Rund 30.000 Einsätze (genau: 30.291) waren im Jahr 2017 von den 969 freiwilligen Feuerwehren, den 34 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten.
3.081 Fehlalarmierungen
Insgesamt mussten 4.223 Brandeinsätze bewältigt werden. Dem stehen 3.081 Fehlalarmierungen gegenüber. Fehlalarme belasten die Feuerwehren in der Praxis erheblich.

Ein Disponent in der Integrierten Leitstelle (ILS) Würzburg. Foto: Pascal Höfig
Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die Feuerwehren im Jahr 2017 insgesamt 17.271-mal zur Hilfe gerufen.
Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 2.522 Verkehrsunfällen, 2.105 Ölspuren oder 1.015 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder starken Einfluss auf die Feuerwehren.

Ein umgestürzter Baum nach einem Unwetter. Foto: Pascal Höfig
So mussten die Einsatzkräfte 1.136 Sturmschäden und 498 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen insgesamt 398 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten allgemein bei 474 Wasserschäden Hilfe leisten.
172 Feuerwehrleute verletzt
Durch die Einsätze der Feuerwehren wurden 1.337 Personen gerettet. Allerdings sind auch 226 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 172 Feuerwehrdienstleistende verletzt.
Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 9.287-mal geleistet werden.

Feuerwehr und Bestattungsinstitut im Einsatz. Foto: Pascal Höfig
Die Feuerwehren wurden im Berichtsjahr zu 4.397 First-Responder-Einsätzen alarmiert. Hierbei konnten durch die Hilfe vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes 2.798 Personen gerettet werden. Für 141 Personen kam trotz des schnellen Eingreifens jede Hilfe zu spät.
„Unter Einsatz ihres Lebens, selbstloser Dienst an unserer Gemeinschaft“
Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 36.305 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2017 rund 306.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 305.805). Der Frauenanteil lag bei rund 10 % mit 3.656 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im Jahr 2017 9.424 Atemschutzträger gemeldet, wovon 8.468 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfallen.

Die Jugendfeuerwehr. Foto: Pascal Höfig
Die Jugendarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. In 735 Jugendgruppen waren 6.498 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 1.711 Anwärterinnen immerhin bei 26 % liegt.
Appell an die junge Generation
„Alle diese Zahlen verdeutlichen, dass unsere Feuerwehrangehörigen mit großem Mut und oft unter Einsatz ihres Lebens ihren selbstlosen Dienst an unserer Gemeinschaft leisten. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank“, kommentierte Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer die aktuelle Feuerwehrstatistik.
Der Regierungspräsident hofft zuversichtlich, dass sich auch künftig zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Freiwilligen Feuerwehren engagieren.
Sein Appell richtet sich insbesondere auch an die junge Generation, die aufgefordert ist, durch den Einsatz in den örtlichen Feuerwehren einen wichtigen ehrenamtlichen Einsatz zu leisten. Darüber hinaus können unsere Freiwilligen Feuerwehren auch zu einer gelingenden Integration der vielen dauerhaft blei-beberechtigten Zuwanderer als neue Mitbürgerinnen und Mitbürger beitragen.