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Shoppingtüten. Symbolfoto: Meliz Kaya
Ab sofort kann man wieder in sämtlichen Würzburger Geschäften einkaufen. Symbolfoto: Meliz Kaya

Plastiktüten: der Verbrauch in der Region

Zum Thema Plastikverbrauch gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht – die Deutschen verzichten zwar immer mehr auf Plastiktüten, greifen dafür jedoch immer noch gerne zum dünnen Plastikbeutel in der Obst- und Gemüseabteilung, berichtet die Tagesschau. Vor allem die Bezahlpflicht spiele hier eine Rolle – wenn die Tüte kostet, wird sie unattraktiv. Wir haben Supermärkte gefragt, wie die Situation in der Region aussieht.

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Plastiktüten-Verbrauch fast halbiert

Der Griff zur Plastiktüte an der Kasse wird immer geringer. Laut Tagesschau ist die Gesamtzahl der verbrauchten Tüten 2018 um rund 20 Prozent gesunken.  2018 hätten die Deutschen im Schnitt noch 24 Mal zum Transportbehältnis aus Kunststoff gegriffen, im Jahr 2017 wären es dagegen noch 29 Mal gewesen. Gegenüber 2016 habe sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Plastiktüten sogar fast halbiert.

Grund hierfür: 350 Unternehmen haben seit 2016 eine Vereinbarung zur Verringerung des Verbrauchs von Kunststofftragetaschen mit dem Bundesumweltministerium unterschrieben. Darin verpflichten sich die Unternehmen, Kunststofftüten nicht mehr kostenlos abzugeben. In Würzburg gehören dazu unter anderem die Supermarkketten ALDI, Kupsch, Lidl, Penny oder auch real.

Häufiger Griff zu Obst- und Gemüsebeuteln

Bei den Knotenbeuteln, also den dünnen Obst- und Gemüsebeuteln, änderte sich jedoch leider nicht viel am Verbrauch. Laut Bundesumweltministerium nutzten die Verbraucher 2018 im Schnitt pro Kopf 37 dieser Beutel, nur zwei weniger als 2017 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 39 Tüten, so die Tagesschau. Im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2015 ist der Pro-Kopf-Verbrauch sogar noch um zwei Tüten gestiegen.

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Situation in Würzburg

Doch wie sieht die Situation in Würzburg aus? Im Bezug auf Plastiktüten kann Pressesprecherin Stefanie Schmitt von Edeka/Kupsch ein positives Resümee für die Region ziehen. „Im Allgemeinen haben wir die Erfahrung gemacht, dass mit Plastiktragetaschen immer sparsamer umgegangen wird, aus ökologischen Gründen, aber auch, weil diese im Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr kostenlos abgegeben werden dürfen. Daher bringen viele Kunden bereits Mehrwegtaschen oder -behältnisse mit und verwenden Tüten wieder.“ Die Supermarktkette ALDI gibt Kunden gar nicht mehr erst die Möglichkeit, Einweg-Tragetaschen aus Plastik zu kaufen: seit Ende 2018 wurden diese aus den Filialen verbannt.

Positive Resonanz für verpackungsfreie Alternativen

Und die Knotenbeutel? Sowohl ALDI als auch Kupsch geben an, zum Verbrauch der dünnen Plastikbeutel in der Würzburger Region noch keine genauen Angaben machen zu können. Dennoch würden sich in unserer Region Mehrwegnetze für Obst und Gemüse als Alternative zum Plastikbeutel immer mehr an Beliebtheit erfreuen. „Die Mehrwegnetze gibt es seit Ende letzten Jahres in unserer Region. Hierdurch kann dem Verbraucher eine Alternative zu Einwegverpackungen geboten werden. Der Kunde kauft das Netz, welches er dann bei seinen Einkäufen wieder mitbringen und beliebig befüllen kann“, so Schmitt.

Aldi: Kostenpflichtige Obst- und Gemüsebeutel ab Herbst

ALDI kündigte zudem an, dass die Obst- und Gemüsebeutel ab Herbst 2019 kostenpflichtig werden sollen. Ein Cent pro Knotenbeutel muss dann an der Kasse gezahlt werden. Auch real will Maßnahmen ergreifen: „Bis Ende 2020 werden wir die Plastikbeutel in der Obst- und Gemüseabteilung vollständig abschaffen und durch die Alternativen Mehrwegnetz oder Papiertüte ersetzen. Mit dieser Maßnahme werden pro Jahr 70 Millionen Plastikbeutel eingespart, das entspricht einer Menge von mehr als 140 Tonnen Kunststoff“, so Sprecher Frank Grüneisen.

Frischebox mitbringen - Müll vermeiden. Foto: Katharina Kraus

Frischebox mitbringen – Müll vermeiden. Foto: Katharina Kraus

Beliebtes Mehrwegboxen – System

Vor allem auch die Mehrwegboxen oder das Tablett-System an der Bedientheke würden sich in der Region eines immer größer werdenden Zuspruchs erfreuen.

Unverpackt-Service im Supermarkt

„In einem Pilotmarkt unserer Region haben wir nach dem Start im September 2018 in den ersten Wochen bereits über 500 Dosen verkauft. Für das 1. Quartal 2019 hatten wir ein zusätzliches Kontingent von 24.000 Dosen berücksichtigt“, so das Resümee von Edeka.

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