Sie werfen asiatisches Kimchi in einen Taco, servieren Spargel zu Ingwer oder machen Plätzchen aus Couscous: Fusionsköche sind nicht nur eine kreative Gattung für sich, ihre Gerichte werden weltweit auch immer beliebter. Und so ist es kaum ein Wunder, dass mittlerweile Bayern und Italien auch über die Tourismusbranche hinaus anbandeln. Was wäre, wenn eine Pizza wie eine Breze schmecken könnte? Oder umgekehrt? Diese Überlegung wurde zur sogenannten „Brizza“, die mittlerweile auch in Würzburg serviert wird. Ein städtisches Restaurant wie auch ein weiteres Café listen die Erfindung auf ihren Speisekarten. Das Hybrid-Gericht stammt ursprünglich natürlich auch aus Bayern, wundersamerweise aber aus dem fränkischen Teil davon.
Brizza: Lieber Münchener oder fränkische Edition gefällig?
Die Aschaffenburger Wirtin Jennifer Zeller bot die „Brizza“ erstmals 2020 an. Sie formte Brezelteig zu einer Pizza und belegte die Scheibe mit typisch bayerischen Zutaten. Da gibt es beispielsweise die Münchener Variante, auf der zerschnippelte Weißwurst und süßer Senf thronen. Auch hatte die Fränkin den Mut, ihre Heimat auf die „Brizza“ zu packen. So dürfen fränkische Rostbratwürstchen und Sauerkrauft auf dem Brezelkreis nicht fehlen. Und wer vegetarisch bevorzugt, versenkt seine Zähne in herzhaften Obatzen. „Ich wollte etwas Neues und Kreatives machen“, sagte die Erfinderin bereits 2020 in einem Interview.

Wirtin Jennifer Zeller hat die „Brizza“ in Aschaffenburg erfunden. Foto: Effrosyni Lamprousi
Nachgemacht werden kann die spezielle Bayern-Pizza nicht so einfach. Nicht nur ist sie mittlerweile geschützt, auch der Teig ist etwas aufwändiger. „Der Teig war eine tricky Sache. Deshalb bleibt das unser Geheimnis“, lacht Zeller. Und so stammt der Boden für die Würzburger Varianten ebenfalls aus der Erfinderschmiede in Aschaffenburg, bestätigt das anbietende Würzburger Restaurant.
Bei dessen Betreiber Henning Irl wird die „Brizza“ direkt zur regionalen Glaubensfrage: „Man darf ja als Franke keine Pizza verkaufen. Deshalb haben wir etwas gesucht, was nicht jeder hat. Pizza und Schnitzel bieten schließlich viele an. Und bei uns sollte es dann schon was Besonderes sein.“