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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Namenswahl: Wenn Juli-Summer mit Nero spielt

Ausgefallene Namen immer beliebter

Markus, Johannes und Katharina – gängige Vornamen, die vor 2o Jahren noch jeder Zweite trug sind vielen Eltern heute zu langweilig. Von Jahr zu Jahr kristallisiert sich zwar eine Reihe neuer beliebter Vornamen heraus, die Uniklinik fasst diese jedes Jahr zusammen. Aber auch skurrile und außergewöhnliche Namen sind im Kommen: denn was Stars und Sternchen seit Jahren vormachen, findet auch in der nichtprominenten Welt zunehmend Anhänger. Läuft man durch die Innenstadt kann man das Phänomen bereits beobachten – wenn sich eine Mutter zum Beispiel mit ihrer kleinen „Shakira-Sunshine“ unterhält.

Promis leben Namenswahnsinn vor

Ruft die Pop-Sängerin Christina Aguilera ihr zweites Kind, vermag der ein oder andere den Regenschirm auszupacken. Beim Vornamen des kleinen Mädchens denkt man in erster Linie an ein Wetterphänomen, denn sie hört auf den Namen „Summer Rain“. Bei Schauspieler Nicolas Cage wird es gleich heldenhaft, sein Sohn heißt „Kal-El“, gleich dem Namen, den Superman auf seinem Heimatplaneten Krypton trägt. Der Sprössling von Woody Allens hingegen wird seine Schulzeit wohl nie vergessen können, er trägt den Namen „Satchel“, was übersetzt Schulranzen bedeutet. Egal ob Früchte, Tiere oder Orte – die Stars greifen auf alles zurück: „Puma“, „Apple“ und „Peaches“ stehen genauso in den Geburtsurkunden der Pomi-Kinder wie „Brooklyn“ (Sohn von David und Victoria Beckham) oder „San Diego“ (Sohn von Franjo und Verona Pooth).

Xantippe, die Mama ruft

Was sich vor einigen Jahren nur die Prominenz traute, ist auch außerhalb Hollywoods populär geworden. Der Kreativität der Stars stehen viele Eltern in nichts mehr nach, auch die Namen von „Normalo-Kindern“ werden immer phantasievoller. Eine Erhebung von Leipziger Forschern, bei der Daten der Standesämter in ganz Deutschland ausgewertet wurden, gab Einblick in die Tragweite der skurrilen Namensgebung. Laut „The Huffington Post“ finden sich in den Top 15 der ungewöhnlichsten Namen, Vornamen wie „Macdonald“ und „Schnuckelpupine“. Mit auf dem Treppchen thront „Fürchtegott“ – dieser Name ist im vergangenen Jahr in einer Geburtsurkunde aufgetaucht. Weitere Vornamen, der im Jahre 2014 geborenen Kinder lauten

  • Xantippe
  • Sunshine
  • Soleil
  • Pepper-Ann
  • Nero
  • Nemo
  • Lafayette
  • Aphrodite
  • Jesus
  • Messi
  • Napoleon
  • Juli-Summer und
  • Prinz-Gold.

Laut Informationen der Leipziger Namenskundler seien 20 Prozent der Vornamen ausländischer Herkunft. Die Unterschiedlichkeit und Ausgefallenheit vergrößere sich ständig, so „The Huffington Post“. So tauchen auch an der Uniklinik immer wieder Exoten unter den Voranamen auf. Im letzten Jahr waren dies u.a. Blendi, Diego Hope, Yekta, aber auch Patina und Wasilisa.

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Was ist erlaubt?

Sunshine, Schneewittchen, Klee und Bluna – welche Namen sind als Vornamen noch akzeptabel und bei welchen Namen muss man zum Wohle des Kindes eingreifen? Lehnt ein Standesamt die Eintragung eines Vornamens ab, können sich die Eltern an die Namenberatungsstelle des Namenkundlichen Zentrums der Uni Leipzig wenden und ein Gutachten erstellen lassen. Das wichtigste Kriterium bei der Frage nach der Akzeptanz: der Name darf das Kind nicht lächerlich machen oder Grund zum Mobben geben, so vorname.de. Während beispielweise der Name „Legolas“ positiv beurteilt wurde, mussten sich die Eltern, die ihre Kinder „Möhre“, „Schnucki“ oder „Sputnik“ nennen wollten andere Vornamen einfallen lassen. Den längsten eingetragenen Namen bekam im vergangenen Jahr übrigens ein Kind in Bremen, der Name „Esenosarumensemwonken“ hört sich zunächst an wie ein Buchstaben-Gewirr, stammt aber aus Nigeria.

„Sophia“ erobert die Welt

Der beliebteste und am häufigsten vergebene Vorname weltweit soll übriges Sophia sein, so das österreichische Frauenmagazin Wienerin. Dies habe eine Untersuchung der Namensstatistiken von 49 Ländern ergeben. Hierzu zählen alle Abwandlungen des Namens, von Sophie bis hin zu Sofia. Gerade in den Ländern Mexiko, Italien und der Slowakei ist Sophia sehr beliebt und belegt den ersten Platz.

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