Erstis haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und werden aufgrund dieser oft von den höheren Semestern belächelt. Damit man nicht sofort als Ersti identifiziert wird und sich nicht blamiert, hier einige Tipps, wie man sich nicht als solcher outet, allerdings sollte dieser Artikel natürlich mit Humor genommen werden.
Der klassische „Ersti“
Der klassische Ersti will schon von der ersten Sekunde an einen guten Eindruck machen und setzt deshalb auf Pünktlichkeit. Er sitzt schon gut 30 Minuten vor Vorlesungsbeginn im Hörsaal und legt sich nicht nur Block und Stift akkurat vor sich hin, sondern ein komplett ausgestattetes Triple-Decker-Federmäppchen, gefüllt mit Buntstiften und Finelinern einer Palette, die von hell-blass-grün bis dunkel-lila-blau geht, um die sie von Erstklässlern der Grundschule beneidet werden würden.
Das Ganze geschieht in der ersten Reihe, denn man möchte nichts verpassen, sich komplett auf den Vortrag konzentrieren und im Notfall Fragen stellen können. Denn wie könnte der Dozent einen nur in der letzten Reihe wahrnehmen, wenn man eine dringende Frage hätte, ohne dessen Beantwortung die komplette Vorlesung nicht nachzuvollziehen ist?
Um nicht durch dieses Verhalten als unerfahrener Ersti entlarvt zu werden, hier ein paar hilfreiche Tipps:
1. Komm nicht überpünktlich
Die Dozenten kommen meist erst auf die Sekunde genau hereinspaziert oder sogar zu spät. Warum dann selbst früher kommen? Genau diese Frage stellen sich die meisten Studenten und kommen deshalb frühestens 15 min vor Beginn der Veranstaltung, und wenn, dann nur um sich kurz noch unter den Kommilitonen auszutauschen. Also keine Panik, deinem Status als Ersti machst du vor allem dann alle Ehre, wenn du als Erster da bist – und das noch dazu am frühen Morgen.
Außerdem zu beachten: Die Veranstaltungen der Uni beginnen meistens c.t. (= cum tempore, „mit Zeit“), also immer um 15 nach. Wird die Uhrzeit mit s.t. (= sine tempore „ohne Zeit“) gekennzeichnet, beginnt die Veranstaltung um Punkt.
2. Setze dich nicht in die erste Reihe
Die erste Reihe war schon zu Schulzeiten unbeliebt und wird auch in der Uni meistens eher unfreiwillig belegt. Keiner mag das Gefühl, beobachtet zu werden, denn nicht nur der Dozent kann dich genauestens beobachten, auch die anderen „Students are watching you“.
3. Kleidung anpassen
Erstis kommen im Normalfall direkt von der Schule. Man fällt also dann auf, wenn man sich noch wie ein Schüler kleidet. Schneide dir also besser eine Scheibe von deinen Mitstudenten ab und beobachte auch schon auf den Semester-Opening-Partys, wie sich die Kommilitonen der höheren Semester kleiden.
Der gewaltigee Rucksack, der für einen Berg von Büchern und ein Lunchpaket für die ganze Woche bestimmt ist, sollte zum Beispiel besser Zuhause bleiben, wenn man nicht als Ersti enttarnt werden möchte.
4.Weniger ist mehr
Ein großräumiges Federmäppchen mit Stabilo-Komplettausstattung ist sowohl unpraktisch, als auch unnötig. Die Tische in den Vorlesungssälen sind eher spärlich, noch dazu hat man bei Mitschriften nicht wirklich Zeit, ständig den Stift zu wechseln oder sein Skript zu verschönern. Sollte man einen Laptop besitzen, kann man auch an diesem fleißig mittippen und gehört so zu den „Pros“ der Studenten – ein Ersti? Ach niemals!
5. Besorg dir Infos aus dem Internet
Damit du nicht völlig planlos durch die Gegend läufst, kann man sich schon vorab mal über die Website der Uni Infos über die Räumlichkeiten besorgen.
Vorab gibt es von den Fakultäten und Studiengängen auch Ersti-Tage, die schon vor den eigentlichen Vorlesungen stattfinden. Hier kannst du einmal alle deine Ersti-Fragen stellen und bekommst eine Führung durch die Uni, damit du dich anschließend gut alleine zurecht findest und nicht durch deine Orientierungslosigkeit auffällst.