Rund 10 Millionen Euro über fünf Jahre verteilt – das würde sicherlich jede Stadt gerne von der Bundesregierung erhalten. Würzburg konnte sich im Jahr 2021 über diese Summe freuen: Die Stadt und der Landkreis erhielten in einem Förderprogramm für smarte Kommunen finanzielle Unterstützung. Mit dem Geld soll Würzburg smarter werden – aber was bedeutet das genau?
Lebensqualität in der Region steigern
Mit den finanziellen Mitteln aus dem Smart-City-Projekt werden in der einjährigen Strategiephase Maßnahmen entwickelt, die Stadt und Landkreis Würzburg smarter und lebenswerter machen sollen. In den ersten Wochen wurden gemeinsam langfristige strategische Ziele definiert. Das Ergebnis des Smart-City-Teams: „Wir bringen technisch gestützte und skalierbare Innovationen in Verwaltung und Gesellschaft – und sind damit Vorbild.“ Das Projektteam entwickelt dafür digitale und analoge Lösungen, die die Lebensqualität in der Region steigern sollen. Zudem soll sichergestellt werden, dass alle Bürgerinnen und Bürger Würzburgs einen Zugang zu nutzerfreundlichen Angeboten erhalten. Das Smart-City-Team beschäftigt sich im Rahmen des Modellprojekts vor allem mit Themen, die die soziale Widerstandsfähigkeit steigern sollen.
Diese Projekte sind geplant
Insgesamt arbeitet das Team an acht Maßnahmen, die durch das Förderprogramm umgesetzt werden sollen:
- Das „Change Lab“ soll die Transformation der Verwaltung voranbringen und diese transparenter machen. Das Smart-City-Team entwickelt dafür Schulungen und Vernetzungstreffen in einem Co-Working-Raumkonzept.
- „Heldenhelfer“ unterstützt Personen mit Ehrenamt bei Vereinsaufgaben. Die Bürokratie soll maximal erleichtert und rechtliche Hürden minimiert werden.
- Die „Wue App“ wird der zentrale Zugang zur smarten Region Würzburg. Über die App werden alle digitalen Serviceangebote der Verwaltung zugänglich.
- „Wie geht’s“ ist eine Vermittlungsplattform für Unterstützungsangebote in der Region. Hier soll jeder, der Hilfe sucht, diese auch leicht finden.
- „Smart City Hub“ ist das technische Rückgrat aller Maßnahmen und stellt sicher, dass Verwaltungen dateninformiert und unabhängig von Dritten sind.
- Schulungen zum Thema „smarte Region“ sollen auf „Digi-Fuchs“ angeboten werden.
- Die „Heimat-Foren“ ermöglichen einfache politische und gesellschaftliche Teilhabe für alle.
- „Mach mit“ soll die digitale und analoge Bürgerbeteiligung in der Verwaltung stärken und diese allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen.

Das Smart-City-Team entwickelt Maßnahmen für eine intelligentere, lebenswertere Region! Foto: Yurdagül Uğur
Die Ziele der smarten Region Würzburg
Der oberste Anspruch des Projekts ist es, die Lebensqualität in der Region Würzburg für alle zu steigern. Damit die Projekte im Sinne der Bürgerschaft sind, steht das Smart-City-Team im ständigen Dialog und Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Stadt und Landkreis Würzburg. Beim Smart-City-Meetup darf beispielsweise jeder teilnehmen und seine Meinungen und Ideen einbringen. Das Meeting findet im rund dreimonatigen Abstand im Ideenlabor des ZDI Mainfranken statt. Auch die Zusammenarbeit mit den Würzburger Hochschulen bringt die Projekte der smarten Region Würzburg voran. „Studierende liefern immer frischen Input. Es ist auch geplant, die Zusammenarbeit weiter auszubauen“, erzählt Marlies Wachmeier, die im Team als Managerin für den Bürgerdialog zuständig ist. Getreu dem Motto „Menschlich aus der Krise“ sollen die Projekte dazu beitragen, dass die soziale Resilienz, also die soziale Widerstandsfähigkeit, gestärkt wird.
Modellprojekte Smart Cities
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat 2021 zum dritten Mal Kommunen ausgewählt, die von dem Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ unterstützt werden. Gefördert werden die Modellprojekte mit einer stolzen Summe von insgesamt 820 Millionen Euro. 2021 standen die Projekte unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“.
Auf den Aufruf der Bundesregierung hin haben sich 94 Städte, Kreise und Gemeinden aus ganz Deutschland beworben – darunter auch Würzburg. Bereits in den ersten beiden Staffeln des Modellprojekts hatte Würzburg auf eine Zusage gehofft. Damals leider ohne Erfolg. Die Förderentscheidung wurde auch 2021 in einem mehrstufigen Prüfprozess beschlossen. Im Juli 2021 dann die erfreuliche Nachricht: Würzburg Stadt und Landkreis erhalten neben anderen Kommunen über fünf Jahre verteilt rund 10 Millionen Euro.
Die Phase der intensiven Bürgerbeteiligung steht von September bis Mitte November 2022 an. Am 10. September findet eine Auftaktveranstaltung im Hof des Rathauses (Ehrenhof) statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, mehr über das Projekt zu erfahren und eigene Ideen einzubringen.
Mehr Informationen gibt es hier: wuerzburg.de/smart-city