Bereits im vergangenen Sommer wurde das Konzept „Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!“ in der Stadt umgesetzt. Gemeinsam mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, dem Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß, und der Polizei erarbeitete man das Konzept, welches schließlich im Mai 2022 vom Würzburger Stadtrat beschlossen wurde.
In der Praxis sieht das ganze so aus: Party-Hotspots werden unter anderem von Nachtmediatorinnen und -mediatoren aufgesucht, die sich dafür einsetzen, insbesondere durch Kommunikation einen fairen Ausgleich zwischen Anwohnerinnen und Anwohnern und den Feiernden herzustellen.
„Verunreinigungen nicht mehr hinnehmbar“
Nach einem guten halben Jahr haben nun die Einsätze der Nachtmediatorinnen und -mediatoren sowie die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei im Bereich der Sanderstraße gezeigt, dass vor allem die Verunreinigungen und Hinterlassenschaften auf der Sanderstraße und in den Nebengassen Ausmaße erreicht haben, die nicht mehr hinnehmbar seien, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. Diese Erkenntnis habe sich auch im Rahmen von Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern bestätigt, heißt es.

Selbst patroulierende „Ruhestifter“ konnten gewisse Anwohnerinnen und Anwohner der Sanderstraße nicht beruhigen. Foto: Silvia Gralla.
Wildpinkeln nicht nachvollziehbar
Am Anfang der Sanderstraße, an der Ecke Augustinerstraße und Gotengasse, und am Ende an der Bushaltestelle Sanderglacisstraße stehen öffentliche Toilettenanlagen zur Verfügung. Und auch viele Gastronomen in der Sanderstraße gewähren Nicht-Gästen die Benutzung ihrer WC-Anlagen. Deshalb sei es nicht nachvollziehbar, dass „Unordnungsphänomene“ wie beispielsweise Wildpinkeln in einer solchen Erheblichkeit festgestellt werden müssen, erklärt die Stadt.
Bessere Beschilderung und Verwarngelder
Zukünftig sollen deshalb die öffentlichen WC-Anlagen am Anfang und am Ende der Sanderstraße besser ausgeschildert werden. Außerdem werde aber auch der Rahmen eines Verwarngeldes für die Notdurft von 55 Euro künftig voll ausgeschöpft, so die Stadt.
Weiterhin Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst
In den kommenden Monaten wird das Gebiet rund um die Sanderstraße weiterhin vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) kontrolliert, der Verstöße unmittelbar mit einem Verwarngeld geahndet. Gelegentlich arbeite der KOD im Rahmen von Sonderaufträgen, Kontrollen oder Lärmmessungen auch ohne Uniform. Daher werden künftig bei dieser Gelegenheit auch zivil gekleidete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wildpinklerinnen und -pinkler kontrollieren, gibt die Stadt bekannt.