Äpfel, Nuss und Mandelkern: Warum feiern wir den Nikolaustag?
Jedes Jahr stellen die Kinder zum Nikolaustag am 6. Dezember ihren Stiefel vor die Tür, der dann mit Früchten und Süßigkeiten befüllt wird. Und auch in der Stadt ist der heilige Nikolaus sonst immer unterwegs, um aus seinem goldenen Buch zu lesen und kleine Geschenke an artige Kinder zu verteilen. Doch woher kommt der Brauch?
Highlight in der Adventszeit
Auf den Nikolaustag freuen sich viele Kinder fast genauso sehr, wie auf Weihnachten – so stellt es doch ein kleines Highlight in der Adventszeit dar. Gefeiert wird am Todestag des heiligen Nikolaus von Myra. Mit diesem hat der Nikolaus, den wir heute zelebrieren, weniger zu tun, verbindet mit ihm allerdings einige Eigenschaften.
Über die reale Figur ist nicht viel überliefert, womöglich handelt es sich den Überlieferungen nach um zwei Personen: Nikolaus von Myra und der gleichnamige Sohn des Abts von Sion. Nikolaus von Myra wurde um 270 n. Chr. geboren und bereits mit 19 zum Priester geweiht. Zahlreiche Legenden machten ihn populär – z.B. soll er Seemännern in einem Sturm geholfen haben und bei seiner Festnahme in der Christenverfolgung seinen gesamten Besitz an Bedürftige verteilt haben.
Schon seit dem Mittelalter
Seit langer Zeit gibt es verschiedenste Bräuche zu Nikolaus, so z.B. der älteste aus der Zeit des Mittelalters: ursprünglich entstand das Fest am 28. Dezember, an dem beim Knabenbischofsspiel an Kloster- und Domschulen ein pompöses Feierei mit Umzügen. Von den Kindern wurde ein Abt oder Bischof gewählt, der ebenso ausgestattet war mit Mitra und Stab. Später wurden am Nikolausabend Äpfel, Nüsse und Co. in den Raum geworfen und das Fest auf den 6. Dezember verlegt. Die Kinder begannen auch kleine Schiffchen zu basteln, in dem über Nacht Kleinigkeiten gelegt wurden. Später wurden diese gegen Stiefel, Schuhe, Strümpfe oder Gabenteller ausgetauscht.
Einkehrbrauch mit Knecht Ruprecht
Im 17. Jahrhundert kam in katholischen Regionen vom Einkehrbrauch dazu. Der heilige Nikolaus spielt dabei die Rolle des gütigen Richters, der aus seinem „Goldenen Buch“ liest und über die Artigkeit des Kindes entscheidet. Auch heute wird dieser Brauch weitgehend praktiziert – gemeinsam mit seinem Begleiter Knecht Ruprecht, der unartige Kinder straft, aber im Dienste des Guten steht, also des heiligen Nikolaus.
Weihnachtsmann erst seit 1923
Mit der Kunstfigur des Weihnachtsmannes hat der heilige Nikolaus nichts zu tun. Der Weihnachtsmann taucht erst seit 1923 in der Werbung auf. Er steht für Handel und Konsum, während der heilige Nikolaus als Nothelfer und Schutzpatron für Kinder, Schüler und Schiffsleute gilt.
Nikolausbahn auch dieses Jahr nicht in Betrieb

Der Nikolaus der WVV-Nikolausbahn. Foto: WVV
Eigentlich gehört sie schon seit 1987 zur Weihnachtszeit in Würzburg: Die Nikolausbahn. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird die historische Straßenbahn auch dieses Jahr pausieren, wie die WVV mitteilt. Die liebevoll geschmückte Bahn fährt normalerweise mit Nikolaus und Knecht Rupprecht an den Adventswochenenden ihre Runden. Für die Kleinen gab es neben großen Augen meist auch eine Überraschung.
Artikel beruht in Teilen auf einer Pressemitteilung des POW.