Mit Liegestützen Gutes tun – wie soll das gehen? Malte hat die Aktion PushUps4Charity ins Leben gerufen und möchte Menschen erreichen, begeistern und inspirieren. Wie das gehen soll und was sonst noch dahinter steckt, erzählt er uns in einem Interview.
Erstes Shooting in Würzburg
Würzburg erleben (WE): Erzähl doch erst mal was über Dich:
Malte: Ich heiße Malte Schmidt, bin 38 Jahre jung und wohne aktuell in Köln. Hierher bin ich vor knapp zwei Jahren gezogen nachdem ich 2017 für eine Weile reisen war. Damals bin ich für einen Job hergekommen und bis heute einfach geblieben. Privat als auch beruflich beschäftige ich mich sehr gerne mit Menschen, Aktivitäten und Reisen.
WE: Was verbindet dich mit Würzburg?
Malte: Vor zwei Jahren, während ich zwischen meinen Reisen einen Stopp in Deutschland eingelegt hatte, nahm ich an einem Seminar teil. Dort lernte ich Uschi kennen- heute eine sehr gute Freundin, Weg- und Projektbegleiterin und ausserdem begnadete Fotografin aus Würzburg, die gerade dabei war, sich selbstständig zu machen.
Und da wir uns gegenseitig in unseren Unternehmungen vor allem immer Mut zusprachen, war es logisch, dass sie die Erste war, die ich fragte als es um das kreative Begleiten des Projektes „Pushups 4 Charity – One Million Reasons gib“ – und sie spontan zugesagt hatte. Und da haben wir das erste Shooting für die Bilder in Würzburg gemacht – und ich lernte auch gleichzeitig ihre sehr schöne Heimatstadt kennen.
WE: Zum Projekt: Wer steckt hinter PushUps4Charity?
Malte: Die Frage nach dem großartigen Team ist leicht und schnell beantwortet. Ich habe in der Vorbereitung zur Umsetzung des Projektes nach Menschen Ausschau gehalten, welche das passende Mindset hatten und außerdem die Bereitschaft mitbrachten, sich in einem Charity Projekt zu betätigen. Im Laufe der Umsetzung war dann relativ schnell klar, dass wir einen Verein gründen würden um die Gemeinnützigkeit zu erhalten. So haben sich die ersten neun Menschen gefunden, die mich bei meinem Projekt verschieden unterstützen.
Charity-Jahresprojekt
WE: Was steckt dahinter?
Malte: PU4C ist ein einjähriges Charity Projekt mit dem Ziel, innerhalb eines Jahres 1 Million Menschen zu erreichen, begeistern, motivieren und inspirieren, je mindestens 1€ zu spenden um mit 100% aller Spenden am Projektjahresende (31.05.2020) zehn soziale Projekte so RICHTIG zu unterstützen. Zwei der Projekte sind durch das PU4C Team vorgegeben (1x Home of Smile von und mit Achim Fuchs und 1x KinderRechteForum aus Köln) – die verbleibenden acht Projekte dürfen von den Menschen, die dabei helfen das Projekt erfolgreich zu machen, sowohl vorgeschlagen als auch gevotet werden.
WE: Wie kamst du darauf?
Malte: Um die Menschen zu erreichen und zu begeistern, habe ich mir überlegt, ich versuche innerhalb eines Jahres 1 Million Liegestütze zu machen. Das bedeutet 2.740/Tag für 365 Tage. Und um das Ganze auch zu untermauern und Fragen wie „Macht er das wirklich?“ belegbar beantworten zu können, aber auch um mich selbst „bei der Stange“ zu halten, filme ich alle Liegestütze und stelle sie online. Dies passiert vor allem auf Instagram und Facebook, über die Website und auf Youtube.
Quasi: 1 Liegestütze für 1 Euro. Und das alles aus ganz vielen Gründen- deshalb „one Million Reasons“
WE: Seit wann läuft das Projekt und wie lange geht es noch?
Malte: Gestartet hat das Projekt offiziell am 01.06.2019 und geht bis zum 31.05.2020
Push-Ups für Willensstärke
WE: Wie bist du darauf gekommen? Warum genau Push-Ups?
Malte: Die Geschichte mit den Push-Ups hat vor knapp 4 Jahren begonnen. Damals haben mein Bruder und ich davon gehört, das die eigene Willensstärke mithilfe von Push-Ups gestärkt werden kann. Das wollten wir testen und haben eine 1-monatige Challenge gestartet. Damals hat mein (jüngerer) Bruder gewonnen.
Und ich hab einfach immer weiter gemacht. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es nicht mehr um die Aktivität selbst, sondern tatsächlich viel mehr um die persönlichen Erfahrungen, welche innerhalb einer solchen Challenge gemacht werden. Engagiert habe ich mich schon immer – mal mehr, mal weniger. Aber ich fand und finde es immer ein sehr bereicherndes Gefühl wenn ich Menschen unterstützen kann- egal in welcher Form.
WE: Wie hast du dich beispielsweise engagiert?
Malte: Als Kind und Jugendlicher hab ich das mit Taschengeld aufbessern verbunden, indem ich im Altersheim Tee ausgeschenkt habe und mich mit den Leuten ein bisschen beschäftigt habe. Später bin ich dann zu klassischen „Daueraufträgen“ gewechselt, wo ich mich aber immer wieder dabei erwischt habe, dass mir das Gefühl fehlt, damit tatsächlich selbst etwas beizutragen. Und heute… naja, heute mach ich halt Push-Ups.

