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Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus
Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus

Zeller Straße wird zur Einbahnstraße auf Probe

Der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschus (PUMA) hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass die Zeller Straße bergauf, von der Dreikronenstraße bis zum Nigglweg, zunächst temporär zur Einbahnstraße erklärt wird, so eine Pressemitteilung der ÖDP. Die Testphase hierzu beläuft sich auf ein Jahr. Ziel des Ganzen: Eine Minderung von Schadstoffemissionen, Sicherheit für Radfahrer und eine Entlastung von Lärm und Abgase für Anwohner.

Einrichtungen teilweise skeptisch

„Diese Entscheidung war längst überfällig“ erklärte der Initiator dieses Vorschlages, Stadtrat Raimund Binder, in einer Pressemitteilung. Schon im Januar letzten Jahres wurde das Thema in einem Antrag aufgegriffen, Binder sei hierfür in der Vergangenheit von der Stadtverwaltung teilweise scharf kritisiert worden, heißt es. Tatsächlich sprachen sich auch betroffene Einrichtungen gegen eine Einbahnregelung aus, so beispielsweise die Polizei, wie in der Beschlussvorlage ersichtlich ist.

Die Zeller Straße soll bergauf zur Einbahnstraße werden. Grafik: Stadt Würzburg

Die Zeller Straße soll bergauf zur Einbahnstraße werden. Grafik: Stadt Würzburg

„Da zwangsläufig mit Rückstauungen auf innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen und Verkehrsknotenpunkten gerechnet werden muss, wird der Vorschlag einer Einbahnstraßenregelung von der Polizei nicht unterstützt“, heißt es. Außerdem sieht die Polizei  Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit durch die Wendeproblematik im Bereich der Einmündung Nigglweg und dem Parkplatz vor der Norma. Auch das Verwaltungsgericht, das Amt für ländliche Entwicklung, die Umweltstation und die Caritas-Don Bosco sind skeptisch: Durch die Umwegfahrten würde hier die Erreichbarkeit, vor allem zu Hauptverkehrszeiten, stark verschlechtert werden.

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Ungewolltes Umfahrungsverhalten

Das Deutschhaus Gymnasium spreche sich nicht dagegen aus, da die aktuelle Verkehrssicherheit für Schüler mangelhaft sei, heißt es. Zu beachten sei aber nicht nur die Zufahrt der Tiefgarage für Lehrer, sondern auch die zugeführte Abbiegespur, die während der Schulzeit zum Ein- und Ausstieg der Busse dient. Ein Aus- und Zustieg könnte so nur zur Straße hin erfolgen, so die Beschlussvorlage. Eine Einbahnregelung reiche demnach nicht für eine Verbesserung der Sicherheit aus, heißt es. Zudem könne es zu einem unerwünschten Umfahrungsverhalten über die Saalgasse oder die Dreikronenstraße kommen. Tatsächlich würde der Verkehr auf die umliegenden Wege Wörthstraße, Luitpoldstraße und Dreikronenstraße umgeleitet werden, was aber nach einem Verkehrsgutachten eines beauftragten Ingenieurbüros auch die Mainstraße, Weißenburgstraße und Leistenstraße stärker belasten würde.

Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus

Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus

Entlastung der Anwohner

Positive Auswirkungen sollen sich mit der Einbahnregelung aber vor allem für Anwohner erkenntlich zeigen: Die Luftschadstoffbelastung wird gesenkt, genauso die Lärm- und Abgasbelastung. Auch der Radverkehr profitiert hiervon: Die Anzahl von Überholmanövern und Begegnungen mit dem motorisierten Verkehr würde verringert und die Verkehrssicherheit in der Zeller Straße verbessert werden. Oft wurde der derzeit bestehende Schutzstreifen durch wartende Autos blockiert. Zudem wäre die Einbahnstraße in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.

Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus

Die Zeller Straße in Würzburg. Foto: Katharina Kraus

Ein Probebetrieb würde allerdings erst nach der Corona-Zeit eingeführt werden, wenn wieder realistische Verkehrsstärken vorliegen. Aktuell sei das Verkehrsaufkommen aufgrund der Pandemie zu gering, so die Beschlussvorlage. Der örtliche Radiosender benennt den Starttermin allerdings bereits mit Mitte der Sommerferien.

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