Am Freitag ist es so weit: Die Sommerferien beginnen und pünktlich dazu scheint sich auch das Wetter in den Sommermodus zu begeben. Doch die Freude nach der Zeugnisvergabe währt womöglich nur kurz – was erwartet einen denn überhaupt in den Sommerferien? Der übliche Urlaub am Meer ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie jedenfalls nicht mehr in Stein gemeißelt. Viele haben sich bereits frühzeitig darauf eingestellt, dass in diesem Jahr bei der Urlaubsplanung umdisponiert werden muss. Zwar ist das Reisen ins europäische Ausland wieder weitestgehend möglich, aus Vorsicht bleiben viele aber daheim.
Dahemm is Dahemm!
Passend dazu versucht die Stadt Würzburg aktuell mit ihrer #dahemm-Kampagne die fränkische Urlauberseele zu bedienen, deren Mentalität sie unter dem Motto „Dahemm is Dahemm – un woanasch is a ned anasch“ ausdrückt und dazu anregt, Würzburg als Naherholungsraum wiederzuentdecken. Die Stornogarantie auf der Aktionsseite der Stadt ermöglicht dabei eine flexible Gestaltung in unsicheren Zeiten. Wichtiger Bestandteil für Gäste von außerhalb ist ein Pauschalangebot, das „Bassd-scho-Bageet“, das in Kooperation mit den Würzburger Gastgebern aufgelegt wurde, und nicht zuletzt eine interessante Option für den Würzburg-Besuch von Familienangehörigen oder Freunden darstellt, so eine Pressemitteilung der Stadt Würzburg.
Daheim muss allerdings nicht zwingend zu Hause in Würzburg bedeuten, denn auch Deutschland und die Region bieten attraktive Ziele für einen Kurztrip. Wir haben Infos und eine Auswahl bezüglich Sommerferienfahrten für Euch zusammengestellt.
Innerdeutsche Strandziele teilweise überfüllt
Bereits letztes Jahr hatten wir an anderer Stelle eine Übersicht an Destinationen angeboten, die gut von Würzburg aus mit Zug, Auto oder Flugzeug zu erreichen sind. Die gelten zwar immer noch – allerdings vor Ort auch andere Regelungen. Beispielsweise ist der Timmendorfer Strand aktuell nur eingeschränkt erreichbar: Für die Ostseestrände im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist das Besuchsverbot zwar aufgehoben, allerdings nur für diejenigen, die dort auch eine Unterkunft gebucht haben.
Der spontane Kurztrip ist also nicht möglich, mit entsprechender Planung und Hotelbuchung hingegen schon. In Schleswig-Holstein sind die Regelungen lockerer und die Nord- und Ostseestrände sind für Urlauber geöffnet. Die Nord- und Ostfriesischen Inseln heißen Gäste meist uneingeschränkt willkommen – auf Baltrum oder Norderney gelten noch vereinzelt Personenbeschränkungen. Allerdings werden diese Idee nicht nur die Würzburgerinnen und Würzburger haben: An den Stränden selbst wird laut ADAC schon eine Strandampel getestet, um Überfüllung auch im Hinblick auf die Abstandsregeln zu vermeiden. Insgesamt gilt es daher zu bedenken, dass gerade in der Ferienzeit die deutschen Strände, aber auch Autobahnen dorthin viel befahren und somit überfüllt sein werden.

