Zu den wichtigsten Sicherheitseinrichtungen eines Autos, ja jedes Fahrzeugs, gehören die Bremsen. Durch diese kann das Fahrzeug wieder zum Stillstand gebracht werden. Doch wie funktionieren die Bremsen an einem modernen Fahrzeug eigentlich? Damit wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen.
Aufbau
Der Aufbau einer Bremse an einem Auto ist einfach erklärt. In modernen Autos werden an beiden Achsen meistens Scheibenbremssysteme verbaut, während bei Lkws häufig Trommelbremsen zum Einsatz kommen, da diese weniger anfällig für Fremdkörper wie Dreck und Schmutz sind.
Eine Scheibenbremse besteht schematisch aus drei Teilen: Der Bremsscheibe, die fest mit der Achse verbunden ist, dem Bremssattel, der die Bremsscheibe teilweise umklammert sowie den Bremsklötzen, die am Bremssattel befestigt sind.
Funktionsweise
Will man ein Auto abbremsen, so tritt man auf das Bremspedal. Durch dieses wird eine Hydraulik betätigt, die die auf den Bremssätteln befestigten Bremsklötze gegen die Bremsscheibe drücken. Dadurch reiben die Bremsklötze auf den Bremsscheiben. Durch die Reibung wird die kinetische Energie des Fahrzeugs, die Bewegungsenergie, in Wärme umgewandelt. Waren früher Bremspedal und Bremsbeläge direkt mechanisch miteinander verbunden, so übernehmen heute Hydrauliksysteme die Aufgabe, mit entsprechendem Druck die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe zu drücken, ohne dass Sie selbst den gleichen Druck aufs Bremspedal ausüben müssen.
Die Bremsscheibe ist dabei härter als die Bremsklötze, so dass sich diese mit der Zeit abnutzen. Aber auch die Bremsscheibe verschleißt mit der Zeit und muss ausgetauscht werden.
Kontrolle
Da sowohl Bremsscheibe wie auch Bremsklötze der Abnutzung unterliegen, müssen diese regelmäßig überprüft werden. Denn das Fahren eines Fahrzeugs mit nicht funktionstüchtigen Bremsen kann lebensgefährlich sein. Für Sie als Fahrer aber auch für andere Verkehrsteilnehmer. Überprüfen Sie daher Ihre Bremsen regelmäßig. Am besten geschieht dieses im Rahmen der regelmäßigen Inspektionen, die der Hersteller Ihres Autos empfiehlt. Hierbei wird das Bremssystem kontrolliert und verschlissene Teile ausgetauscht.
Sie können aber selbst auch überprüfen, ob Ihre Bremsen ausgetauscht werden müssen. Am besten können Sie Bremsscheiben und Bremsbeläge bei einem Reifenwechsel in Augenschein nehmen. Es ist aber auch möglich, durch die Felge hindurch auf das Bremssystem zu schauen.
Haben die Bremsbeläge weniger als 2-3mm Dicke, so wird es an der Zeit, diese auszutauschen. Sind Sie in bergigem Gelände länger mit schleifender Bremse bergab gefahren, so dass diese längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt war, erkennen sie dieses, wenn die Bremsscheiben blau angelaufen sind. Tiefere Riefen an der Außenseite der Bremsscheibe sind ebenso ein Indiz dafür, dass die Scheibe gewechselt werden muss.
Moderne Fahrzeuge haben zudem ein Kontrollsystem, mit dem im Cockpit des Fahrzeugs angezeigt wird, wann die Bremsbeläge abgenutzt und ersetzt werden müssen. Ältere Fahrzeuge können hierzu ein mechanisches Warnsystem benutzen. Bei diesem ist auf der Bremsbelagträgerplatte ein Metallstift verbaut, der, wenn der Bremsbelag zu gering ist, an der Bremsscheibe reibt und ein quietschendes und kreischendes Geräusch erzeugt. Hören Sie also beim Bremsen ein Quietschen, so sollten Sie unbedingt eine Werkstatt aufsuchen. Nicht so schlimm ist dagegen ein kurzes Quietschen nach Fahrtantritt. Verschwindet dieses wieder, sind die Bremsen noch in Ordnung.
Bemerken Sie allerdings, dass Ihr Fahrzeug nicht mehr so gut verzögert und sie hören nur noch ein metallisches Schleifen, dann sind die Bremsbeläge vollständig abgenutzt und die Bremsbelagträgerplatte reibt direkt auf der Bremsscheibe. Nun hilft nur noch eines: Lassen Sie das Fahrzeug stehen. Denn jede Fahrt kann lebensgefährlich sein. Zudem laufen Sie Gefahr, dass durch das Reiben von Metall auf Metall auch die Bremsscheibe Schaden nimmt und Sie mit größeren Reparaturkosten rechnen müssen. Lassen Sie es also gar nicht erst so weit kommen und achten Sie auf die ersten Anzeichen, dass die Bremsen abgenutzt sein könnten.