Das Bündnis „Besser leben im Bischofshut“ kündigt eine Verbesserung im Nahverkehr in Würzburg an: Pünktlich zum neuen Schuljahr 2023/24, also ab Mitte September, sollen in Zukunft alle fünf Straßenbahnlinien einheitlich im 15-Minuten-Takt fahren, wie das parteiübergreifende Bündnis schreibt. Ein Wermutstropfen für die Fahrgäste wurde in der Pressemitteilung allerdings nicht erwähnt.
Einstimmig beschlossen
Die Fahrplanänderung der Straßenbahnlinien wurde vergangene Woche in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses (PUMA) einstimmig beschlossen. Neben der einheitlichen Taktverdichtung beschloss der Ausschuss zusätzlich weitere Verbesserungen im Würzburger Straßenbahnverkehr, wie das Bündnis überschwänglich ankündigt.
Deutlich mehr Fahrten am Samstag
So sollen an Samstagen künftig nicht nur die Linien 4 und 5, sondern alle Linien bis in die Abendstunden ebenfalls im 15-Minutentakt fahren. „Gerade an Samstagen sind die Parkhäuser der Innenstadt stark nachgefragt – nun zieht auch der ÖPNV nach. Für die Attraktivität und Erreichbarkeit des Einzelhandels ist eine zuverlässige Anbindung mit dem ÖPNV an hochfrequentierten Tagen erforderlich“, freut sich etwa Stadträtin Charlotte Schloßareck vom Bürgerforum. Darüber hinaus beschloss der PUMA für morgens und mittags zwischen Hauptbahnhof und Heuchelhof über Sanderring und Heidingsfeld einen 5-Minuten-Takt, um der Rush-Hour entgegenzuwirken.
Fahrpreise steigen um 5,5 Prozent
Unabhängig davon wurde in derselben Sitzung etwas mit großer Mehrheit beschlossen, dass den Fahrgästen in und um Würzburg weniger gefallen dürfte und was in der Pressemitteilung von „Besser leben im Bischofshut“ nicht erwähnt wird: Es kommt zur höchsten Fahrpreiserhöhung seit langem. Zum 1. August steigen die Fahrpreise im Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) um 5,5 Prozent. Dabei gab es erst am vergangenen 1. Januar eine Preiserhöhung um 2,7 Prozent. Damit würde beispielsweise eine Monatskarte für die Großwabe Würzburg künftig 48,20 Euro statt bisher 45,70 Euro kosten. Allerdings dürfte die Preiserhöhung mit der Einführung des Deutschlandtickets ohnehin kaum einen Vielfahrer oder eine Vielfahrerin interessieren. Wer jedoch nur einen Tag lang den ÖPNV in Würzburg nutzen möchte, muss ab dem 1. August voraussichtlich 4,85 Euro statt wie bisher 4,60 Euro für eine Tageskarte zahlen.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels war davon die Rede, dass die Fahrpreiserhöhung mit der Taktverdichtung einherging und die Stadträte des Bündnisses „Besser leben im Bischofshut“ dies verschwiegen. Auf Wunsch der Grünen-Stadtratsfraktion wurden diese Formulierungen umgeändert, da die Fahrpreiserhöhung nicht in direktem Zusammenhang mit der Taktverdichtung steht. Allerdings wurde beides sehr wohl in derselben Sitzung des PUMAs beschlossen. Die Pressemitteilung von „Besser leben im Bischofshut“ konzentrierte sich jedoch ausschließlich auf die positive Nachricht der Taktverdichtung.