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H&M. Symbolfoto: Pascal Höfig
H&M. Symbolfoto: Pascal Höfig

„Unzumutbare Arbeitsbedingungen“ durch Hitzewelle: Regierung droht H&M mit Zwangsgeld

Seit Jahren klagen die Beschäftigten bei H&M in der Würzburger Schönbornstraße über sehr hohe Temperaturen und schlechte Luft an ihrem Arbeitsplatz, so ver.di in einer Pressemitteilung vom 30. Juli 2018. Der Betriebsrat hätte dieses Thema bereits vor vielen Jahren aufgegriffen und kämpfe seitdem für bessere klimatische Bedingungen in der Würzburger Filiale. Unter anderen wurde durch den Betriebsrat eine Gefährdungsbeurteilung erstellt, die klar laut Angaben der Pressemitteilung nachweist, dass die Raumtemperaturen in den Sommermonaten oft schon am Vormittag bei Ladenöffnung um die 26 Grad und in den Mittagsstunden bei 29 Grad deutlich zu hoch sind. Dies stelle eine unzumutbare Arbeitsbelastung dar. Ein Betriebsratsmitglied meint hierzu: „Dass wir, die Beschäftigten bei 30 Grad ohne Klimaanlage regelrecht zusammen geschweißt werden. Am letzten Samstag waren viele Mitarbeiter krank und sogar zwei Anproben mussten leider wegen Temperaturen von 30 Grad hitzebedingt geschlossen werden. Das ist schlichtweg unzumutbar so zu arbeiten!“

„H&M verweigert Klimaanlage“

Ver.di-Sekretär Peter König kann sich daran erinnern, dass diese Probleme in dem Haus in der Schönbornstraße schon bei der Vorgängerfirma Hettlage in der Belegschaft ein großes Thema war, so heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dieses Haus verfüge nur über eine Luftumwälzanlage und nicht wie in mittlerweile vielen Handelsbetrieben üblich eine Klimaanlage. Eine dringend nötige Investition in eine Klimaanlage verweigere H&M seit Jahren und selbst kleine Reparaturen an der alten Anlage würden nur sehr zögerlich durchgeführt. Das hierfür zuständige Gewerbeaufsichtsamt hätte diese Missstände bereits erfolglos angemahnt und zunächst einen kostenpflichtigen Bescheid erlassen. Bei weiterer Untätigkeit drohe dieses H&M ein Zwangsgeld an.

Verteilung von Eisgutscheinen

Ver.di-Sekretär Peter König findet das Verhalten von H&M geradezu zynisch, Eisgutscheine auszuteilen und nicht daran zu arbeiten, dass die Beschäftigten gesund durch den Tag kommen, so ver.di in ihrer Pressemitteilung. Gerade H&M müsse sich an seiner selbst aufgestellten „Global Health & Safety Policy“ messen lassen: „In der H&M Konzerngruppe sind Menschen unser wichtigstes Gut und der Schlüssel zu unserem Erfolg. Deshalb verpflichten wir uns, gesunde, sichere und nachhaltigere Arbeitsplätze zu schaffen. Wir streben danach, eine starke Gesundheits- und Sicherheitskultur zu schaffen, indem wir geeignete, vorbeugende Maßnahme ergreifen“.

Es sei zwar nett, dass die Beschäftigten von H&M zwei Kugeln Eis in der Mittagspause bereitgestellt bekommen. Aber eine Entlastung für die massiv gesundheitlich belastenden Raumtemperaturen sei das letztendlich nicht. Gesundheitsschutz sehe anders aus und Kunden, die bei einem Einkauf nicht ins Schwitzen kommen, würden es H&M ebenfalls danken, so König weiter.

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Artikel beruht auf einer Pressemitteilung von ver.di – Bezirk Würzburg/Aschaffenburg

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