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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Hohe Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler

Forschung an humanen Herpesviren

Dr. Bhupesh Prusty, Gruppenleiter am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Universität Würzburg, hat den „Young Investigator Award for Excellence in Basic Science“ der HHV-6-Stiftung erhalten. Ausgezeichnet wird damit seine Forschung an humanen Herpesviren.

„Seine erfindungsreiche Kreativität, seine klaren und zielgerichteten Methoden und die kritische Evaluation seiner Ergebnisse charakterisieren Bhupesh Prusty als einen herausragenden und vielversprechenden jungen Forscher.“ Mit diesen Worten hat, laut Pressemitteilung der Universität Würzburg, Gerhard Krueger, Professor für Pathologie an der Universität von Texas und ehemaliger Dekan der Universität zu Köln, die Preisverleihung an Dr. Bhupesh Prusty begründet.

Bahnbrechende Fortschritte

Prusty hat Anfang Dezember den „Koichi Yamanishi Young Investigator Award for Excellence in Basic Science“ der HHV-6-Stiftung in Santa Barbara, Kalifornien, verliehen bekommen. Mit diesem Preis zeichnet die Stiftung alljährlich Nachwuchswissenschaftler aus, die bahnbrechende Fortschritte im Bereich der Grundlagenforschung an humanen Herpesviren erzielt haben. Der Preis ist nach dem japanischen Biomediziner Koichi Yamanishi benannt; Yamanishi hatte im Jahr 1988 als Erster erkannt, dass das Virus HHV-6 bei Kindern eine bestimmte Form von Hautausschlägen verursachen kann.

„Einer der brillantesten Nachwuchswissenschaftler“

„Bhupesh Prusty hat mit einer ganzen Reihe erfolgreicher Publikationen Vermutungen über Co-Infektionen und die virale Reaktivierung bestätigt. Er ist mit Abstand einer der brillantesten Nachwuchswissenschaftler, die mir in meiner langen Forscherkarriere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften begegnet sind“, sagte Dr. Dharam Ablashi, wissenschaftlicher Direktor der HHV-6-Stiftung, in seiner Laudatio.

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Eine unkonventionelle Hypothese

Bhupesh Prusty glaubt, einen Mechanismus gefunden zu haben, der für die Entstehung einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Nervensystems verantwortlich sein könnte, wie beispielsweise Multiple Sklerose, das Chronische Müdigkeitssyndrom, Schizophrenie, die Bipolare Störung oder die Alzheimer-Krankheit. Nach Prustys Meinung könnte das Humane Herpes Virus-6 dabei eine tragende Rolle spielen. Von dem sagt zwar die Lehrmeinung, dass es inaktiv im menschlichen Erbgut integriert ist; möglicherweise stimmt das aber doch nicht so ganz. So kann schon eine zusätzliche Infektion mit Chlamydien, weit verbreiteten bakteriellen Erregern des Menschen, das Virus aktivieren, wie Prustys Arbeiten zeigen.

100.000 Euro von Volkswagen-Stiftung

Um diese Theorie überprüfen zu können, hat Prusty im Jahr 2014 von der Förderinitiative „Experiment!“ der Volkswagen-Stiftung 100.000 Euro erhalten. Diese Initiative unterstützt Forschungsvorhaben aus den Natur-, Ingenieur-, und Lebenswissenschaften. In ihrem Mittelpunkt stehen „radikal neue Forschungsideen, die etabliertes Wissen grundlegend herausfordern, unkonventionelle Hypothesen, Methodik oder Technologien etablieren wollen oder ganz neue Forschungsrichtungen in den Blick nehmen“, wie die Volkswagen-Stiftung schreibt.

Zur Person

Bhupesh Prusty wurde 1976 in Raisungura im Bundesstatt Orissa in Indien geboren. Den Bachelor- (1996) und Masterabschluss (1998) hat er an der Sambalpur Universität erhalten. Er promovierte an der Universität Jamia Millia Islamia in Neu-Delhi und war dann als Postdoc von Januar 2006 bis Dezember 2008 zunächst in der Arbeitsgruppe von Professor Harald zur Hausen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg tätig. Seit Januar 2009 forscht er unter der Leitung von Professor Thomas Rudel am Lehrstuhl für Mikrobiologie des Biozentrums der Universität Würzburg. Mittlerweile leitet er dort seine eigene Forschungsgruppe.

Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Universität Würzburg. 

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