Sind die Geschichten um jüdische Schicksale im Zweiten Weltkrieg auserzählt? Nein, lange nicht. „Das Thema kennt keine Vergangenheit und darf keine Vergangenheit kennen“, sagt Filmemacher Frank Christian Wagner aus Würzburg.
Kurzfilm „A Father’s Job“
Sein Kurzfilm „A Father’s Job“ erzählt die Story einer jüdischen Misch-Ehe während des Zweiten Weltkrieges. Die fiktive Hauptfigur „Anna Friedrich“ steht stellvertretend für viele Juden, die in gemischten Ehen, also einem deutschen und einem jüdischen Partner, als „privilegiert“ galten.
Praktisch sah das aber ganz anders aus. Privilegierte Juden durften nicht ins Kino, sie wurden bespuckt und geächtet. „Wir reden hier vom Grad eines Haustieres, das ist Leben auf niedrigstem Niveau. Die Leute haben als privilegierter Abschaum gelebt, gerade so, dass man sie nicht deportiert und umgebracht hat.“ Daraus resultierten Verzweiflung und der Selbstmord vieler betroffener Juden.
Erinnerung zentraler Bestandteil
Frank Christian Wagner aus Würzburg beschäftigten solche Schicksale, er wollte die eher unbekannte Misch-Ehe im dritten Reich thematisieren. „Die Erinnerung ist zentraler Bestandteil meines Films“, sagt Wagner, es geht um die Erinnerung an alle unerzählten Geschichten.
Schon 15 Awards innerhalb kurzer Zeit
Für seinen emotionalen Kurzfilm erhält der Würzburger große internationale Resonanz. Schon 15 IMDB-(Internet Movie Database)-relevante Awards brachte „A Father’s Job“ in den ersten vier Wochen ein. Eine der Hauptrollen spielt der renommierte Schauspieler Christian Harting, der bereits in einem Oscar-ausgezeichneten Film auf der Leinwand zu sehen war. Er erhielt für seine Rolle als Ehemann in „A Father’s Job“ bereits den „Actor Award“. Dazu kommen Preise der Hollywood Gold Awards, des Europe Film Festivals und der Indie Short Awards. Das Ziel von Frank Christian Wagner ist klar: „Wir wollen zu einem Wettbewerb, der für die Oscars qualifiziert.“

Christian Harting ist einer der Hauptdarsteller des Films, der für seine Leistung bereits einen „Actor Award“ erhielt. Foto: Frank Christian Wagner
Wagner sieht als seine „Pflicht“ an, „die Erinnerung in die nächste Generation weiterzutragen.“ Deshalb ist auch die Länge des Films symbolträchtig. Er konzipierte den Film 19 Minuten, 45 Sekunden und fünf Frames lang. Daraus ergibt sich 1945-5, eine Zahl, die für das Datum der Befreiung Deutschlands im Mai 1945 steht.
Der Film soll 2023 öffentlich zu sehen sein.