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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Kickers-Tickets auf dem Schwarzmarkt

Kickers-Relegation am 20. Mai

Am Freitag, 20. Mai, um 19.10 Uhr ist Anstoß in der Flyeralarm Arena für das wohl bedeutendste Sportereignis der letzten Jahrzehnte in Würzburg: Der FC Würzburger Kickers spielt das erste der beiden Relegationsspiele gegen den MSV Duisburg um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Karten heiß begehrt

Gestern gingen die Tickets für das Heimspiel in den freien Verkauf und waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Die Fans standen teilweise seit morgens um 5 Uhr stundenlang in meterlangen Schlangen an den Vorverkaufsstellen. Doch bei über 30.000 Ticketanfragen sind natürlich viele Fans leer ausgegangen. Offensichtlich haben sich das einige Leute zum Nutzen gemacht und versuchen nun, Karten für das Fußballspiel auf eBay weiterzuverkaufen – nicht zum regulären Verkaufspreis, sondern völlig überteuert und illegal. Teilweise werden zwei Karten für 99 Euro gehandelt und es gibt mehr als genug Interessenten.

Achtung Schwarzmarkt

Laut Dr. Jörg Hofmann von der Rechtsanwaltskanzlei Bendel & Partner ist der Weiterverkauf von Schwarzmarkt-Tickets in Deutschland zwar nicht strafbar, Privatpersonen können Tickets problemlos zum Einkaufspreis mit einem geringen Aufschlag (10-15 %) weiterverkaufen, wer Tickets als Privater allerdings teurer weiterverkauft – beispielsweise bei Ebay – muss damit rechnen, von den Vereinen abgemahnt zu werden. Hier wird oftmals mit Vertragsstrafen und Schadensersatzforderungen gedroht. Werden Tickets mit Gewinnerzielungsabsicht gehandelt, müssen zudem ein Gewerbe angemeldet und Einnahmen versteuert werden. Hier können also auch Probleme mit dem Finanzamt warten.

Echtheit der Tickets

Problematisch wird es laut Dr. Hofmann, wenn Tickets gewerblich weiterverkauft werden: Hiergegen richten sich die Ticket-AGBs der Vereine. Auch Online-Tickethändler haben das Problem erkannt und versuchen, mit ähnlichen AGB-Klauseln dem Ticket-Schwarzhandel Herr zu werden. Aber auch als Käufer von Schwarzmarkt-Tickets sollte man auf der Hut sein, denn eine Garantie, dass die Karten echt sind und Einlass zu der gewünschten Veranstaltung gewähren, gibt es nicht.

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Strafen bis zu 2.500 Euro

Geahndet wird das Vergehen des gewerblichen Weiterverkaufs von den Kickers mit Kauf- und Stadionverbot und Vertragsstrafen von bis zu 2.500 Euro bis hin zu Nennung des Namens. In den AGBs für das Ticketing der Würzburger Kickers heißt es: 

„4.1. Aus sicherheitstechnischen Gründen und zur Vermeidung von Schwarzhandel und Ticket-Spekulationen können Sie Tickets des FWK nur zum privaten Gebrauch erwerben. Sie verpflichten sich daher und versichern ausdrücklich, die Karten ausschließlich für private Zwecke zu erwerben und zu nutzen. Der Erwerb zum gewerblichen oder kommerziellen (d.h. mit Gewinn) Weiterverkauf ist ohne vorherige Zustimmung durch den FWK untersagt. Untersagt ist ohne vorherige Zustimmung durch den FWK auch der gewerbliche oder kommerzielle Weiterverkauf (Abtretung) der Karten bzw. der sich daraus ergebenden Ansprüche und Rechte.“

Kauf- und Hausverbot

„Sollte der FWK feststellen, dass Sie ohne Zustimmung Karten zu kommerziellen oder gewerblichen Zwecken bezogen und/oder kommerziell oder gewerblich weiterveräußert und/oder Ansprüche kommerziell oder gewerblich abgetreten haben (insbesondere über eBay oder an Ticketagenturen), kann der FWK einen zukünftigen Verkauf von Karten Ihnen gegenüber verweigern, ein Hausverbot aussprechen sowie für jeden Verstoß gegen das Verbot nach Ziffer 4.1. die Zahlung einer angemessenen Vertragsstrafe in Höhe von bis zu maximal EUR 2.500 fordern.

Der FWK behält sich vor, in einem solchen Fall in angemessener Art und Weise über den Vorfall auch unter Nennung Ihres Namens zu berichten, um eine vertragswidrige Nutzung der Karten in der Zukunft zu verhindern; der FWK behält die Geltendmachung weiterer zivil- und strafrechtlicher Ansprüche vor.“

Kickers leiten juristische Schritte ein

Die Würzburger Kickers gehen nun strikt gegen den illegalen Verkauf von Tickets für das kommende Relegationsspiel in Würzburg vor. Fabian Frühwirt, Pressesprecher der Würzburger Kickers, antwortet auf Anfrage von Würzburg erleben: „Entsprechend dieser Vorgaben haben wir juristische Schritte bereits eingeleitet. Alleine schon vor dem Hintergrund, dass wir über 30.000 Kartenanfragen haben und bedauerlicherweise nicht alle Interessierten bedient werden konnten, obwohl sie teilweise mehrere Stunden angestanden haben, war für uns klar, dass wir diesen klaren Missbrauch ahnden.“

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