Auch im Jahr 2022 verschwinden Läden aus dem Würzburger Stadtbild. Die Gründe für die Schließungen sind ganz unterschiedlich, aber die Corona-Krise macht es sicherlich allen Geschäften nicht gerade leicht (Artikel wird laufend aktualisiert).
Doch 2022 wagen auch wieder Unternehmer die Neueröffnung: Diese Läden haben 2022 in Würzburg eröffnet.
2022 in Würzburg verschwunden
Viertelcafé
Der Verein Viertelkultur e.V. wird aufgelöst und somit verschwindet auch das Viertelcafé Ende Oktober aus der Zellerau. Bereits im letzten Jahr stand das Projekt auf der Kippe. Auch wegen der Corona-Pandemie und den erschwerten Bedingungen hatte es der Verein nicht leicht. Jetzt soll Platz gemacht werden für neue Projekte im Stadtteil, der Räumungsverkauf läuft.

Hinter dem ViertelCafé in der Zellerau steht ein junges Team: Der Verein Viertelkultur e.V. Foto: Nina Ditterich
Yomaro (Filiale Theaterstraße)
Dieses Mal wird es nicht nur eine Winterpause: Yomaro in der Theaterstraße schließt ab 1. Oktober für immer seine Türen. Frozen Yogurt und alle bekannten Leckereien gibt es dann künftig nur noch im Store in der Domstraße. Nach 5 1/2 Jahren geht in der Theaterstraße dann eine Erfolgsgeschichte zu Ende, hier hat alles angefangen mit FroYo & Co.
Caféhaus Michel
Eine Institution in der Innenstadt hört auf: Das Café Michel hat seinen Betrieb Mitte August eingestellt. Melanie Michel leitete seit 20 Jahren das Café, das auf 111 Jahre Familiengeschichte zurückblickt und in Würzburg zu den traditionellen Bäckereien gehört. Wiener Kaffeehaus-Flair versprüht das Café in der Würzburger Innenstadt, wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt vieler Stadtbewohner und Touristen. Die Entscheidung, diese Tradition nach über 100 Jahren nicht mehr weiterzuführen, habe sie gemeinsam mit ihrer Familie getroffen. Übernehmen wird die Handwerksbäckerei und Konditorei „BrotHaus“ aus Burgbernheim aus dem Landkreis Neustadt a. d. Aisch.

Schlussstrich im Café Michel, auch wenn die Familie noch Verpächter bleibt. Es übernimmt eine Bäckerei und Konditorei aus dem Landkreis Neustadt a. d. Aisch. Foto: Thomas Obermeier
Orsay
Die Modekette Orsay schließt Ende Juni alles 130 Filialen in Deutschland – betroffen ist demnach auch das Geschäft in der Würzburger Kaiserstraße 15. Gründe sind der veränderte Konsum- und Kaufverhalten durch Corona und den Ukraine-Krieg.
Die Pampelmuse
Nach sieben Jahren schließt „Die Pampelmuse“ in der Augustinerstraße zum 30. Juni. Im Sortiment des Ladens war von Postkarten, über Dekoartikel, Kosmetik und Kinderkleidung alles mögliche zu finden. Mit viel Freude haben die beiden Ladeninhaberinnen Susanna und Franziska ihr Geschäft geführt, doch jetzt soll Schluss sein. Laut Berichten der Main-Post gibt es für die Schließung mehrere Gründe, u.a. dass sich das Kaufverhalten der Menschen geändert habe. Die Corona-Maßnahmen an sich seien aber nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen.
Martinellis „CaffèWelt“
Ab Juni wird aus dem kleinen Martinellis CaffèWelt in der Semmelstraße das Café koer. Der bisherige Betreiber Michael Martinelli ist kein Unbekannter in der Gastroszene. 2008 wurde seine „Caffè-Bar“ in der Schustergasse eröffnet, 2019 sind sie dann in die Räumlichkeiten von Hofjuwelier Guttenhöfer in die Domstraße gezogen. Jetzt möchte sich Martinelli ganz auf die Arbeit im laden in der Domstraße konzentrieren und das kleine Café in der Semmelstraße wird in gute Hände übergeben. Laut Main-Post wurde von Betreiber Micha Mohr viel in den Umbau und die Neugestaltung investiert. Täglich soll es dort Frühstück geben, selbstgemachten Kuchen und kleine Snacks aus regionalen Produkten. Besonderer Frokus werde jedoch nach wie vor auf Kaffeespezialitäten gelegt, heißt es.
Briefmarken & Münzen Andrea Fischer
Ein Laden, der vermutlich Sammlern von Briefmarken und ausgefallenen Münzen bestens bekannt war: Die Briefmarken und Münzhandlung Andrea Fischer in der Dominikanergasse. Das Geschäft schloss Ende Mai nach einem Räumungsverkauf seine Türen.
Restaurant Schiffbäuerin
Ein echtes Traditionshaus und zudem das letzte der einst vielen Wein- und Fischlokale im Mainviertel, das Restaurant Schiffbäuerin, schließt zum 21. Mai seine Türen. Ob es für immer sein wird, ist noch ungewiss. Sicher ist jedoch, die Pächter Rolf und Roswitha Dürr, Betreiber seit 1996, hören auf. Die neuen Hausbesitzer möchten allerdings das Fischlokal im vielleicht letzten Fachwerkhaus Würzburgs erhalten, so die Main-Post. Eine spruchreife Nachfolge gebe es aber noch nicht.

