Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der SB-Warenhäuser Real für heute Montag zu einem bundesweiten Streik aufgefordert. Mit der ganztägigen Arbeitsniederlegung setzen sich die Streikenden für die Anwendung des ver.di-Flächentarifvertrages für die 34.000 Beschäftigten in dem Unternehmen ein, dies geht aus einer Pressemitteilung hervor. Vor der Düsseldorfer Zentrale des Metro-Konzerns, zu dem Real gehört, werden Montagmittag mehrere tausend Beschäftigte zu einer Streikversammlung erwartet. Die Beschäftigten der beiden Real-Märkte in Würzburg, die sich nicht mit nach Düsseldorf aufgemacht haben, streiken heute gemeinsam in Würzburg. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Werner Klockhaus und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger wollen die Streikenden über das Verhalten des Metro-Konzerns in dem Tarifkonflikt informieren. Die zentrale Streikversammlung findet heute am Montag von ca. 12:00 bis 14:00 Uhr vor der Metro-Zentrale in Düsseldorf statt.
Unfaire Arbeitsverträge vieler Mitarbeiter
Real hatte, so die Pressemitteilung von ver.di, im Juni 2018 Tarifflucht aus dem Flächentarifvertrag begangen und wendet für Neueinstellungen nun einem mit dem Verein DHV abgeschlossenen Billig-Tarifvertrag an. 4.500 Arbeitsverträge mit befristet Beschäftigten wurden nicht verlängert. Der DHV hat bei Real so gut wie keine Mitglieder, während ver.di die mit weitem Abstand stärkste Gewerkschaft ist. Im September erklärte Metro-Chef Olaf Koch, man habe „alle notwendigen Voraussetzungen“ geschaffen und kündigte an, nun wolle man die SB-Warenhäuser verkaufen, so die Gewerkschaft in ihrer Pressemitteilung.
Gesicherte Arbeitsbedingungen bei Verkauf der Real-Märkte
„Der Metro-Konzern hat die Katze aus dem Sack gelassen, will Real abstoßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Beschäftigten existenzsichernde Löhne bekommen, indem für sie wieder der Flächentarifvertrag gilt. An dieser Forderung kommt auch ein neuer Besitzer nicht vorbei“ erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Der Metro-Konzern habe eine Soziale Verantwortung für die Beschäftigten. Es dürfe bei dem Verkauf nicht nur darum gehen, Geld in die Konzernkasse zu spülen. Wichtig sei, Real als Ganzes zu verkaufen. „Wir brauchen einen umsichtigen Investor. Heuschrecken würden weder Rücksicht auf eine positive Entwicklung des Unternehmens noch auf die Existenzen der Beschäftigten nehmen“, sagte Nutzenberger.
Dieser Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung des ver.di-Bezirks Würzburg/Aschaffenburg.