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Sind die E-Zigaretten doch nicht so ungefährlich? - Foto: Maximilian Ziegler l Fotoblog Würzburg
Sind die E-Zigaretten doch nicht so ungefährlich? - Foto: Maximilian Ziegler l Fotoblog Würzburg

Endlich rauchfrei mit der E-Zigarette?

Schon längst sind riesige Dampfschwaden und die E-Zigarette zu einem alltäglichen Anblick in Würzburgs Straßen geworden – die E-Zigarette ist weiter auf dem Vormarsch und schreibt Jahr für Jahr neue Umsatzrekorde. Mittlerweile sollen rund 4 Millionen Deutsche regelmäßig „dampfen“, also die E-Zigarette nutzen, 2016 wurde mit dem E-Zigarettenhandel ein Umsatz von über 420 Millionen Euro eingefahren. Und nach einer Studie des ZIS, dem Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung, sind rund 91 Prozent der Nutzer ehemalige Raucher, die durch die E-Zigarette mit dem Rauchen aufgehört haben.

Aber ist die E-Zigarette tatsächlich dazu geeignet, um mit dem Rauchen aufzuhören? Und wie schädlich oder unschädlich ist der Dampf der E-Zigaretten?

Erste Studien geben Hoffnung für Raucher

Lange Zeit konnten über die E-Zigarette und ihre möglichen Gesundheitsrisiken nur wenig fundierte Aussagen getroffen werden – zu jung ist das Gerät, um anhand Langzeitstudien die Auswirkungen zu beurteilen. Aber mittlerweile gibt es einige äußerst aussagekräftige Studien, die zumindest belegen, dass das Dampfen der E-Zigarette gerade einmal fünf Prozent des Schadenpotenzials von Tabakzigaretten in sich birgt.

In England haben die Studien bereits dazu geführt, dass es Diskussionen darüber gibt, ob der Rauchstopp durch die E-Zigarette nicht sogar durch die Regierung finanziell unterstützt werden sollte. In Deutschland ist man allerdings noch lange nicht an diesem Punkt angekommen und die E-Zigarette wird weiterhin recht kritisch beäugt.

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Wie funktioniert die E-Zigarette?

Bei der E-Zigarette handelt es sich meist um ein modular aufgebautes Gerät aus zwei Hauptkomponenten: einem sogenannten Verdampfer, in dem Liquid erwärmt und zu Dampf umgewandelt wird und einem Akkuträger, der benötigt wird, um dem Verdampfer die nötige Energie zu liefern. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Varianten, angefangen von einfachen E-Zigaretten, die optisch an einen eleganten Stift erinnern bis hin zu riesigen Geräten, die auch als Taschenlampe durchgehen könnten. Auch leistungsmäßig gibt es zwischen Einsteigermodellen und High-End-Varianten große Unterschiede.

Das Liquid ist eine spezielle Flüssigkeit, die aus lebensmittelzugelassenen Inhaltsstoffen besteht, die man auch in diversen Lebensmitteln oder Kosmetika findet. Dazu gehören Propylenglykol und pflanzliches Glyzerin, aber auch Lebensmittelaroma und, wenn gewünscht, Nikotin in verschiedenen Stärken. Allerdings ist die Nikotinstärke mittlerweile gesetzlich geregelt und darf 20 mg Nikotin pro 1 ml nicht überschreiten. Auch dürfen Liquids mit Nikotin nicht in größeren Gebinden als 10 ml Fläschchen verkauft werden.

Umsteigen mit der E-Zigarette – so klappt es

Mit dem Rauchen aufzuhören ist eine große Herausforderung. Das liegt hauptsächlich daran, dass Raucher nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch süchtig sind. Es sind die Gewohnheiten, die man mit dem Rauchen verbindet, die das Aufhören so schwierig werden lassen. Und hier ist der große Unterschied zwischen dem Genussmittel E-Zigarette und medizinischen Nikotinersatzpräparaten wie Nikotinkaugummis- oder Pflastern: die Gewohnheiten werden nicht direkt angegriffen. Wer morgens ohne die Zigarette zum Kaffee nicht munter werden kann, greift jetzt stattdessen zur E-Zigarette.

Wer also mit der E-Zigarette den Umstieg wagen möchte, sollte sich vorher ein wenig informieren, denn der Markt ist groß und die verschiedenen Modelle sehr unterschiedlich. Um es einfacher zu machen, bieten die meisten renommierten Anbieter sogenannte Einsteiger- oder Starter-Sets an. Diese enthalten mindestens eine komplette E-Zigarette bestehend aus Verdampfer und Akkuträger, Ladekabel und Ersatz-Verdampferköpfe – das Einzige, was dann noch fehlt, ist das Liquid.

Umsteigen mit nikotinhaltigen Liquids

Die Liquids für die E-Zigarette gibt es sowohl mit Nikotin versetzt, als auch nikotinfrei. Was für ein Liquid man zum Wechsel nutzen sollte, richtet sich dabei natürlich daran, wie viel man vorher geraucht hat. Als vereinfachte Faustregel gilt: wer eine Schachtel Zigaretten am Tag geraucht hat, sollte mit einer Nikotinstärke von 12 mg beginnen. Das Ziel ist es dabei natürlich, die Nikotinstärke Stück für Stück zu senken, bis man schließlich nikotinfrei dampft oder es im besten Fall natürlich ganz sein lässt.

Es bietet sich daher an, zu Beginn Liquids mit verschiedenen Nikotinstärken zu kaufen, um bei Bedarf direkt niedriger gehen zu können. Eine Überdosierung ist mit Nikotinliquid übrigens nicht zu befürchten. Ist das Liquid zu stark, macht sich das durch ein leichtes Schwindelgefühl oder Übelkeit bemerkbar, diese verschwindet allerdings nach kurzer dampffreier Zeit und etwas frischer Luft wieder.

Die Vorteile eines Wechsels auf die E-Zigarette

Natürlich wäre es immer am besten, weder zu rauchen noch zu dampfen – aber das ist leider nicht immer möglich. Vergleicht man die beiden Varianten allerdings miteinander, wird schnell klar, dass die E-Zigarette besser abschneidet. Sie ist nicht nur 95 % weniger schädlich als das Rauchen, es ergeben sich auch weitere Vorteile durch sie. Beispielsweise gibt es bei dem Dampf der E-Zigarette keine Verbrennungsabfallprodukte, die sich auf Möbeln, Kleidung oder Haaren absetzen können. Auch ein Passivdampf konnte bis jetzt nicht nachgewiesen werden, im Gegenteil, diverse Studien lassen darauf schließen, dass es zu keiner schädlichen Raumluftbelastung durch das Dampfen kommt. Zudem berichten viele Dampfer, dass sich durch den Wechsel vom Rauchen auf die E-Zigarette ihre Kondition, ihr Geruchs- und Geschmackssinn verbessert und auch der allgemeine Gesundheitszustand sich zum Positiven verändert habe.

Die E-Zigarette als weniger schädliche Alternative zum Rauchen

Als Fazit kann man sagen, dass sich die E-Zigarette durchaus dazu eignet, um damit mit dem Rauchen aufzuhören. Die jetzige Studienlage zeigt definitiv mehr positive als negative Auswirkungen, allerdings bleibt natürlich abzuwarten, wie sich die E-Zigarette auf lange Sicht auf die Gesundheit auswirken kann. Gerade, wer aus gesundheitlichen Gründen mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte sich aber vor einem Wechsel mit seinem Hausarzt beraten. Ansonsten steht einem Rauchstopp durch die E-Zigarette nichts im Wege.

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