Ein Würzburger Traditionslokal machte Schluss: Die Schiffbäuerin im Mainviertel. Im Bild die Wirtsleute Roswitha und Rolf Dürr. Foto: Johannes Kiefer
Café Vue – neue Besitzer
Vor allem in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt: der Container am Felix-Freudenberger-Platz. Das Café Vue wird auch in die Saison 2022 starten – doch dann mit neuen Besitzern und neuem Namen. Nachfolger wird u.a. Patrick „Packi“ Hansel, der ehemalige Chef des Dornheims. Am Container prangt zudem jetzt der Name „Hennes“. Es geht ab Mai also weiter mit Kaffee, kühlen Getränken und einer der schönsten Aussichten in Würzburg.
Massimo – pasta, vino, caffè
Zum 1. April wird Massimo Villari seinen Feinkostladen im Mainviertel schließen. Seit 2006 bot der gebürtige Italiener in seinem Ladengeschäft „Massimo – pasta, vino, caffè“ italienische Köstlichkeiten und auch Kochabende und Weinverkostungen an. Gründe für die Schließung seien die schwierige wirtschaftliche Lage durch die Corona-Pandemie und die Einbahnstraßenregelung und das damit verbundene Halteverbot vor der Tür.

Der Feinkostladen „Massimo – pasta, vino, caffè“ in der Zeller Straße. Foto: Katharina Kraus
Weinstube Johanniterbäck – Pächterwechsel
In der Weinstube Johanniterbäck weht seit 13. März auch ein anderer Wind. Die ehemaligen Pächter Birgit und Siggi Hofmann hatten am 12. März nämlich ihren letzten Tag. Doch schließen muss das Traditionshaus auch nicht komplett – ein Nachfolger ist bereits gefunden. Neuer Pächter wird laut Main-Post Thorsten Kremer, der früher im Greifensteiner Hof und zuletzt im Restaurant am Würzburger Golfplatz, gearbeitet hat. Es heißt, die Weinstube soll umgebaut werden, u.a. soll es künftig auch eine Weinbar geben. Seit 11. November ist das Gasthaus Soulfood Kitchen eingezogen.
Waldschänke Dornheim – Biergarten und Club (neuer Geschäftspartner)
Angepasstes Programm im Biergarten, aber im Kern bleibt das Dornheim auf der Talavera bestehen, wie es nun seit vielen Jahren bekannt und beliebt ist. Der langjährige Mit-Geschäftsführer Patrick „Packi“ Hansel hört auf. Er und ein Großteil seines Teams verlassen zwar das Dornheim, doch Geschäftspartner Alexander Schmelz erklärt, dass eine Nachfolge in der Geschäftsführung schon geklärt sei und man so in die neue Saison ab März gestartet sei.

