Viel Kritik nach Paul Kalkbrenner-Konzert: Veranstalter meldet sich zu Wort
Es war eine Premiere für Würzburg: Zum ersten Mal fand am vergangenen Freitag ein Konzert mit elektronischer Musik auf dem Residenzplatz statt. Nach dem Konzert von Weltstar Sting die zweite Großveranstaltung vor dem UNESCO-Weltkulturerbe in diesem Jahr. Mitten in der Stadt feierten und tanzten rund 10.000 Menschen zu den elektronischen Klängen von DJ und Techno-Produzent Paul Kalkbrenner. „Top Show“, „die Residenz als Location genial“, „Musik super“ ist da in den Sozialen Netzwerken zu lesen.
Viel Kritik an der Organisation
Doch unter die positiven Vibes mischen sich auch viele negative Kommentare, Kritik an der Organisation und teils gar heftige Beschimpfungen. Die Veranstalter haben sich dazu jetzt in einem offenen Brief, den sie auf ihrem Instagram Account veröffentlichten, zu Wort gemeldet. Wie zu lesen ist, möchten sie sich der Kritik stellen und Erklärungen liefern.

DJ und Techno-Produzent Paul Kalkbrenner begeisterte 10.000 Menschen auf dem Residenzplatz. Foto: Fabian Gebert
„Das ‚Catering‘ so schlecht wie noch bei keinem anderen Konzert (…)“
Ein oft genannter Kritikpunkt der Besucherinnen und Besucher sei das „schlecht organisierte“ Catering gewesen, Getränke nicht ausreichend, zudem viel zu teuer. „Das ‚Catering‘ so schlecht wie noch bei keinem anderen Konzert, egal welches und wo“ oder „Den Leuten erst Bons ohne Rückgabe verkaufen und dann nicht mal die Getränke in der Menge vor Ort zu haben, sehe ich als vorsätzlichen Betrug und üble Geldschneiderei“, ist auch unter einem unserer Facebook-Postings zu lesen. Die Veranstalter beziehen zum Getränke-Problem klar Stellung und bestätigen, dass es gegen 21 Uhr nur noch Wasser gegeben hätte.
Grund dafür seien schlichtweg Lieferengpässe und eine falsche Kalkulation gewesen. Man habe nicht damit gerechnet, dass statt der pro Kopf kalkulierten vier Getränke, bis zu sechs Getränke nachgefragt wurden. Der Ausschankschluss um 21.30 Uhr sei allerdings vorher mit der Stadt Würzburg so vereinbart gewesen, um die Straßensperrungen nach dem Konzert zügig wieder aufheben zu können. In einem Fazit am Ende des offenen Briefs wurde sich auch klar für die Fehleinschätzung entschuldigt. Man werde es beim nächsten Mal besser machen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Neben dem Catering war auch oft die Beschwerde zu lesen, dass es vor Beginn der Show (20 Uhr) keinerlei Musik gab. Auch dazu äußern sich die Veranstalter. Man habe die Auflagen gemeinsam mit der Stadt genauso umgesetzt, wie besprochen. Nur so habe eine elektronische Veranstaltung in dieser Dimension an dieser Location überhaupt erst stattfinden können. Ebenso war die Länge der Show auf zwei Stunden begrenzt – auch diese Tatsache sei im Vorhinein klar kommuniziert worden. Dennoch war das ein Punkt, der vielen Besucherinnen und Besuchern missfiel, wenn man die Kommentarspalten in den Sozialen Netzwerken screent.
Hass und Beleidigungen schockieren
Abgesehen von etwaigen organisatorischen Problemen oder nicht erfüllten Erwartungen von Besucherinnen und Besuchern – die zudem immer subjektiv zu betrachten sind – machen die Veranstalter in ihrem offenen Brief jedoch auch auf den Umstand aufmerksam, wie schockiert sie teilweise vom Verhalten einzelner gewesen seien. Von Hass und Beleidigungen ist da die Rede. Man habe sich über die Beleuchtung der Residenz beschwert, über eine zu leise Soundanlage, es seien Mitarbeiter bespuckt, Equipment beschädigt und weibliche Angestellte als Schlampen beschimpft worden. „Sollten Kameraauswertungen hier noch Klarheit schaffen, werden wir auch ein solches Verhalten zur Anzeige bringen müssen. Es gibt Grenzen“, stellen die Veranstalter klar.
Positive Punkte nicht vergessen
Am Ende wird allerdings auch noch auf einiges Positive geblickt und das Fazit fällt im Großen und Ganzen ordentlich aus. Man habe versucht, ein tolles, einmaliges und friedliches Event an einer besonderen Location auf die Beine zu stellen, da schon viele Absagen aufgrund der Corona-Pandemie hingenommen werden mussten. Man habe einen Weltstar in der Heimatstadt vor einem Weltkulturerbe erleben können – und das bei perfektem Wetter und Sonnenschein.