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Die Kaiserstraße in Würzburg. Foto: Fabian Gehret
Die Kaiserstraße in Würzburg. Foto: Fabian Gehret

Gestaltung der Kaiserstraße: Wird sich etwas ändern?

Die Würzburger Kaiserstraße ist schon lange Thema vieler Diskussionen. Nachdem im Jahr 2018 die Straße mit neuem Pflaster und Sitzgelegenheiten in frischem Glanz erstrahlt war, wurden im letzten Jahr schließlich Pflanzkübel mit Hanfpalmen aufgestellt. Ein Versuch der Begrünung, aber auch ein Beitrag, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Doch nicht bei allen Würzburgerinnen und Würzburgern kamen die Palmen gut an, die Stadt erntete viel Kritik. Auch die vermehrten Leerstände in der Kaiserstraße und Läden im eher niedrigeren Preissegment gefallen nicht jedem. Ist das Motto hier Ramsch statt Glanz?

Fan-Meinungen zur Kaisertstraße

Mit einem bereits aus dem September dieses Jahres stammenden Antrag, möchten die Stadtratsmitglieder Binder, Kerner und Dürrnagel, auch im Namen der ödp-Stadtratsfraktion, das Thema „Gestaltung der Kaiserstraße“ jetzt wieder aufs Tableau bringen. Im PUMA-Ausschuss am 11. Oktober wird darüber beraten. 

ödp: Palmen weg, Bänke verdoppeln

Im Antrag an den Oberbürgermeister heißt es wörtlich:

1. Die Palmen werden nach der Einlagerung im Winter nicht wieder aufgestellt; für sie wird ein anderer Platz gesucht.
2. Es wird eine Begrünung durch Anpflanzung von Bäumen nochmal geprüft.
3. Sollte eine Baumpflanzung nicht möglich sein, werden über Pflanzkübel, siehe Theaterstraße und Kardinal-Faulhaber-Platz ein erneuter Versuch der Belebung / Begrünung unternommen und
4. die Anzahl der Bänke verdoppelt.
5. Die Außengestaltung der Hausfassaden – wie sie vor Jahren bereits überlegt wurde – muss verbessert werden; hierfür legt die Verwaltung Vorschläge vor, wie dies zu erreichen ist (ggf. Gestaltungssatzung).

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„Steinwüste mit artfremden Palmen“

Als Begründung wird festgestellt, dass die Kaiserstraße aktuell ein jämmerliches Bild biete. Sie sei eine Steinwüste mit artfremden Palmen und Leerstand, es gäbe keinerlei Verweilqualität. Weiter heißt es, dass die aufgestellten Bänke zwar genutzt würden, es aber insgesamt nicht ausreichend Sitzgelegenheiten gebe. Wunsch sei, dass sich die Außengastronomie außerdem vergrößern dürfe. „Wir müssen diesen „langen toten Beton-Schlauch“ in einen zumindest für kurze
Aufenthalte lebenswerten Punkt machen. Dafür sind auch die in früheren Jahren begonnen Gestaltungsarbeiten / Ideen
fortzusetzen“, so die ödp.

Gründe gegen den Antrag

Für die Verwaltung sei aber bereits klar, dass die Empfehlung hingegen dahin gehe, diesen Antrag nicht weiterzuverfolgen. Es werden auch dafür einige Grüne aufgezeigt.

Baumpflanzungen nicht möglich

„Aufgrund von Leitungstrassen innerhalb der Gehwegbereiche, der Straßenbahn mit ihren Oberleitungen sowie notwendiger Rettungswege war es im Rahmen der Neugestaltung der Kaiserstraße bedauerlicherweise nicht möglich, Baumstandorte vorzusehen“, heißt es da. Stattdessen seien Pflanzgefäße mit Hanfpalmen für die Sommermonate beschafft worden. Diese Palmenart sei anspruchslos, robust gegenüber Schadorganismen und benötige zudem weniger Bewässerung als Gehölze. Die Kosten sollten sich innerhalb weniger Jahre gegenüber den anfallenden Kosten zu Blumenpyramiden amortisiert haben, heißt es weiter.

„Eine Begrünung mit Bäumen in Pflanzcontainern – ähnlich der in der Theaterstraße und am Kardinal-Faulhaber-Platz – wurde bereits in Erwägung gezogen. Diese kann hier jedoch ebenfalls nicht umgesetzt werden, da der Platzbedarf für die erforderlichen Container weit größer ist als der für die Pflanzgefäße der Palmen und diese Containerbäume bei Bedarf aufgrund der Straßenbahnoberleitungen nicht mehr unbeschadet entfernt bzw. umgesetzt werden könnten“, erklärt die Verwaltung.

Verteilung der Palmen in der Fußgängerzone. Foto: Gartenamt Würzburg / Antje Werner

Verteilung der Palmen in der Fußgängerzone. Foto: Gartenamt Würzburg / Antje Werner

Flächen für Lieferanten müssen frei bleiben

Zum Thema Erhöhung der Sitzgelegenheiten wird erklärt, dass eine Verdopplung der Sitzbänke (auf zehn Stadtsofas zur Folge hätte, dass die für die Geschäfte wichtigen und unerlässlichen Flächen für die Anlieferung extrem eingeschränkt würden oder gar verloren gingen. Ein Abstellen von Lieferfahrzeugen auf dem Gleisbereich mit Behinderung der Straßenbahn könnte dann die regelmäßige Folge sein, heißt es.

Und auch den Punkt der Fassadensanierung sieht die Verwaltung eher kompliziert.

Die Kaiserstraße in Würzburg. Foto: Torsten Schleicher

Die Kaiserstraße in Würzburg. Foto: Torsten Schleicher

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Wie geht es weiter?

Wie geht es nun also weiter in der Kaiserstraße? Bleibt alles beim Alten oder wird sich etwas verändern? Was würdest Du Dir für die Straße wünschen? Schreibe uns gerne eine Mail an redaktion@wuerzburgerleben.de oder kommentiere das Facebook-Posting.

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