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Parken in Würzburg. Foto: Pascal Höfig
Parken in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

PUMA: Parken in Würzburg soll teurer werden

Wie soll es mit Würzburgs Parksituation weitergehen? Das wurde in der letzten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) im Rahmen des Konzeptes „Besser leben im Bischofshut“ diskutiert. Was bereits beschlossen wurde: Das Parkzonensystem soll neu strukturiert werden, und damit werden auch die Gebühren teurer.

Neue Tarife zum 1. Juni 2022

Weniger Oberflächenparkplätze, mehr Raum für Fußgänger: Ein interfraktioneller Antrag von Oktober letzten Jahres forderte genau das. Vorgestellt wurde hierbei auch schon eine neue Struktur für Parktarife: Je mehr man sich der Innenstadt nähere, desto teurer sollen die Parkgebühren sein. Hierzu sollen auch bisher kostenlose Parkzonen, wie auf der Talavera und an der Umweltstation, kostenpflichtig werden.

Daran habe sich nun auch in der letzten Sitzung des PUMA nichts geändert. Parken soll demnach laut Beschlussvorlage im Bischhofshut mit 2 Euro pro Stunde am teuersten werden, für die Parkflächen am Nautiland und an der Umweltstation werden tagsüber pro Stunde 1 Euro berechnet, wobei der Tageshöchstsatz bei 12 Euro liegt. Betroffen von der Erhöhung seien auch Parkhäuser der WVV, heißt es. Sollte der Stadtrat zustimmen, gelten die neuen Tarife bereits ab dem 1. Juni. Laut Berichten der Main-Post argumentiere Bürgermeister Martin Heilig damit, dass die Parktarife schon seit Jahren nicht erhöht wurden und diese daher im Vergleich mit anderen Großstädten und in Relation mit den steigenden ÖPNV-Tickets sehr niedrig seien.

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CSU bezeichnet Bewirtschaftung der Talavera als „unsozial“

Für viel Unmut mag besonders die Bewirtschaftung der Talavera sorgen. Bisher konnten Bewohner, Pendler oder auch Besucher hier ihr Auto kostenlos abstellen, nun sollen 50 Cent pro halbe Stunde mit einem Tageshöchstsatz von 12 Euro abgerechnet werden. Bestürzt zeigt sich auch die CSU Stadtratsfraktion „Nicht jeder ist Akademiker und wird entsprechend bezahlt. Krankenschwestern, Polizisten, Mitarbeiter im Einzelhandel und in der Gastronomie, etc. verfügen über ein wesentlich geringeres Einkommen und sind teilweise auf einen kostenfreien Parkplatz auf der Talavera angewiesen“, so eine Pressemitteilung. Bei etwa 20 Arbeitstagen im Monat würden sich die Kosten für Pendler auf rund 240 Euro belaufen. „Das ist in unseren Augen eine unglaubliche Arroganz und spiegelt nicht den Querschnitt der Würzburger Stadtgesellschaft wider. Klimaschutz ist wichtig, aber nicht auf Kosten von wirtschaftlich schwächeren Menschen“, äußert sich Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth.

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IHK: „Innerstädtische Erreichbarkeit muss gesichert werden“

Auch die IHK Würzburg-Schweinfurt äußert sich zum Beschluss. „Die Erreichbarkeit der Innenstadt zu sichern sei eines der zentralen Ziele des interfraktionellen Antrags. Parkgebühren zu erhöhen oder – mit Blick auf den Talavera-Parkplatz – neu zu bewirtschaften, ohne zunächst etwa das regionale Park-&-Ride- oder ÖPNV-Angebot zu verbessern, sei daher kontraproduktiv“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Rund 60.000 Einpendler wollen täglich zur Arbeit nach Würzburg. Dazu kommen zwölf Millionen Tagestouristen und fast eine Million Übernachtungsgäste. Wenn die Innenstadt nicht gut erreichbar bleibt, sind die wirtschaftlichen Folgen für Gewerbetreibende verheerend. Gerade in der Innenstadt übt die Pandemie derzeit massiven Druck auf Händler und Dienstleister aus. Weitere Belastungen sind da nicht zumutbar“, betont Dr. Sascha Genders, stellvertretender Hauptgeschäftsführer. Zudem bleibe die Frage offen, wie Kurzzeitparkplätze für Kunden oder Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen ohne Behindertenausweis erhalten oder neu geschaffen werden können. Ebenfalls fehle es an Lösungen für innerstädtische Liefer- und Handwerkerverkehre.

Ausführlichere Informationen gibt es hier bei der Main-Post.

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