Seit zehn Jahren versorgte die „dean & david“-Filiale der Systemgastronomiekette Enchilada GmbH aus München ihre Würzburger Kunden mit frischem Essen. Das Restaurant am Unteren Marktplatz war in dieser Zeit zur Miete im „Forum“ untergebracht, dessen Eigentümerin die VR-Bank ist. Der Mietvertrag mit der VR-Bank über die Nutzung des immer wieder heiß diskutierten Gebäudes läuft nun aus, wie die Main Post berichtet.
VR-Bank lässt Vertrag auslaufen
Dem Bericht zufolge fand im Januar 2018 eine Begehung der Mietfläche statt. In diesem Zug soll der geschäftsführende Gesellschafter der Enchilada-Gruppe, Karsten Rupp, eine Verlängerung des Mietvertrages angeregt haben. Dieser beinhaltete eine Option zur Ausdehnung des Mietverhältnisses um zweimal fünf Jahre. Allerdings, so heißt es, wurde es versäumt, dieses Bestreben auch schriftlich zu hinterlegen, sodass die VR-Bank den Vertrag ohne Weiteres auslaufen ließ. Auch wenn seinerzeit eine Verlängerung um ein Jahr noch erreicht werden konnte, finde Rupp laut Berichten der Main Post das einseitige Vorgehen der Bank ohne nochmalige Rücksprache sehr ärgerlich. Nun endet das Mietverhältnis Ende September endgültig.

Das Restaurant war in dem Gebäudekomplex am Unteren Markt untergebracht. Die VR-Bank als Eigentümerin lässt den Vertrag nun auslaufen – und begründet das mit dem nicht absehbaren Küchenbetrieb. Foto: Jessica Hänse
Küchenbetrieb als Grund
Als das Objekt im Jahr 2009 angemietet wurde, galt es, das Inventar eines früheren Cafés zu übernehmen und ein offenes Darlehen abzubezahlen. Dies sei laut Main Post auch geschehen. Für die Nichtverlängerung führt VR-Bank-Vorstand Joachim Erhard andere Gründe ins Feld: Auf Anfrage der Main Post erklärte er, die Anforderungen des Küchenbetriebs seien nicht für das Gebäude am Unteren Marktplatz geeignet. Demnach verfüge es nicht über die technischen Voraussetzungen, die Probleme rund um Geruchsbelästigung und Fettabscheidung zu regeln.
Weitere Zukunft ungewiss
Weiter hieß es, der intensive Küchenbetrieb sei bei Vertragsschluss nicht zu erkennen gewesen und habe inzwischen erhebliche Gebäudeschäden nach sich gezogen. Noch gebe es keine Gewissheit darüber, wie die Fläche zukünftig genutzt werde. Von der Filialschließung seien dagegen gut 20 Mitarbeitende bei „dean & david“ betroffen – auch ihre Zukunft sei offen, da trotz aller Bemühungen noch kein neuer Standort gefunden werden konnte, wie die Main Post berichtet.
Allen, die weiter bei „dean & david“ essen möchten, bleibt somit noch die etwas kleinere Filiale in der Maulhardgasse 11.