Das Dornheim auf der Talavera. Foto: Pascal Höfig
Muck – Pächterwechsel
Eine wahre Würzburger Institution, die Studenten nicht nur aufgrund der fairen Preise auf der Wochenkarte anzog, geht in eine neue Ära: Nach rund 20 Jahren hat Barbara Latzel, Betreiberin des Muck, ihren Pachtvertrag nicht verlängert. Doch auch hier steht keine komplette Schließung an: Ab März wird die Kneipe von der Distelhäuser Brauerei übernommen – als Betreiber steigen die Betreiber der Wohnzimmer Bar ein.

Nach 19 Jahren gibt Barbara Latzel ihr Lokal Muck in der Sanderstraße auf. Foto: Ulises Ruiz
Unicafé – Pächterwechsel
Mit dem Unicafé stirbt eine gastronomische Institution in Würzburg. Seit 40 Jahren werden dort nicht nur Studierende bewirtet, das Café ist vielmehr beliebter Treffpunkt für viele Würzburger (gewesen). Ab Ende Februar 2022 gibt es das Unicafé nicht mehr. Paul Seitz, der seit 36 Jahren die Geschicke des Ladens lenkt, „macht einen Cut“, heißt es in der Main-Post. Wirtschaftliche Gründe stecken nicht dahinter, denn auch in der Coronazeit „läuft der Laden sehr gut“. Vielmehr sei jetzt die Zeit gekommen, einen Schlussstrich zu ziehen und das Lokal in jüngere Hände zu geben. Nachfolgerin wird Eva Moser, Inhaberin des Café Neubau. Weitergehen wird es im ehemaligen Unicafé demnach schon im April.

Das Unicafé in der Neubaustraße (Ecke Sanderstraße) macht ab dem 28. Februar 2022 dicht. Foto: Johannes Kiefer
Da Claudio
Das beliebte Eiscafé „Da Claudio“ am Hubland hat Anfang 2022 seine Türen geschlossen. Doch ganz ohne Eis wird man neben dem ehemaligen Landesgartenschaugelände nicht auskommen müssen, denn auch die Nachfolge bietet leckeres Eis an. Ab spätestens Anfang April ist hier nämlich die Eismanufaktur „buonissimo“ zu finden. Mit in die Räumlichkeiten zieht außerdem das Restaurant „Carbonara“.
Café Cosmo
Nach drei Jahren Betrieb und einer geteilten Location schließt das Café Cosmo Mitte Januar für immer seine Pforten. Dahinter sollen private Gründe stecken, so ein Bericht der Main-Post. Neuer Inhaber ist jetzt die Prime Holding GmbH, die hinter „Pepe im Cosmo“ steht. Das Restaurant teilte sich die Location bereits mit dem Café.
Schließungen 2022 – Chronologie
- 14. Januar 2022: Café Cosmo (Peterstraße 12)
- 22. Januar 2022: Yves Rocher (Juliuspromenade 64, Echter Galerie)
- 01. Februar 2022: Da Claudio (Rottendorfer Straße 69)
- Ende Februar: Unicafé – neue Pächterin (Neubaustraße 2)
- Anfang März: Waldschänke Dornheim, Biergarten und Club – neuer Pächter (Talaveraplatz)
- Anfang März: Muck – neuer Pächter (Sanderstraße 29)
- 12. März 2022: Johanniterbäck – neuer Pächter (Johanniterplatz 3)
- 26. März 2022: Zeitzeichen Shoes (Eichhornstraße 26)
- April 2022: Chicken Inn (Theaterstraße 4)
- 01. April 2022: Massimo – pasta, vino, caffè (Zeller Straße 10)
- Anfang Mai: Café Vue – neue Besitzer (Felix-Freudenberger-Platz)
- 21. Mai 2022: Restaurant Schiffbäuerin (Katzengasse 7)
- 30. Mai: Martinellis „CaffèWelt“ – neuer Besitzer (Semmelstraße 19)
- Ende Mai: Briefmarken & Münzen Andrea Fischer (Dominikanergasse 9)
- 30. Juni 2022: Die Pampelmuse (Augustinerstraße 8)
- Mitte August: Caféhaus Michel (Marktplatz 11)
- 01. Oktober: Yomaro (Theaterstraße 6)
- Ende Oktober: Viertelcafé (Sedanstraße 2)
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