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Seine Lebensmittel kauft Fabio Bellanova kistenweise auf dem Marktplatz in Würzburg. Foto: Damian Gardynik / Intuitive Health
Seine Lebensmittel kauft Fabio Bellanova kistenweise auf dem Marktplatz in Würzburg. Foto: Damian Gardynik / Intuitive Health

Wie Roh-Veganer Fabio Bellanova mit Kritik an seinem Lebensstil umgeht

Warum denken wir eigentlich immer an das, was wir als Nächstes in unsere Backen stopfen können? Das Leben dreht sich oft ums Essen. So empfand es auch Fabio Bellanova aus Veitshöchheim. Er zählte sich zu denen, die Fast Food feierten und andauernd auf der Suche nach dem nächsten Kalorien-Kick waren. „Dieses ständige Denken an Essen war so normal, dass ich es gar nicht mehr wahrgenommen habe. Aber es hat mich verrückt gemacht und viel Energie gekostet“, schreibt der 26-Jährige auf seinem Instagram-Account. Früher litt seine Psyche darunter. Heute scheint das anders zu sein. Den Ausweg suchte der Veitshöchheimer in einer Ernährungsumstellung. Erst wurde er zum Frutarier und ernährte sich zeitweise nur von Früchten, heute ist er Roh-Veganer.

Der Mensch ist kein Allesfresser, er ist ein Früchtefresser

Das bedeutet, Fabio isst nur pflanzliche, ungekochte, ungebratene und ungedünstete Nahrungsmittel. Hülsenfrüchte, Salate, Kräuter und Gemüse bleiben auf seinem Teller in ihrem ursprünglichen Zustand. So, wie sie eben natürlicherweise wachsen. Für den Unterfranken bedeutet das nicht nur eine adäquate, sondern sogar eine optimale Ernährungsform. Auf Zusatzstoffe und Nahrungsergänzungsmittel verzichtet er. „Wir gehören nicht der Spezies der Carnivoren, also der Fleischfresser, und auch nicht der der Allesfresser an. Vom anatomischen Aufbau sind wir Fugivoren, wie auch unsere nächsten Verwandten, die Affen. Das heißt, die Basis sind Früchte.“ Das heiße nicht, dass man nur Früchte essen sollte. Auch das hat Fabio Bellanova versucht. Als Frutarier habe er sich „in diesem ganzen Fasten- und Detox-Thema verloren. Das muss ich ehrlich sagen. Ich habe mich zwar auch mal sehr gut gefühlt, dann kamen gewisse Mangelerscheinungen dazu.“ Letzten Endes entwickelte er eine Essstörung und verlor seine „Balance“, wie er sagt.

Die Lieblingsfrucht des Veitshöchheimers: Durian, auch bekannt als Stinkfrucht. Foto: Intuitive Health

„Du hast sicherlich andauernd Dünnschiss“

Erst dann habe er weitergeforscht, was für ihn wirklich funktioniere. Er ergänzte die vielen Früchte durch Salate und Gemüse. Und er baute Muskeln auf. Denn mit seinem Lebensstil macht sich der Veitshöchheimer nicht nur Freunde und Freundinnen. Auf Instagram gibt es auf seinem mittlerweile populären Account immer wieder harsche Nachfragen bis hin zu Beleidigungen. Ob er andauernd Durchfall habe, wird da unter anderem gefragt. Der Veitshöchheimer bleibt dabei meist entspannt und schreibt zurück: „Meine Hinterlassenschaften sind normal.“ Generell habe er bei der Umstellung auf Salat häufiger Blähungen gehabt, was an den vielen schwer verdaulichen Faserstoffen im Grünzeug liege.

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Die Kritik an seinem schlanken Körper und Lebensstil forderte den Ernährungs-Coach aber irgendwann heraus: „Ich war Fußballer, meine Beine waren immer trainiert, aber mein Oberkörper war eher schmal. Ich wollte einen athletischen Körper und möchte mit meinem Muskelaufbau zeigen, dass das auch mit einer rohveganen Ernährung klappt.“

Um die eigene Ernährung umzustellen, brauche es erst einmal eine Menge Theorie. Erst dann sollten Interessierte in die Praxis gehen. „Wir müssen wissen, wie unser Verdauungstrakt aufgebaut ist. Dann bekommt man ein Gefühl für die Situation und den Körper. Es geht darum, wieder zu lernen, in sich hineinzuhören. Ich würde da keinem Menschen die immer gleiche Herangehensweise empfehlen.“

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Schritt für Schritt zum rohen Veganismus

Wichtig ist ihm zu betonen, dass man Schritt für Schritt vorangehen müsse. „Wenn man es richtig macht, muss es keine Tortur sein. Es kann sich sogar gut anfühlen, wenn man dauerhaft dabei bleibt.“ Perfektionismus sei bei einer Ernährungsumstellung fehl am Platz, diese harte Erfahrung musste auch er machen. „Von heute auf morgen ist keiner ein Meister, das funktioniert nicht.“ Mittlerweile sei er an einem Punkt, an dem er nicht mal mehr Gelüste oder Heißhungerphasen habe. Oder im Klartext: Ein Burger mit Pommes lässt Fabio heute kalt.

Ihm selbst ging es bei all der körperlichen und geistigen Veränderung durch seine Ernährung immer nur darum, sich selbst besser zu fühlen. Und im Einklang mit der Natur zu leben. Deshalb zieht es den Ernährungs-Coach auch regelmäßig in tropische Landstriche – bald vielleicht für immer. „Einfach raus aus dem alltäglichen Trott, rein in die kindliche Neugier und sich immer dabei fragen, was einen wirklich im Leben interessiert.“

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