Hinter dem Projekt steckt Malte. Foto: Uschi Mattke
WE: Wie sind die Reaktionen der Leute?
Malte: Sehr unterschiedlich! Vielen denken glaub ich schon „Was für ein Spinner“, aber das ist in Ordnung. Es gibt auch sehr viele neugierige Blicke und es haben sich auch wirklich schon tolle Gespräche bis hin zu neuen tollen Bekanntschaften, ja sogar Freundschaften, entwickelt. Da ist also die ganze Bandbreite dabei.
WE: Was motiviert dich, das Projekt am Laufen zu halten?
Malte: Die meiste Energie an Tagen, an denen ich mich wirklich schwer tu, mich aufzuraffen, gewinne ich wirklich aus der Vorstellung, wie vielen Menschen ich damit hoffentlich am Ende des Projektzeitraumes helfen kann. Es gibt auch Momente, da sind die Push-Ups ein super Tool, um Gefühle von Wut oder Ärger über viele Dinge die meiner Meinung nach nicht in Ordnung sind, abzubauen und in einer kreativ-förderlichen Weise zu nutzen. Die unterschiedlichen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen helfen aber genauso. Es ist einfach ein tolles Gefühl wenn die Rückmeldung kommt das sich durch so einfach Dinge wie Push-Ups Dinge im persönlichen oder beruflichen Umfeld von Menschen zum Besseren wenden.
WE: Hast du einen Lieblingsort in Würzburg, an dem du gerne Liegestützen machst?
Malte: Sowohl der Hafenbereich als auch der Platz auf der Brücke waren schon sehr schön! Aber auch direkt am Main gab es tolle Plätze. Ich freu mich schon, wenn ich das nächste Mal wieder in der Nähe bin. Auf der Würzburger Festung würde ich beispielsweise sehr gerne mal ein oder zwei Sets machen.
WE: Was war bisher Dein persönlicher Rekord im Liegestützen machen?
Malte: Im letzten Jahr, als ich nur für mich die Challenge hatte, 100.000 Liegestütze in einem Jahr zu machen, hab ich mal 135 am Stück geschafft. 100 gehen eigentlich recht leicht, aber aktuell ist die „Comfortzone“ so zwischen 50-70 pro Wiederholung- und dafür dann aber 9x hintereinander in ca. 20 Minuten. Der „Set-Rekord“ liegt bei 710 – mal schauen wie weit ich den noch nach oben bringen kann. Je größer die Sets sind, die ich schaffe, desto mehr Freiraum hab ich am Tag- das ist natürlich toll.
Freunde für Liegestützen nominieren
WE: Wie kann man selbst mitmachen, um euch zu unterstützen?
Malte: Eine der Ideen, die Idee so schnell und so weit wie möglich bekannt zu machen, ist, eine Art Nominierungsspiel, ähnlich wie bei der Icebucket Challenge. A nominiert B: „Mach ein kurzes Video von Dir, in dem Du so viele Liegestützen machst, wie Du schaffst, lade es hoch, verlinke das Projekt und mich und anschliessend spende ich pro Liegestütz, die Du geschafft hast Betrag X. Wenn Du das gemacht hast, überweise ich den Betrag den Du erarbeitet hast an das Projekt und informiere Dich darüber. Anschliessend machst Du dasselbe mit 2-3 Freunden Deiner Wahl. Und das Tolle: Jeder der mitmacht, kann mitbestimmen welche Projekte am Ende gefördert werden.“ – zum Beispiel.
Außerdem gibt es auf unserer Website einen Shop, wo man sich die coolen T-Shirts oder Hoodies bestellen kann. Und natürlich kann jeder auch einfach „nur“ spenden – das ist es ja, worum es geht.
WE: Gibt es Pläne für die Zukunft?
Malte: Gibt es tatsächlich. Und es wird groß – so groß, dass die Liegestützen daneben eher klein wirken werden. Es wird die drei Themen Sport & Reisen, positive Psychologie und Charity miteinander verbinden- und im Idealfall einen neu aufgestellten Rekord geben. Etwas das noch niemand gemacht hat. Ich glaube das wir mehr von solchen „Mut-Momenten“ benötigen, um alle Herausforderungen, die da auf uns zukommen, bestmöglich zu meistern. Und da ich nicht nur quatschen will, such ich nach Wegen, das auch im Handeln wieder zu spiegeln und gleichzeitig möglichst viele Lösungen anzubieten und zu helfen. Das ist die große Vision dahinter. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten!
WE: Was möchtest du den Würzburg erleben-Fans noch mit auf den Weg geben?
Malte: Sehr gerne zwei Sätze, die ich von zwei meiner Mentoren mitgenommen habe:
- Du weisst nicht wo Dein Limit ist. Du weißt nur, wo es nicht ist.
- Geben ist das neue Nehmen. (Anmerkung von mir: und macht so unglaublich viel Spaß. Du darfst einfach nur den Weg finden, der DIR Spaß macht.)
Und außerdem: Bleibt gesund, habt Spaß und vor allem: Stay positive! Jammerer gibt’s genug. Lasst mal zusammen einfach machen!