zumindest eine vage Einschätzung für die endgültige Fertigstellung des Gebäudes zu geben. Es dürfte folglich noch mindestens bis zum nächsten Semester dauern. Oder noch länger? Allmählich erinnert Würzburgs Dauerbaustelle deshalb an den Flughafen BER oder Stuttgart 21. Oder, um in Würzburg zu bleiben, an den Neubau des Mainfranken Theaters. Denn mit laufender Bauzeit steigen wie bei diesen Großprojekten auch die Kosten. Bereits 2020 wurden für die 9-monatige Bauzeitverlängerung zusätzlich 11,5 Millionen zu den anfangs vorgesehenen 50 Millionen Euro bereitgestellt. Aktuelle Zahlen zu den unvorhergesehenen Zusatzkosten stehen derzeit nicht zur Verfügung. Die ursprünglich angepeilten 50 Millionen Euro dürften sich jedoch inzwischen mehr als verdoppelt haben.

Darum erhöhte das Studentenwerk Würzburg die Preise in den Cafeterien deutlich

Mensateria seit dem Wintersemester völlig überfüllt

Nicht nur aufgrund der laufenden Kosten wäre ein Bauabschluss schon längst dringend nötig gewesen. Denn die eigentlich für die gesamte Dauer der Sanierung der Mensa am Hubland vorgesehene Interimsmensa im Sprachenzentrum musste wegen des auslaufenden Pachtvertrags bereits im vergangenen Wintersemester schließen. Seitdem stehen den mehreren tausend Studentinnen und Studenten der beiden Campus Hubland Süd und – Nord nur eine Mensa zur Verfügung. Das bedeutet, dass die ohnehin meist überfüllte, 2015 eröffnete Mensateria am Hubland inzwischen chronisch überlaufen ist. Eine seit dem 17. April zusätzlich geschaffene Essensausgabe im philosophischen Institut kann die vielen hungrigen Mäuler nicht einmal ansatzweise ausreichend stopfen. Doch die zum Dauerzustand gewordene Notlösung der Essensversorgung am Hubland wird voraussichtlich noch lange andauern.

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