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Die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig
Die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

Erneuter Rückgang bei Asylbewerberneuzugängen in Unterfranken

Die Zahl der in Unterfranken in staatlichen Unterkünften untergebrachten Asylbewerber (derzeit aus 48 Nationen; allein in der Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg sind aktuell 27 Nationen untergebracht) ist im Jahresvergleich zum Vorjahr – entsprechend dem bundes- und landesweiten Trend – erneut deutlich zurückgegangen.

Waren am 10. Januar 2018 noch rund 7.750 Asylbewerber in Unterfranken in staatlichen Unterkünften untergebracht, so sind es heute noch 6.340 Flüchtlinge. Im Vergleich zum Jahresanfang 2018 sind dies über 1.400 Personen weniger.

Im Vergleich zum Jahresanfang 2017 sind dies sogar rund 4.900 Asylbewerber weniger (01.01.2017: 11.224 Asylbewerber). Neben der sprachlichen Integration, der Beschulung und der sukzessiven Einbindung der anerkannten Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt stellt weiterhin die Schaffung und Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum für die inzwischen anerkannten Flüchtlinge eine vorrangige Aufgabe dar.

Die Erstaufnahmeeinrichtung Unterfranken im Kasernenweg Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

Die Erstaufnahmeeinrichtung Unterfranken im Kasernenweg Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

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Erstaufnahme in der AnkER-Einrichtung Schweinfurt

Die AnkER-Einrichtung Schweinfurt hat zum 01.07.2015 ihren Betrieb aufgenommen. Aktuell liegt die Kapazität auf dem Gelände der Ledward-Barracks bei 1.460 Plätzen. Im Jahr 2018 wurden über die Aufnahmeeinrichtung Schweinfurt 1.976 Asylbewerber erstaufgenommen.

Im gesamten Jahr 2017 waren es 2.222 Asylbewerber, im Jahr 2016 waren es 3.392 Asylbewerber, allein im zweiten Halbjahr 2015 sogar noch 16.521 Asylbewerber. Der aufnahmestärkste Monat des Jahres 2018 war der Monat Juni mit 238 Personen, der aufnahmeschwächste Monat der November mit 90 Personen.

783 Personen untergebracht

Zum aktuellen Stand (8. Januar 2019) sind in der AnkER-Einrichtung Schweinfurt 783 Personen untergebracht (zum Vergleich: am 8. Januar 2018 waren es 433 Asylbewerber). Die Belegungsquote in der Erstunterbringung beträgt aktuell 53,6 %.

Die AnkER-Einrichtung Schweinfurt ist für folgende Schwerpunktländer zuständig: Elfenbeinküste, Algerien, Somalia, Armenien und Nigeria. Die frühere Zuständigkeit für Afghanistan ist bereits zum 01.07.2017 entfallen. Ende Dezember 2018 ergab sich in der Erstunterbringung folgende prozentuale Länderverteilung: Nigeria 39,4 %, Somalia 19 %, Elfenbeinküste 23,5 %, Armenien 9,2 %, Algerien 5,7 %, Marokko 1,3 %, Rest sonstige Staaten und Staatenlose.

Umzug der AnkER-Einrichtung in die Conn-Barracks

Im Jahr 2019 wird der Umzug der AnkER-Einrichtung von Schweinfurt auf das Gelände der ehemaligen Conn-Barracks im Landkreis Schweinfurt beginnen. Mitte 2019 werden zunächst alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Teile der Verwaltung mit weiteren Versorgungs- und Betreuungseinheiten in die neue AnkER-Einrichtung wechseln. Weitere Verwaltungseinheiten, wie BAMF und ZAB, werden in den Folgemonaten umziehen.

Die Conn-Barracks in Schweinfurt werden zu einem Ankerzentrum. Foto: Dirk Flieger

Die Conn-Barracks in Schweinfurt werden zu einem Ankerzentrum. Foto: Dirk Flieger

Anschlussunterbringung

In den aktuell 43 Gemeinschaftsunterkünften bzw. Teilgemeinschaftsunterkünften der Regierung wohnten am 31.12.2018 insgesamt 3.368 Personen. Zu den in Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Personen kamen 2.189 Personen in 214 dezentralen Einrichtungen in der Unterbringungszuständigkeit der Kreisverwaltungsbehörden.

