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#FridaysForFuture-Streik in Würzburg. Foto: Pascal Höfig
#FridaysForFuture-Streik in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

#FridaysForFuture: nach kurzer Pause wieder Demo in Würzburg

Nach kurzer Pause in Würzburg meldeten sich die Schüler und Studenten heute für die freitägliche #fridaysforfuture-Demonstration auf den Würzburger Straßen zurück. Diesmal begann der Streik bereits um 8:30 Uhr, was wohl wieder einige Kritiker direkt zum Ausruf Solche Schulschwänzer!” verleitete. Wie es aktuell um die #FridaysForFuture – Bewegung bei uns in Würzburg steht, welche Auswirkungen sich bereits bemerkbar machen – sowohl seitens der Schule, wie auch der Stadt Würzburg – und welche Veränderungen die Organisatoren sich noch wünschen würden, haben sie im Interview erzählt.

Alle Infos zu #FridaysForFuture in Würzburg 

Der heutige Streik “in a nutshell”

Normalerweise streiken die Würzburger Schüler und Studenten alle zwei Wochen um im Rahmen der #FridaysForFuture-Bewegung auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Nachdem dieser Zwei-Wochenrhythmus durch das Großevent in Aachen mit einen länderübergreifenden Streik und dem Infostand auf dem Umsonst-und-Draussen-Festival unterbrochen wurde, rief die Würzburger Ortsgruppe am heutigen Freitag, 5. Juli,  zur nächsten Demonstration auf.

Diesmal startete der Demozug, um die Mittagshitze zu umgehen, bereits um 8:30 Uhr am Bahnhof und zog  – unterstützt von „parents4future Würzburg“ sowie „scientistsforfuture“ – über den QR-Code-Platz in der Eichhornstraße, am Rathaus vorbei bis zur Regierung von Unterfranken. Auf der Demo wurde ausführlich über die Vorkommnisse in Aachen berichtet. Zudem stand als besonderer Schwerpunkt diesmal die Relevanz der Klimakrise als Fluchtursache, auch in direkter europäischer Nachbarschaft, im Mittelpunkt. Im Zuge dessen wurde auch das Thema “Private Seenotrettung” dargestellt.

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„Wir wollen nicht ermutigen, in der Schule zu fehlen“

Immer wieder haben die jungen Klimaaktivisten mit der Kritik des Schuleschwänzens und Vorurteilen diesbezüglich zu kämpfen. Nach dem heutigen Streik blieb den streikenden Schülern noch ausreichend Zeit, um wieder in die Schule zu gehen und darauf machte das Organisationsteam in seinem Streikaufruf auch direkt aufmerksam. „Wir weisen darauf hin, dass es nach der Demo keinen Grund gibt, die Schule weiter zu bestreiken und fordern euch auf, unverzüglich zum Unterricht zu gehen”, hieß es seitens der Verantwortlichen. Auf Nachfrage erklärten diese, dass sie verhindern wollen, dass #FridaysForFuture zum Schule schwänzen missbraucht wird. Ebenso sehen sie den Streik nur als Form des zivilen Ungehorsams um Schülern einerseits die Teilnahme an diesem zu ermöglichen und um Öffentlichkeit zu generieren und wollen nicht ermutigen, grundlos in der Schule zu fehlen.

Die Schulen reagieren nach wie vor sehr unterschiedlich auf das Streiken der Schüler, erklärt das Organisationsteam weiter. Von „keinen Konsequenzen” bis hin zum Disziplinarverfahren sei, laut Aussagen der Schüler, alles dabei. Sanktionen, die direkt die Schullaufbahn einzelner Schüler gefährden, sind dem Würzburger FFF-Team allerdings nichts bekannt.

#fridaysforfuture-Streik in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

#fridaysforfuture-Streik in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

Reaktion der Stadt auf Klima-Demos

In anderen Städten merkt man mittlerweile, dass sich durch die regelmäßigen #FridaysForFuture-Demonstrationen einiges tut. Wie ist das eigentlich in Würzburg? Das Organisationsteam erklärte uns, dass zwar einige Konzepte für den Klimaschutz vorliegen, deren Ausführung allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Bis jetzt gab es also noch keine Umsetzung von konkreten Projekten und deshalb soll durch die Demos der hierfür nötige Druck aufgebaut werden. Auch arbeiten die Würzburger Klimaaktivisten nach eigenen Angaben gerade mit vielen anderen Würzburger Initiativen zusammen, um gemeinsam Forderungen speziell für Würzburg auszuarbeiten. 

Ab und an seien sie auch mit der Stadt in Kontakt, jedoch kam diese bisher nicht aktiv auf sie zu. Bei der Ausarbeitung von weiteren Forderungen gebe die Stadt nur sehr wenig Zugang zu den Informationen, die sie bräuchten, so die FFF-Organisatoren abschließend. Und auch wenn die Stadt den Würzburger Klimaaktivisten gegenüber erklärte, bereits zehn Bäume gepflanzt zu haben, wurde die Würzburger FFF-Bewegung direkt noch nicht als Anlass genommen, um konkrete Projekte umzusetzen.

Immer wieder neue FFF-Veranstaltungen

Auch für die Zukunft haben die jungen Aktivisten noch so einiges geplant. Weiterhin wird alle zwei Wochen freitags gestreikt. Ende Juli findet dann in Dortmund ein großer FFF-Sommerkongress statt, an dem auch vermutlich viele Würzburger teilnehmen werden („natürlich mit dem Zug“). Ansonsten sind sie immer wieder auf Veranstaltungen in und um Würzburg vertreten, wie zuletzt auf dem Synergie-Festival oder dem Umsonst-und-Draußen. Die Würzburger wollen nach eigenen Angaben auch in den Austausch mit anderen Gruppen in der Gesellschaft kommen. So ist eine Veranstaltung am 19.07. mit dem Seniorenkreis der St. Johannis-Gemeinde geplant. Hier soll mit älteren Menschen das Gespräch gesucht werden. Alle weiteren Infos finden sich auch auf der Homepage, Facebook, Instagram und Co.

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