Die Aktion Weihnachtseuro ist eine große Spendenkampagne der Gastro-Branche, die von den beiden Würzburger Gastronomen und „Veggie Bros“ Manuel und Steffen ins Leben gerufen wurde. Im letzten Jahr feierte die Aktion Premiere – und das sogar sehr erfolgreich! Trotz Corona konnten knapp 20.000 Euro Spenden zusammen mit sieben Kolleginnen und Kollegen aus der Würzburger Gastro-Szene gesammelt werden. Und dieses Jahr wollen die beiden Gastronomen sogar noch weiter gehen und mit über 50 Partnerinnen und Partnern aus zehn verschiedenen Städten Geld für den guten Zweck sammeln.
1 (Weihnachts-)Euro für Bangladesch
Das Prinzip ist simpel: In der Weihnachtszeit hat jeder Gast in den teilnehmenden Restaurants und Cafés die Möglichkeit, einen Euro mehr für sein Essen oder sein Getränk zu bezahlen – den sogenannten ‚Weihnachtseuro‘. „Der Betrag von einem Euro tut keinem weh, aber in der Summe lässt sich damit Großes bewegen“, so Manuel und Steffen.

Der Würzburger Weihnachtseuro. Foto: Manuel Häußler
Die gesammelten Weihnachtseuros werden dann dem gemeinnützigen Verein Give One Back e.V. zur Verfügung gestellt und kommen in vollem Umfang verschiedenen Projekten für Straßenkindern in Bangladesch zugute.
Diese Projekte hat Manuel über die letzten Jahre selbst vor Ort in Bangladesch mit begleitet und besucht sie regelmäßig. Aktuell arbeiten mit Simon und Franzi sogar zwei Würzburger als Praktikanten vor Ort in Bangladesch mit. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass jeder Weihnachtseuro auch wirklich dort ankommt, wo er gebraucht wird.“
Mit Spenden Bildungsprogramm finanziert
„Mit den Geldern, die wir im vergangenen Jahr akquirieren konnten, finanzieren wir unter anderem eine sogenannte School Under The Sky“, berichtet Manuel. Das ist ein niederschwelliges Bildungs- und Betreuungsprogramm für notleidende Straßenkinder, eine mobile Schule sozusagen. Die Kinder werden in den Grundfertigkeiten unterrichtet, bekommen eine warme Mahlzeit, finden dort einen Rückzugsort zum Spielen und werden medizinisch und gruppentherapeutisch betreut. Außerdem fließen die Weihnachtseuros in eine Notunterkunft, in der besonders hilfsbedürftige Straßenkinder unterkommen. Hier haben die Kinder ein Dach über dem Kopf, einen sicheren Rückzugsort, werden rund um die Uhr betreut und haben Platz zum Spielen.
Zudem wurden viele tausende Mahlzeiten an Straßenkinder ausgegeben; häufig sind diese Mahlzeiten die einzige Mahlzeit am Tag für die Kinder. Des Weiteren wird für die medizinische und psychologische Betreuung von Straßenkindern gesorgt; viele der Kinder sind durch Missbrauch und Gewalt stark traumatisiert.
„Wir haben mit unserem Partner vor Ort in Bangladesch über 150 Kinder vom Leben auf der Straße und aus der Kinderarbeit gerettet. Diese Kinder haben jetzt ein Dach über dem Kopf, müssen nicht mehr betteln, leben nicht mehr im Dreck, werden nicht mehr vergewaltigt, müssen nicht mehr hungern und können eine Schule besuchen“, erzählt Manuel.
Fast 60 Gastrobetriebe überzeugt
Die beiden Würzburger Gastronomen betonen, dass es von Anfang ihr Ziel war, diese Spendenkampagne groß zu machen und möglichst viele engagierte Gastronominnen und Gastronomen für die Aktion zu gewinnen. „Wir wussten, dass wir bei den Kolleginnen und Kollegen einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen – wir sind ja selbst aus der Branche. Nach vielen hundert E-Mails, Telefonaten und persönlichen Gesprächen konnten wir dann aber doch fast 60 Betriebe überzeugen“, berichten die Beiden stolz.
Inhabergeführte und etablierte Würzburger Betriebe
Obwohl man meinen möchte, dass viele Gastronominnen und Gastronomen gerade mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, war die Rückmeldung auf die Aktion überwältigend. So konnte die Zahl der teilnehmenden Betriebe allein in Würzburg in diesem Jahr auf 24 gesteigert werden. Neben inhabergeführten Betrieben wie den eigenen beiden Veggie Bros Filialen, dem Happy Street Kitchen oder dem Café Vue, sind beide Jungs besonders stolz, etablierte Betriebe wie das Kuno 1408, die Steinburg, die Locanda und das Beef800 gewonnen zu haben.
Eine vollständige Liste aller teilnehmenden Betriebe und weitere Infos, wie man unterstützen kann, gibt es online.