Bezogen auf die Gesamtzahl an untergebrachten Asylbewerbern von 5.557 Personen zum Jahresende 2018 (davon 1.656 Personen minderjährig) sind dies 1.769 Personen weniger als vor einem Jahr (Ende 2017: 7.326 zentral und dezentral untergebrachte Personen, Ende 2016: 10.914, Ende 2015: 11.871, Ende 2014: 4991), was einem deutlichem Rückgang der in der Anschlussunterbringung in Unterfranken befindlichen Asylbewerber entspricht.

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Die 11 Hauptherkunftsländer der untergebrachten Personen in der Anschlussunterbringung (insgesamt sind 48 Länder vertreten) waren zum Stand 31.12.2018 (in Personen):

  • Afghanistan (1505)
  • Syrien (768)
  • Somalia (578), Äthiopien (561)
  • Ukraine (417)
  • Armenien (252)
  • Nigeria (219)
  • Russland (190)
  • Aserbaidschan (155)
  • Irak (136)
  • Elfenbeinküste (106)
  • Iran (90)
  • Pakistan (69)
  • Abschiebungen und Rückführungen durch die ZAB

182 Personen abgeschoben

Im Jahr 2018 wurden von der Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) Unterfranken bei insgesamt 182 Personen aufenthaltsbeendende Maßnahmen vollzogen (119 Rücküberstellungen in Dublin-Staaten sowie 63 Abschiebungen ins jeweilige Heimatland).

Darunter waren folgende 6 Schwerpunktnationalitäten:

• Somalia 62 Personen (62 Dublin-Fälle)
• Armenien 29 Personen (20 Dublin-Fälle sowie 9 Abschiebungen ins Heimatland)
• Algerien 16 Personen (12 Dublin-Fälle sowie 4 Abschiebungen ins Heimatland)
• Ukraine 13 Personen (13 Abschiebungen ins Heimatland)
• Nigeria 11 Personen (9 Dublin-Fälle sowie 2 Abschiebungen ins Heimatland)
• Afghanistan 8 Personen (1 Dublin-Fall sowie 7 Abschiebungen ins Heimatland).
Darüber hinaus sind im Jahr 2018 insgesamt 415 Personen freiwillig ausgereist.

Asylbewerberzugang in Deutschland

Die Zahl der neu ankommenden Asylbewerber in Deutschland und Bayern ist 2018 insgesamt deutlich rückläufig. Im Jahr 2018 wurden nach Berechnungen des Bundes bis einschließlich Ende November 2018 insgesamt 174.040 förmliche Asylanträge gestellt (davon 151.944 Erst- und 22.096 Folgeanträge), 33.117 weniger (-16,0 Prozent) als im Vorjahreszeitraum.

Hauptherkunftsländer waren Syrien (43.172 Anträge), Irak (16.917), Afghanistan (11.497), Iran (11.035), Nigeria (10.462) und die Türkei (10.075).

Bayern hat davon nach einem bundesweiten Verteilungsschlüssel – dem Königsteiner Schlüssel – rund 15% der neu ankommenden asylsuchenden Menschen aufzunehmen.

Hintergrund

Bei der Asylbewerberunterbringung ist zwischen der Erstunterbringung und der Anschlussunterbringung zu unterscheiden. Die Erstunterbringung erfolgt in der Regel durch AnkER-Einrichtungen, die in Bayern von den Bezirksregierungen betrieben werden. Jede Bezirksregierung in Bayern verfügt über entsprechende AnkER-Einrichtungen.

Nach der Asylantragstellung bis zum Ende des Asylverfahrens erfolgt die Unterbringung baldmöglichst in der Anschlussunterbringung. Unterfranken hat dabei 10,2% der nach Bayern zugewiesenen Asylbewerber im Wege der Anschlussunterbringung zu übernehmen.

Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann dankt den vielen sozial engagierten Institutionen und Einrichtungen und den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die Be- lange der untergebrachten Asylbewerber auch weiterhin einsetzen und damit die gemeinsame Sorge für die bei uns zu betreuenden Asylbewerber ernst nehmen.

Hinweis: Aktuelle Zahlen zur Asylbewerberunterbringung in Unterfranken können im Internet abgerufen werden. Die Zahlen werden laufend aktualisiert.

Dieser Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung der Regierung von Unterfranken.

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