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Mietshäuser in der Semmelstraße. Foto: Daniel Peter
Mietshäuser in der Semmelstraße. Foto: Daniel Peter

160.000 Wohnungen in Region Würzburg: Zitrone bei Mieten nicht weiter auspressen

Es sind beeindruckende Zahlen, die die IG Bau am Mittwoch für das Stadtgebiet und den Landkreis Würzburg meldet. Sechs Millionen Quadratmeter Wohnfläche sind in Würzburg bewohnt, im Landkreis sind es knapp nein Millionen Quadratmeter. Über 2.100 Fußballfelder sind das.

Der Unterschied zum Fußballplatz dürfte definitiv der Preis für den Quadratmeter sein. Immer teurer wird Wohnen in den etwa 160.000 Wohnungen in und um Würzburg. Das zeigen Daten zum Wohnungsbestand vom Statistischen Bundesamt, auf die sich die IG Bau in einer neuen Pressemitteilung beruft. Und die Befürchtung der Industriegewerkschaft ist relativ einfach: Die Mietpreise werden weiter steigen. Die IG Bau spricht von einer „Mietspirale“, die sich weiter nach oben dreht und dadurch die Inflation zusätzlich anheizen könnte.

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Mietpreise in Würzburg: „Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen“

Daher warnt Michael Groha, der Vorsitzende der IG BAU Mainfranken, die Immobilienwirtschaft: „Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen. Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die ‚Mietenkeule‘ hinterherkommen.“

Wohnungsbau stagniert durch wirtschaftliche Situation

Verschärft werde die Befürchtung auch von einer „Lähmungsphase beim Wohnungsbau“. In Zeiten von Materialengpässen, steigenden Materialpreisen, höheren Baupreisen und Bauzinsen brauche es Alternativen. „Die Schaffung von neuem Wohnraum muss der Situation angepasst werden“, sagt Groha.

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Forderung der IG Bau: Bauvorhaben nun flexibel gestalten

Der Markt müsse nun flexibel reagieren, unter anderem durch veränderte Bauvorhaben. „Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen.“ Wohnraum in vorhandenen Gebäuden zu schaffen brauche weniger Material. Auch könnten Arbeitgeber Umbauten zurückstellen, die durch die immer höhere Quote von Mitarbeitern im Homeoffice, nicht benötigt werden .Das schaffe Kapazitäten für kostengünstigeren Neubau. Ein Kniff sei dabei die Dachaufstockung bei Wohnhäusern.

Die IG Bau schlägt vor, eine „Dachaufstockungs- und Umbau-Offensive“ zu starten, um einerseits die „Mietspirale“ einzudämmen, andererseits aber auch den neuen Wohnraum in Stadt und Landkreis Würzburg zu schaffen, den es brauche.

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