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Nur einige von zahlreichen streunenden Katzen, die die Katzenhilfe täglich aufnimmt und versorgt. Foto: Katzenhilfe Würzburg.
Nur einige von zahlreichen streunenden Katzen, die die Katzenhilfe täglich aufnimmt und versorgt. Foto: Katzenhilfe Würzburg.

Katzenhilfe Würzburg fordert Katzenschutzverordnung in ganz Unterfranken

Die Katzenhilfe Würzburg des Mainfränkischen Tierschutz e. V. schlägt angesichts der steigenden Zahl an streunenden Katzen Alarm. Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der nicht kastrierten Katzen, was auch automatisch die Zahl der besitzerlosen Katzen in die Höhe treibt, wie der Verein in einer Pressemitteilung schreibt. Rund zwei Drittel der Tiere sind krank, einige sogar todkrank. Aus diesem Grund bittet die Katzenhilfe Würzburg einerseits um Unterstützung bei ihrer Arbeit. Andererseits fordert sie eine Bayernweite Katzenschutzverordnung, um der Lage Herr zu werden.

Die Katzenhilfe Würzburg nimmt täglich 3,6 streunende Katzen auf

Im Jahr 2022 wurden 1.312 streunende/verwilderte Katzen in Unterfranken allein über die Katzenhilfe Würzburg tierärztlich versorgt. Das ergibt täglich 3,6 Katzen, für welche der Verein Tierarztkosten und die weitere Versorgung übernommen hat. Von diesen 1.312 Katzen waren 857 Tiere krank – inkl. der Fälle, in denen jede Hilfe zu spät kam. Das ergibt eine Quote von 65,3 % kranken, beziehungsweise toten Tieren. Wichtig: Hierbei handelt es sich um verwilderte, ausgesetzte, zurückgelassene Hauskatzen und deren Nachwuchs, also um ein menschengemachtes Problem.

Würmer, Flöhe und vereiterte Augen

Der Zustand der Katzen, die der Verein aufnimmt, ist zum Teil verheerend: Manche haben Würmer und Flöhe. Sie haben dadurch schlimmen Durchfall und kratzen sich die Haut auf. Andere haben Schnupfen, was nicht selten zu vereiterten, zerstörten Augen führt. Nicht zuletzt führen die Krankheiten bei vielen der verwilderten Katzen zum frühzeitigen Tod.

Um die explodierende Katzenpopulation in Unterfranken in den Griff zu bekommen, setzen die Veterinärinnen und Veterinäre vor allem auf Kastration. 2022 verzeichnete die Katzenhilfe Würzburg 764 kastrierte weibliche und männliche Streuner – 2019 waren es noch 521. Doch allein wird der Tierschutz noch lange nicht Herr der Lage. Denn ein zentraler Baustein fehlt: Die Katzen, die ein Zuhause haben, jedoch nicht kastriert sind. Diesbezüglich wurde in den vergangenen Jahren reichlich Aufklärung betrieben. Leider reichen auch hier die Möglichkeiten des Ehrenamts nicht aus.

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Einziger Ausweg: Kastrations- und Kennzeichnungspflicht durch Katzenschutzverordnung

Um eine flächendeckende Kastration und Kennzeichnung aller Katzen zu gewährleisten, fordert die Tierschutzorganisation daher eine Katzenschutzverordnung. Die Verordnung, die bereits in einigen Kommunen sowie in Niedersachsen gilt, schreibt eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht aller frei laufenden Katzen vor. Mit einer Katzenschutzverordnung könnte sich der Tierschutz ganz auf verwilderte Hauskatzen konzentrieren, ohne dass unkastrierte Freigängerkatzen einen Strich durch die Rechnung machen. Davon würden nicht zuletzt von streunenden Katzen gejagte Tiere wie Vögel oder Eichhörnchen erheblich profitieren, weshalb die Katzenhilfe Würzburg für eine Katzenschutzverordnung für ganz Unterfranken kämpft.

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