Im Rahmen des Konzepts „Besser leben im Bischofshut“ beschloss der Würzburger Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) im Januar 2022 mit klarer Zweidrittelmehrheit, in der unteren Juliuspromenade und in der Karmelitenstraße die meisten Parkplätze entfernen zu lassen, um Flächen entsiegeln und Bäume anpflanzen zu können. Da als Ausgleich hierfür noch in diesem Jahr das große Parkhaus am Hauptbahnhof in Würzburg fertiggestellt wird, sieht der Ausschuss die ideale Gelegenheit, diesen Beschluss nun zu realisieren.
Fast alle Außenparkplätze würden wegfallen
Wie die Main-Post berichtet, wurde deshalb vergangenen Mittwoch im Puma dazu ein Konzept vorgestellt. Von den 50 platzraubenden Pkw-Stellplätzen auf beiden Seiten sollen lediglich zwei Plätze für Carsharing und fünf Behindertenparkplätze erhalten bleiben. Der dadurch neu zur Verfügung stehende Raum soll vielseitig genutzt werden: Von einer Be- und Entladezone ist die Rede, die vor allem den vielen Gastronominnen und Gastronomen in der belebten Straße zugutekäme. Außerdem sollen zehn Bäume gepflanzt werden und der Platz um den Fischerbrunnen soll aufgewertet und vergrößert werden.
Autos werden keinesfalls aus der Karmelitenstraße verbannt
Vor allem würden jedoch Fahrradfahrerinnen und Fußgänger erheblich von der Umgestaltung profitieren, wenn Gehsteige verbreitert und eine großzügige Fahrradspur auf der Gegenfahrbahn der Einbahnstraße installiert werden würde. Denn an der Verkehrsführung soll sich nichts ändern, Autos sollen keinesfalls aus der Karmelitenstraße verbannt werden. Schließlich beinhaltet die Straße einen Zugang zur Marktgarage mit 518 Stellplätzen. Dennoch würde die Umgestaltung der bisher sehr engen Straße die Sicherheit von Radfahrern erheblich steigern. Am Ende sollen jedoch bei allen Ideen die Anwohnerinnen und Anwohner miteinbezogen werden, heißt es in der Main-Post.
CSU und Grüne stimmen aus gegensätzlichen Gründen dagegen
Allerdings wurde dem Konzept im Puma nicht zugestimmt, denn sowohl Grüne als auch CSU stimmten dagegen – aus gegensätzlichen Gründen. Grünen-Stadtrat Patrick Friedl kritisierte, auf dem Entwurf sei nicht ersichtlich, wie viel Beton in Grünfläche umgewandelt werden solle und zehn Bäume seien seiner Fraktion insgesamt zu wenig. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth gehen dagegen die Pläne zu weit. Der Stadtrat würde zumindest einige der Außenparkplätze beibehalten und damit noch weniger Asphalt zugunsten von Grünfläche entsiegeln wollen als vorgesehen. Derselben Meinung waren Charlotte Schloßareck (FDP/Bürgerforum) und Josef Hofmann (FW-FWG). So wurde der Tagesordnungspunkt vertagt.