Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Digitalisierung – die Zukunft hält viele spannende Aufgaben bereit. Und Fachkräfte im Handwerk sind entscheidend daran beteiligt, dass ihre Umsetzung gelingt. „Wer sich jetzt für einen der rund 130 verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk entscheidet, hat beste Zukunftsaussichten. Denn Handwerkerinnen und Handwerker werden künftig mehr gebraucht denn je – und zwar in allen möglichen Bereichen“, betont Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. Die Vielfalt der Ausbildungsberufe und Karrieremöglichkeiten im Handwerk zeigt auch jedes Jahr aufs Neue der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. Auch Junghandwerkerinnen und Junghandwerker aus der Region sind hier sehr erfolgreich. Drei von ihnen erzählen, was sie an ihrem Handwerksberuf so begeistert und wie sie ihren Karriereweg im Handwerk angehen.
Das Geleistete direkt vor Augen
Stefanie Hahn hat eine Ausbildung im Handwerk von Anfang an überzeugt. „Ich bin kein großer Fan von Schule, das muss ich ehrlich sagen. Daher kam für mich eine weiterführende Schule oder Studium nie in Frage. Ich wollte immer eine Ausbildung machen und Arbeiten gehen“, erzählt die begeisterte Handwerkerin. Nach einem Praktikum und einem Ferienjob im Beruf Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik hat die Kitzingerin gemerkt, dass eine Ausbildung in diesem Beruf genau das Richtige für sie ist. Was ihr an ihrem Job besonders gefällt, ist dass man das Geleistete direkt vor Augen hat, vor allem wenn man die Probleme von Kunden lösen kann. „Einfach die glücklichen Gesichter zu sehen, das hat mich sehr überzeugt“, schwärmt die 23-Jährige.

Stefanie Hahn fühlt sich im Handwerk so richtig wohl. Foto: Nadine Heß.
Beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt
„Qualifizierte Fachkräfte aus dem Handwerk haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ihr Wissen und ihre Fertigkeiten sind gefragt und öffnen viele Türen“, sagt Ludwig Paul. Mit fachspezifischen Weiterbildungen können Handwerkerinnen und Handwerker ihr Know-how ebenso weiter vertiefen wie mit der Weiterbildung zum Meister bzw. zur Meisterin. „Durch den anstehenden Generationswechsel im unterfränkischen Handwerk ergeben sich zudem weitere Anreize für die Weiterbildung. Denn viele Betriebe brauchen einen Nachfolger“, erklärt Paul.
Einige Perspektiven, die sich mit dem Meistertitel eröffnen
- Selbstständigkeit
- Existenzgründung/Betriebsübernahme
- Studium an einer Hochschule im Fachbereich (z.B. Bauingenieurswesen, Holztechnik)
- Fortbildung zum geprüften Betriebswirt (HwO)
Auf Umwegen den passenden Job gefunden und durchgestartet
Wie schnell man im Handwerk Karriere machen kann, sieht man anschaulich am Beispiel von Kenan Tiro. Der Thüngersheimer musste aus unterschiedlichen Gründen bereits zwei Ausbildungen abbrechen und schrieb eine große Berufskarriere schon fast ab. In der Ausbildung zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer fand er jedoch endlich das, was ihm am meisten zusagt: Draußen auf verschiedenen Baustellen unterwegs sein, mit Kunden in Kontakt treten und im Team arbeiten. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, formuliert es Kenan treffend. So blühte der 25-Jährige in seinem neuen Job regelrecht auf und entwickelte enormen Ehrgeiz: „Ich wollte Klassenbester werden und es ganz nach vorne schaffen.“ Gleich nach seiner erfolgreichen Gesellenprüfung 2022 begann Kenan berufsbegleitend mit seiner Weiterbildung zum Meister. Im Anschluss will er noch die Weiterbildung zum Betriebswirt nach der Handwerksordnung draufpacken. „Durch meine Erfolge habe ich den Spaß am Lernen wiederentdeckt“, erklärt der erfolgreiche Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer.

Kenan Tiro hat als Auszubildender zum Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer eine zweite Chance bekommen und geht jetzt seinen Weg im Handwerk. Foto: Nadine Heß.
Hintergrund: Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, dem sich Stefanie und Kenan unterzogen, wird seit 1951 jährlich in rund 130 Wettbewerbsberufen durchgeführt und zählt zu den größten Berufswettbewerben Europas. Deutschlandweit nehmen jedes Jahr rund 3.000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks teil. Für die Teilnahme qualifiziert sich, wer in der Gesellenprüfung die besten Ergebnisse erzielt, im praktischen Teil mindestens die Note „gut“ erhalten hat und zum Zeitpunkt der Gesellenprüfung nicht älter als 27 Jahre ist. Je nach Beruf werden die Sieger durch den Vergleich von Prüfungsergebnissen, eine praktische Arbeitsprobe oder die Bewertung des Gesellenstücks bestimmt.
Beim Leistungswettbewerb Gleichgesinnte getroffen
Auch Louis Reinfurth aus Kleinostheim nahm an dem Wettbewerb teil. „Der Leistungswettbewerb war eine schöne Erfahrung. Ich habe Menschen kennengelernt, die dieselbe Leidenschaft haben wie ich; Menschen, mit denen ich mich durch unser gemeinsames Handwerk verbunden gefühlt habe“, erzählt der Parkettleger. Im Juli dieses Jahres beginnt der 21-Jährige mit seiner Weiterbildung zum Meister. Später einmal will er mit seinem Bruder den elterlichen Betrieb übernehmen. Trotz Abitur konnte er sich für sich selbst kein Studium vorstellen. Ihm gefiel der Gedanke, selbst kreativ zu sein und etwas zu gestalten. Am meisten schätzt er in seinem Beruf die Abwechslung. „Ich bin jeden Tag oder jede Woche auf einer anderen Baustelle. Es sind immer andere Herangehensweisen, immer andere Herausforderungen.“
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