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Auch das Palatium in Ochsenfurt ist mittlerweile voll belegt. Daher sucht der Landkreis Würzburg dringend Unterbringungsmöglichkeiten. Archivfoto: Lucas Kesselhut
Auch das Palatium in Ochsenfurt ist mittlerweile voll belegt. Daher sucht der Landkreis Würzburg dringend Unterbringungsmöglichkeiten. Archivfoto: Lucas Kesselhut

Wohnraum für Geflüchtete im Landkreis Würzburg dringend benötigt

Die Kapazitäten des Landkreises Würzburg zur Unterbringung von Geflüchteten sind erschöpft. Mit einem Aufruf wendet sich das Landratsamt daher an die Bevölkerung, während sich der Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter verschlimmert. Parallel zu dieser Fluchtursache würden momentan auch die Migrationsbewegungen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und aus Nordafrika zunehmen. Die derzeitige Situation stelle die Jahre 2015 und 2016 aber nochmal in den Schatten, verdeutlicht Landrat Thomas Eberth die Situation. Dabei dankt er ausdrücklich Bürgerinnen und Bürgern, die seit dem 24. Februar 2022 Ukraine-Geflüchtete aufgenommen und versorgt haben. „Jetzt haben wir unsere Kapazitätsgrenzen der Unterbringungsmöglichkeiten aber überschritten und ohne Handeln der Bundesregierung oder Unterstützung der Bevölkerung können wir nicht mehr“, so der Landrat.

Erstanlaufstelle in Rottendorf ist voll besetzt

Nachdem am 23. Januar 2022 weitere Geflüchtete in Rottendorf aufgenommen worden sind, ist diese Erstanlaufstelle jetzt voll besetzt. Ausweichmöglichkeiten in dezentrale Unterkünfte – das sind beispielsweise aufgegebene Pensionen oder Gasthöfe in den Landkreis-Gemeinden, die durch das Landratsamt angemietet wurden – bestehen nicht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts suchen nun verstärkter nach Gewerbehallen oder weiteren Alternativen. Auch der Plan, ein Hotelschiff anzumieten, sei noch nicht vom Tisch. „Jede Lösung, die für einen geeigneten Wohnraum sorgt, muss angedacht und offen besprochen werden. Wir sind alle in der Pflicht – wir als Landkreis und jede der 52 Gemeinden. Die Verantwortung liegt am Ende bei uns allen gleichermaßen. Mit Blick auf die Geflüchteten-Prognosen muss uns klar sein, dass wir diese Herausforderung nur gemeinsam schaffen können – wenn wir es überhaupt noch schaffen“, appelliert Landrat Thomas Eberth.

Aufruf an die Bevölkerung: Wohnungen dringend gesucht

Gesucht werden Räumlichkeiten im Landkreis Würzburg, die sich als Unterkünfte für Geflüchtete eignen. Gemeint sind sowohl Objekte mit mehr als 50 Plätzen zur Anmietung als Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Unterfranken als auch Objekte mit etwa 10 bis 30 Plätzen zur Anmietung als dezentrale Unterkunft des Landratsamtes.

Jobcenter oder Sozialamt stemmen Mieten bei Privatvermietung

Willkommen sind auch Angebote mit bis zu zehn Plätzen. Hier wird das Mietverhältnis direkt zwischen Vermietern und geflüchteter Person geschlossen und ist privatrechtlicher Art. Solange ein Geflüchteter keine eigenen Einkünfte hat, wird die angemessene Miete, nach Vorlage einer entsprechenden Vollmacht, durch das Jobcenter des Landkreises Würzburg oder das Sozialamt des Landratsamts, abhängig von Wohnort und untergebrachter Familiengröße, sichergestellt.

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Wer entsprechende Räumlichkeiten zur Miete anbieten kann und damit zur weiterhin guten Sorge für geflüchtete Menschen beitragen möchte, wird gebeten, sich per E-Mail an wohnraumvermittlung@lra-wue.bayern.de zu wenden.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung des Landratsamtes Würzburg.
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