Update: Der Umzugsort steht nun fest: Wie ein Frankonia-Mitarbeiter diese Redaktion über Facebook informierte, baut die Firma derzeit bereits eine neue Filiale im Rottendorfer Gewerbegebiet. Im Herbst zieht Frankonia dann von der Stammfiliale in den Ostring in Rottendorf neben die HEM Tankstelle um.
Neue Wohnungen in der Sanderau
Mitten im Würzburger Stadtteil Sanderau sollen in naher Zukunft Dutzende neue Wohnungen entstehen. Wie die Main-Post ausführlich berichtete, sollen dem Bauausschuss der Stadt Würzburg am kommenden Dienstag Pläne für ein Großprojekt vorgestellt werden. Um das Bauvorhaben zu realisieren, muss ein Traditionsgeschäft weichen, das eigentlich nicht mehr aus der Sanderau wegzudenken ist.
Seit 1919 in der Randersackerer Straße
Seit 1919 hat die 1908 gegründete Jagdsportfirma Frankonia ihre Stammfiliale samt Firmensitz in der Randersackerer Straße in Würzburg. War Frankonia ursprünglich nur ein (Jagd-)waffen- und Munitionshersteller, so erweiterte das Traditionsunternehmen Stück für Stück sein Sortiment um Jagdausrüstung, Trachten und hochwertige Herren- und Damenmode. Bald kamen weitere Filialen in ganz Deutschland und darüber hinaus hinzu. Bis heute expandiert das seit 2001 der Otto-Gruppe Hamburg zugehörige Unternehmen. Die Stammfiliale wurde 1956 um- und ausgebaut und seitdem nicht mehr verändert. Bis heute zieren die markanten grünen Fahnen von Frankonia die Hauptstraße der Sanderau. Doch diese sollen spätestens im Herbst eingerollt werden.
Knapp 70 Wohnungen, Gastro und Kita geplant
Mit dem 3.500 Quadratmeter großen Grundstück samt 1.000 Quadratmeter großem Parkplatz hat der Eigentümer Großes vor. Dort will die der Otto-Gruppe ebenfalls zugehörige Friedrich Baur Stiftung (Versandhaus Baur) künftig knapp 70 Mietwohnungen errichten. Hinzukommen sollen eine Gastronomie, eine Kindertagesstätte und Stellplätze in den Untergeschossen. Anstelle der bisherigen Filiale soll ein fünfstöckiges Gebäude mit 52 Wohnungen und begrüntem Flachdach errichtet werden.
24 sozial geförderte Wohnungen
Die übrigen geplanten Wohnungen sollen in einem neuen Gebäude auf dem jetztigen Frankoniaparkplatz entstehen. Das Mehrfamilienhaus soll sich mit seinem Dach nahtlos dem Nachbarhaus einfügen, wie die Main-Post nach Informationen des Eigentümers schreibt. Insgesamt sollen 24 dieser geplanten Wohnungen sozial gefördert werden und so dringend benötigten Wohnraum in Würzburg schaffen.
Baupläne stehen noch in den Sternen – Frankoniafiliale zieht um
In die Baupläne mitintegriert werden soll der sogenannte Neumann-Pavillon. Der Legende Nach soll dieses Gartenhäuschen 1720 vom Residenz-Architekten Balthasar Neumann erbaut worden sein. Bis die visionären Baupläne umgesetzt werden, „können bestimmt noch zwei Jahre ins Land gehen“, schätzt Otmar Fugman, Geschäftsführer der Friedrich-Baur-Stiftung gegenüber der Main-Post. Allerdings sei die Vorstellung der Pläne ein wichtiger erster Schritt, um möglichst bald mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Übrigens geht den Würzburgern Frankonia keineswegs verloren. Das Traditionsunternehmen plant lediglich einen Umzug im Herbst. Wo genau die Frankoniafahnen in Zukunft wehen werden, steht bislang jedoch noch nicht fest.