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Wie können Feiernde und Anwohner in der Würzburger Innenstadt zu einem besseren Miteinander kommen? Nacht-Mediatoren sollen helfen. Foto: Patty Varasano
Wie können Feiernde und Anwohner in der Würzburger Innenstadt zu einem besseren Miteinander kommen? Nacht-Mediatoren sollen helfen. Foto: Patty Varasano

Neues Nachtkonzept in Würzburg angelaufen: So war das erste Wochenende

Am vergangenen Wochenende waren zum ersten Mal die neuen Nacht-Mediatorinnen und -Mediatoren am Sanderauer Mainufer bis nachts um 1 Uhr unterwegs, das Alkoholverbot in Sanderstraße und Juliuspromenade ging in die Umsetzung. Beide Maßnahmen sind Teil des neuen Nachtkonzepts für Würzburg, welches vor einiger Zeit im Stadtrat beschlossen wurde. Sowohl das neue Team von „Miteinander leben & feiern“ als auch der kommunale Ordnungsdienst und die Polizei ziehen ein positives Fazit und haken das Wochenende als ein relativ ruhiges Wochenende ab.

Überwiegend positive Reaktionen am Mainufer

Laut Konfliktmanagerin Jenifer Gabel, die die Nacht-Mediatorinnen und -Mediatoren auf ihren ersten Einsätzen begleitet, seien die Reaktionen der Menschen vor Ort am Sanderauer Mainufer überwiegend positiv gewesen. Man freute sich über den kommunikativen, allparteilichen Ansatz der Konfliktschlichterinnen und -schlichter und die interessierten Nachfragen, wie gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt im öffentlichen Raum in Würzburg gefördert werden könne. Lediglich die neuen Regelungen, die seit dem 1. August am Mainufer hinsichtlich der Musikanlagen gelten, waren den meisten Feiernden noch unbekannt. Für Jenifer Gabel ein erster Erfolg des Teams – nämlich Aufklärung.

Problem: Fehlende Beleuchtung im Bereich der „Stadtterrasse“

Während zu Beginn des Einsatzes die Kontaktaufnahme mit den jungen Leuten vor Ort problemlos gelang, erschwerte die Dunkelheit nach Sonnenuntergang die Arbeit der Mediatorinnen und Mediatoren. „Auch mit unseren Lampen und weißen, reflektierenden Westen sind wir in der Nacht kaum zu erkennen“, berichtet Konfliktmanagerin Jenifer Gabel. Deshalb werde man künftige Einsätze etwas früher beginnen, um möglichst bei Tageslicht den Erstkontakt zu den Leuten vor Ort zu knüpfen.

Die fehlende Beleuchtung sei auch ein häufig angesprochenes Thema der Befragten gewesen: „Die Toiletten und die Mülleimer sind im Dunkel nicht mehr zu erkennen“, so Gabel. „Gerade jüngere Frauen betonten uns gegenüber immer wieder, dass sie sich in der Dunkelheit unsicher fühlten und deshalb zum einen die Toiletten nicht nutzen und zum anderen den Heimweg – insbesondere vom hinteren Bereich der neuen Stadtterrasse aus – scheuen würden.“ Zudem seien nach Einbruch der Nacht die Schilder, die Anfang bzw. Ende der neuen „Stadtterrasse“ markieren und in der letzten Woche aufgestellt wurden, nicht sichtbar.

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Konfliktmanager und Nacht-Mediatoren sollen zwischen Anwohnern und Feiernden schlichten. Das Pilotprojekt läuft auf den Mainwiesen. Foto: Thomas Obermeier

Dass das Thema Beleuchtung ein zentraler Baustein sei, um vor Ort optimal zu agieren, habe sich auch schon in der Vergangenheit bei Einsätzen von Ordnungsdienst und Polizei herauskristallisiert, heißt es von einer Sprecherin der Stadt Würzburg. Vor diesem Hintergrund habe die Stadt letzte Woche bei der Pressekonferenz angekündigt, dass das Thema recht komplex sei und für das Jahr 2023 Konzepte erarbeitet werden müssen. Neben der Finanzierung im Haushalt seien Fragen der technischen Umsetzung, des Anschlusses an das Stromnetz, des Naturschutzes und vieles mehr zu beachten, heißt es.

Bisher keine Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern

Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern aus der Sanderau gingen am Wochenende noch keine bei der neuen Anlaufstelle für Konflikte und Störungen im öffentlichen Raum ein, erzählt Jenifer Gabel. „Hier müssen wir sicherlich noch für mehr Bekanntheit bei Anwohnenden sorgen.“ Durch die neue Website des allparteilichen Konfliktmanagements kann jetzt auch online Kontakt aufgenommen werden, wenn es irgendwo im Nachtleben Probleme gibt.

Keine Probleme aufgrund des neuen Alkoholverbots

Als insgesamt sehr ruhig schätze auch die Polizei Würzburg das erste Augustwochenende in Bezug zum neuen Alkoholverbot in der Sanderstraße und der Juliuspromenade ein. Die neue Regelung habe keine Schwierigkeiten gebracht und so waren in Bezug zum neuen Alkoholverbot auch keine polizeilichen Maßnahmen veranlasst, berichtet die Stadt. Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt sei schwerpunktmäßig in der Sanderstraße und in der Juliuspromenade bis nach 2 Uhr im Einsatz gewesen. Die Lage sei übersichtlich und ruhig gewesen. Einzelpersonen und kleine Gruppen seien lediglich auf das Alkoholverbot hingewiesen worden und seien auch einsichtig gewesen. Mehr als fünf Hinweise pro Nacht und pro Straße seien nicht notwendig gewesen.

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