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Ein Gerüst am BRK-Gebäude in der Zeppelinstraße stürzte aufgrund des Sturms um. Foto: Stefan Dietz, BRK Würzburg
Ein Gerüst am BRK-Gebäude in der Zeppelinstraße stürzte aufgrund des Sturms um. Foto: Stefan Dietz, BRK Würzburg

Orkanwarnung: Sturm „Ignatz“ sorgt bereits für Schäden in Stadt und Land

Seit der Nacht ziehen Sturmböen über Bayern – auch die Stadt und der Landkreis Würzburg sind betroffen. Laut Meldungen des BRK Würzburg und der Feuerwehren kam es auch schon zu ersten Schäden. Noch bis zum Mittag wird vor Orkanböen gewarnt. Die Feuerwehr Würzburg ist vorbereitet und stellt sich auf einen einsatzreichen Tag ein, heißt es. Die Bevölkerung wird gebeten, nicht notwendige Aufenthalte im Freien, beziehungsweise in der Nähe von Bäumen und losen Teilen zu meiden.

Buslinie eingestellt

Update: Seit 17.12 Uhr fährt die Buslinie 35 wieder wie gehabt!

Aufgrund der aktuellen Wetterlage ist die Buslinie 35 zur Frankenwarte voraussichtlich bis zum späten Nachmittag eingestellt. Die Feuerwehr hat das Waldgebiet gesperrt, da Äste oder Bäume auf die Straße fallen können.

Der Hofgarten und der Rosenbachpark in Würzburg beleiben heute aufgrund der Wetterlage vorsichtshalber geschlossen, das meldet die Bayerische Schlösserverwaltung.

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Gerüst eingestürzt

Heute Morgen gegen 7:30 stürzte das Gerüst an einem Haus in der Zeppelinstraße um und kippte gegen das benachbarte Gebäude des BRK Kreisverbandes. Ein PKW wurde in Mitleidenschaft gezogen, es entstand jedoch zum Glück nur Sachschaden. Der Gefahrenbereich wurde von der Feuerwehr abgesperrt und die Straße freigeräumt.

Ein Gerüst am BRK-Gebäude in der Zeppelinstraße stürzte aufgrund des Sturms um. Foto: Stefan Dietz, BRK Würzburg

Ein Auto wurde beschädigt. Foto: Stefan Dietz, BRK Würzburg

Feuerwehr im Dauereinsatz

In der Nacht erreichte das Sturmtief „Ignatz“ Mainfranken und somit auch Würzburg. Seitdem ist die Feuerwehr Würzburg im Dauereinsatz. Neben umgestürzten Bäumen und Gegenständen ist auch ein Gerüst in den Morgenstunden eingestürzt.
Gegen 7:20 wurde die Berufsfeuerwehr zu diesem Einsatz gerufen.

Die Feuerwehr Würzburg ist seit den Morgenstunden im Dauereinsatz. Foto: Feuerwehr Würzburg

Die Feuerwehr Würzburg ist seit den Morgenstunden im Dauereinsatz. Foto: Feuerwehr Würzburg

Bis 8:30 mussten bereits sechs größere Einsatzstellen abgearbeitet werden, unter anderem ein umgestürzter Baum auf einer Oberleitung.

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Umgefallene Bäume: Volkacher Feuerwehr im Einsatz

Auch für die Feuerwehr Volkach scheint es ein arbeitsreicher Donnerstag zu werden. Gegen 6 Uhr wurde die Volkacher Feuerwehr bereits in die Dieselstraße zu einem umgefallenen Baum gerufen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten bereits tatkräftige Autofahrer den Baum beiseite geschleift, sodass ein Eingreifen nicht mehr nötig war, heißt es im Bericht der Feuerwehr.

Vom ersten Einsatz gerade zurückgekehrt, meldete die Leitstelle per Funk den nächsten umgefallenen Baum, diesmal auf der St2260 (Volkach Richtung Eichfeld). Vor Ort lagen zwei Bäume quer über die Straße, welche kurzerhand mit der Kettensäge zerteilt und von der Straße geräumt wurden. Der Fahrer eines PKWs bemerkte den Baum jedoch zu spät und fuhr in die Baumkrone hinein. Es entstand lediglich Blechschaden am Fahrzeug, so die Feuerwehr.

