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Das Christmas Village in Philadelphia. Foto: Russ Brown Photography
Das Christmas Village in Philadelphia. Foto: Russ Brown Photography

Deutsche Weihnachten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Schneeflocken fallen vom Himmel, während im Hintergrund leise „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklingt. Mit einem Glühwein und einer Bratwurst in der Hand genießt man die weihnachtliche Stimmung und den Blick auf das Rathaus von… Philadelphia! Richtig gelesen! Wir befinden uns tatsächlich nicht in Würzburg oder einer anderen deutschen Stadt, sondern im Zentrum der sechstgrößten Stadt der USA, in der „City of brotherly love“. Und mittendrin: Maren Dürrschmid, eine Studentin aus Würzburg!

Christmas Village

Bekannt für die Liberty Bell und die Rocky-Filme liegt Philadelphia an der Ostküste, nur knapp zwei Autostunden südlich von New York. Seit zehn Jahren gehört zu den Sehenswürdigkeiten auch das Christmas Village, ein Weihnachtsmarkt nach deutschem Vorbild im Herzen der Innenstadt – im sogenannten Love Park! Hier kann man im Winter zwischen Thanksgiving und Heiligabend ausgefallene Weihnachtsgeschenke kaufen und sich deutsche Kulinarik-Klassiker, wie Schnitzel, Bratwurst und Brezeln schmecken lassen.

750.000 Besucher

Das Konzept kommt an: Im vergangenen Jahr knackte der Markt die 750.000 Besucher-Grenze. Maren war das erste Mal 2013 als Event-Managerin für den Markt beschäftigt. Im Rahmen eines Praxissemesters war sie für fünf Monate in den USA und war für die komplette Event-Organisation des Christmas Village zuständig. „Seitdem bin ich fast jedes Jahr zumindest für den Auf- oder den Abbau wiedergekommen“, erklärt die gebürtige Nordhessin. Dieses Jahr ist die JMU-Studentin wieder für die ganze Saison mit dabei. Dieses Mal allerdings als Koordinatorin und stellvertretende Projektmanagerin des gesamten Weihnachtsmarktes.

Maren im Christmas Village. Fotos: Privat (links), Christmas Village (rechts)

Maren im Christmas Village. Fotos: Privat (links), Christmas Village (rechts)

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„Meine Kollegin ist neben Philadelphia noch für einen zweiten Weihnachtsmarkt in Baltimore zuständig und ich führe in ihrer Abwesenheit alles Organisatorische aus“. Außerdem ist sie auch Ansprechpartnerin für 80 Händler des Christmas Village und weitere 45 Händler des benachbarten „Made in Philadelphia Holiday Market“, der seit 2015 besteht und das imposante Rathaus der Stadt ziert.

Das Christmas Village in Philadelphia. Foto: Christmas Village

Das Christmas Village in Philadelphia. Foto: Christmas Village

Bis Januar wird sie noch mit Abbau und Nachbereitung des Christmas Village beschäftigt sein und verbringt entsprechend auch die Weihnachtsfeiertage mehr als 6.000 km von ihrer Heimat entfernt. Ob das nicht seltsam ist? „Ganz und gar nicht!“, findet Maren. „Da meine Schwester seit einigen Jahren in den USA lebt und auch meine anderen Geschwister sich öfter mal über einen längeren Zeitraum im Ausland aufhalten, ist Weihnachten mit der gesamten Familie ohnehin eine Seltenheit. Zum anderen schweißt die Arbeit in einem kleinen Kreis sehr zusammen und wir verbringen ganz traditionell den Heiligen Abend zusammen – am 1. Weihnachtsfeiertag, an dem die Amerikaner Geschenke auspacken, beginnt für meine Kollegen und mich der Abbau.

Lebkuchenherzen wie in Deutschland! Foto: Kory Aversa

Lebkuchenherzen wie in Deutschland! Foto: Kory Aversa

Das Team besteht neben ein paar Amerikanern überwiegend aus Deutschen und die meisten sind, wie ich vor 4 Jahren, Praktikanten. Wir alle verbringen aufgrund der Arbeit die Feiertage fernab der Heimat und feiern daher auch zusammen Weihnachten.“ Eine kleine Ersatzfamilie in den USA also.

Würzburg fehlt!

Aber trotz der spannenden Aufgaben und der aufregenden Zeit in den USA, fehlt Maren auch ihre Wahlheimat Würzburg. „Ich fühle mich in Philadelphia sehr wohl, aber natürlich vermisse ich auch Würzburg. Vor allem der Blick aus meinem Fenster auf eine Kirche in der Innenstadt fehlt mir. Auch freue ich mich schon darauf, die Festung, den Main und die Alte Mainbrücke wiederzusehen. Neben der schönen Umgebung in Würzburg, vermisse ich aber vor allem auch einen ordentlichen Bäcker. Die sind in den USA Mangelware“, erklärt die 28-Jährige.

Aber nicht nur Maren ist Würzburg ans Herz gewachsen. Auch ihr amerikanischer Partner ist großer Fan unserer unterfränkischen Mainmetropole und des guten Bier und Weins hier. Er war schon öfter zu Besuch und ist ganz begeistert! Der Frankencharme überzeugt also nach wie vor nicht nur Zugezogene aus Deutschland, sondern auch immer wieder Besucher vom anderen Ufer des Atlantiks.

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