Urlaub am Meer. Foto: Pascal Höfig.
Reisewarnung der Bundesregierung für Nicht-EU-Staaten
Generell warnt die deutsche Bundesregierung aktuell vor nicht notwendigen touristischen Reisen ins europäische Ausland sowie außerhalb Großbritanniens und des Schengen-Raumes (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz), d. h. es gelten nur noch individuelle Sicherheitshinweise für Reisende innerhalb der EU. Die Reiseziele in Europa sind also weitestgehend erreichbar, denn die Grenzen zu den Nachbarländern sind wieder geöffnet.
Da Fernbusse und die Regionalzüge auch wieder normal nach Plan fahren, bietet sich jedoch auch einfach ein Trip in die nahegelegene Umgebung oder das angrenzende Bundesland an. Für die dort jeweils geltenden, unterschiedlichen Regelungen bietet das Kompetenzzentrum Tourismus eine gut bedienbare und detaillierte Übersicht an. Im Gesamten sind die meisten Freizeitaktivitäten (außer Diskotheken) in den Nachbarbundesländern unter Wahrung der Abstandsregeln wieder möglich. Auch Campingplätze nehmen übrigens wieder Gäste auf.
Fränkische Naherholungsziele: Mainschleife und Gottesgarten
Neben Volkach gehören die vom Main umschlossenen Gemeinden Sommerach und Nordheim mit zur Mainschleife. Sie bieten Urlaubsfeeling am Mainufer und sind definitiv einen Kurztrip wert: In Nordheim gibt es den sogenannten Inselstrand mit Strandkörben und aufgeschüttetem Sand. Kleine Pensionen vor Ort bieten auch Übernachtungen an. Amateur und Amatrice des Weingenusses – im französischen Sinne gemeint als Liebhaber*in – kommen hier auf ihre Kosten.

Wein gehört zur Kultur. Foto: Pascal Höfig
Weiter Richtung Mittelfranken bietet sich eine Fahrt in den Gottesgarten im Obermaintal an. Der Gottesgarten bezeichnet die Region im oberen Maintal um Bad Staffelstein und das Kloster Banz bis nach Lichtenfels. Die weitläufige Landschaft lädt ein zum Wandern, zwischendurch versorgt die fränkische Kulinarik den Hunger und auch Bademöglichkeiten an besonders heißen Tagen gibt es reichlich. Der Ostsee mit Blick aufs Kloster, Sprungturm und anliegendem Campingplatz ist besonders attraktiv. Der Rudufersee lockt mit kostenlosem Eintritt, Tretbooten und Zeltplatz mit Feuerstellen. Mit seinen vielen Gaststätten und lokalen Bierbrauereien bildet dieses mittelfränkische Kleinod das Gegenstück zur für Weingenießer prädestinierten Mainschleife.

Wandern im Grünen. Symbolfoto: Melissa Schnabel
Rhön: Mittelalterlicher Charme und Kurregion
Im Dreiländereck aus Hessen, Thüringen und Franken gibt es ein dichtes Netz sowohl aus Wanderwegen als auch Radwegen (bis zu 2500 km). Mit dabei sind durchaus anspruchsvolle Steigungen beispielsweise auf die bekannten Anhöhen Kreuzberg und Wasserkuppe. Die Rhön vereint gastronomisch gesehen Bier- und Weintrinker und versorgt leere Mägen gerne mit einer Brotzeit. Bad Bocklet und Bad Brückenau sind bekannt als Kurorte und Rhönbäder – wer es etwas aufregender und martialischer mag, kann sich im Freilandmuseum Fladungen und den umliegenden Orten mit den Überresten der mittelalterlichen Kultur vertraut machen. Als Abkühlung und Abwechslung vom Wandern und Besichtigen können beispielsweise die Badeseeanlage Sulzfeld im Grabfeld, der Burgwallbacher See oder der Guckaisee in Hessen (coronabedingt derzeit noch geschlossen) angesteuert werden.

Wandern auf der Wasserkuppe in der Rhön. Foto: Jessica Hänse
Nicht ganz so weit weg, aber auch ein Dreigestirn – im sogenannten Dreifrankenstein aus den drei Regierungsbezirken Ober-, Unter- und Mittelfranken – ist der Steigerwald. Seine Kulturmetropole ist die Stadt Bamberg, drum herum zeichnet sich die Region insbesondere durch die Karpfen-Fischzucht und kleine familiengeführte Brauereien aus, beispielsweise in Sugenheim, Wilhelmsdorf und Gutenstetten. Wer es noch nicht kennt, sollte den Steigerwald mal ausprobieren.