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

Noch während der Lageerkundung fiel den Einsatzkräften ein in der Nähe stehender großer Baum auf, welcher durch den Sturm abgeknickt wurde und sich in der Baumkrone eines weiteren Baumes verkeilt hatte. Beide Bäume ragten zusammen über die
komplette Fahrbahn und drohten umzustürzen. Da die Bäume unter enormer Spannung standen, war ein einfaches Fällen aus
Sicherheitsgründen nicht möglich.

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

„Bäume unter Spannung stellen für unsere Kettensägenführer grundsätzlich eine enorme Gefahr dar und können beim Sägen zum Teil unkontrolliert wegschlagen! Hier herrscht Lebensgefahr! Unsere Einsatzkräfte haben erst im Frühjahr eine
spezielle Fortbildung für solche Fälle erhalten“, erklärt Moritz Hornung von der FFW Volkach.

Mit großem Gerät im Einsatz

Nachdem etliche Lösungsansätze durchgesprochen waren, entschied man sich dafür den Baum mit der Seilwinde des Unimogs zu ziehen. Mithilfe der nachgeforderten Teleskoprettungsbühne wurde ein Schlupf am Baum fixiert, in dem dann die Seilwinde
eingehängt wurde. Nachdem alle Einsatzkräfte weiträumig aus dem Gefahrenbereich waren, wurde der Baum mithilfe der Seilwinde auf die Straße gezogen. Im Anschluss wurden beide Bäume mit der Kettensäge zerteilt und von der Fahrbahn geräumt. Der Einsatz konnte nach gut Eineinhalbstunden beendet werden. Die Staatsstraße war währenddessen komplett gesperrt. Die Volkacher Feuerwehr war mit vier Fahrzeugen und 16 Einsatzkräften vor Ort.

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

Die FFW Volkach ist seit den Morgenstunden im Einsatz und beseitigt Sturmschäden. Foto: Moritz Hornung, Feuerwehr Volkach

„Wir weißen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, vorsichtig durch die Wälder zu fahren, da aktuell weitere Sturmwürfe nicht auszuschließen sind. Gerade in der Dämmerung und dem umherfliegenden Laub sind umgefallene Bäume zum Teil schwer erkennbar“, so Moritz Hornung.

Lkw von Windböe erfasst und umgekippt

Am frühen Morgen wurde außerdem ein mit Styropor beladener Gliederzug auf der A 7 von einer Windböe erfasst und kippte auf die Seite. Er kam quer über die gesamte Fahrbahn der A 7 bei Estenfeld zum Liegen und blockierte diese für etwa eine Stunde. Der Fahrer kam leichtverletzt in ein Krankenhaus, das berichtet die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried.

A7 komplett gesperrt

Gegen 06.00 Uhr fuhr der 32-jährige Fahrer eines Gliederzugs auf der A 7 in Richtung Ulm. Auf der Rothofbrücke wurde der mit Styropor beladene Lkw dann von einer starken Windböe erfasst und kippte auf seine linke Seite. Er kam quer zur Fahrbahn zum Liegen, sodass er alle Fahrstreifen der A 7 in Richtung Ulm für etwa eine Stunde blockierte. Der Fahrer konnte durch die Windschutzscheibe leicht verletzt geborgen und in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Nachdem die Feuerwehr den Lkw auf eine Seite ziehen konnte, wurde ein Fahrstreifen in Richtung Ulm wieder befahrbar gemacht. Der Sachschaden wird auf ca. 45.000 Euro geschätzt.

Vollständige Bergung noch nicht möglich

Die Feuerwehren Rottendorf, Estenfeld und Kürnach waren mit 60 Einsatzkräften vor Ort und sichern die Unfallstelle bis dato ab. Aufgrund des noch anhaltenden Sturms konnten noch keine Kräne an die Unfallstelle herangeführt werden, um den Lkw aufzurichten. Wenn das Wetter es zulässt, ist es geplant, die Bergung des Lkw gegen Mittag durchzuführen. Dazu wird die A 7 in Richtung Ulm erneut voll gesperrt.

54 Gaffer angezeigt

Während der Unfallaufnahme filmten wieder einmal viele Verkehrsteilnehmer die Unfallstelle und die Bergung des verletzten Fahrers. Manche davon waren so dreist, dass sie die Polizeibeamten gleich mitfilmten, die zu dieser Zeit bereits alle Kennzeichen dieser Gaffer notierte. Ob aus Unwissenheit oder Absicht – alle diese Verkehrsteilnehmer erwartet nun eine Anzeige wegen unerlaubten Benutzen eines Handys mit einem Bußgeld von 200 Euro.

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