Erster Text der Stadt in „leichter Sprache“
Ganz ehrlich, es ist nicht einfach alles rund um den Bügerentscheid zur Zukunft des MOZ zu verstehen. Aber wie geht es da erst Menschen mit einer Leseschwäche, einer Lernbehinderung oder Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist? Daher gibt es nun, auf Antrag des Grünen-Stadtrats Michael Gerr, den Text zum Bürgerentscheid auch in „leichter Sprache“.
In vielen öffentlichen Stellen, so etwa im Bürgerbüro der Stadt, liegt dieser Informationsflyer aus. Weiter unten findet Ihr ebenso den Text der Stadt. Kurze und vor allem verständliche Sätze erklären, worum es beim Bürgerentscheid am Sonntag geht. Es ist das erste Mal, dass so etwas von der Stadt herausgegeben wird. Das Konzept ist Teil des kommunalen Aktionsplan Inklusion, den der Stadtrat letztes Jahr verabschiedet hat. Übersetzt wurde der Text von einer Agentur für leichte Sprache. Die Kosten für die Wahlhilfe seien laut der Main Post sehr gering gewesen.
„Infoschrift mit werbendem Charakter“
Im Rathaus wird der Begriff „leichte Sprache“ in „verständliche Sprache“ ausgeweitet. Denn nicht nur Menschen mit einem Handicap sollen dadurch angesprochen werden, sondern eben auch Menschen mit Migrationshintergrund. Hierfür seien die Regeln etwas weiter gefasst als bei der „leichten Sprache“.
In den Wahllokalen dürfe der Flyer für das MOZ jedoch nicht ausliegen, denn laut der Main Post wäre dies streng juristisch gesehen eine „Infoschrift mit werbenden Charakter“. Im Folgenden findet Ihr den Bürgerentscheid in „leichter Sprache.“
Bürger-Entscheid – Wie geht das? Information in „leichter Sprache“.
Bei einem Bürger-Entscheid dürfen die Bürger entscheiden. Das bedeutet: Sie dürfen über etwas abstimmen. Am 5. Juli 2015 sind in Würzburg 2 Bürger-Entscheide. Dann dürfen die Bürger von Würzburg über 2 Sachen abstimmen.
Darum geht’s:
Was soll mit dem Grund-Stück am Kardinal-Faulhaber-Platz und mit der Mozart-Schule passieren?
Vorschlag 1
- Das Grund-Stück wird verkauft.
- Die Mozart-Schule wird abgerissen.
- Nur ein Teil. Oder alles.
- Der ganze Platz wird umgebaut.
- Es gibt neue Geschäfte. Ein Hotel. Neue Wohnungen.
- Und ein neues Park-Haus unter dem Platz.
Das will der Stadt-Rat. Der Stadt-Rat ist die Regierung von Würzburg. Das ist das Thema vom Bürger-Entscheid 1.
Die Bürger von Würzburg sollen entscheiden: Wollen sie das? Oder wollen sie das nicht?
Vorschlag 2
- Das Grund-Stück soll nicht verkauft werden.
- Das Denkmal Mozart-Schule soll nicht abgerissen werden.
- Der Kardinal-Faulhaber-Platz soll nicht verkauft werden.
- Dort sollen keine neuen Häuser gebaut werden.
- Die Häuser von der Mozart-Schule sollen renoviert werden.
- In den Häusern soll es Einrichtungen für Bildung und Kultur geben.
Bildung bedeutet: etwas lernen. Zum Beispiel: Wie benutzt man einen Computer? Wie spreche ich eine Fremd-Sprache? Zur Kultur gehören zum Beispiel: Museum, Konzerte, Theater, Ballett, Musik-Feste. Das will eine Gruppe von Bürgern in Würzburg.
Das ist das Thema für den Bürger-Entscheid 2.
Die Bürger von Würzburg sollen entscheiden: Wollen sie das? Oder wollen sie das nicht?
Was passiert beim Bürger-Entscheid?
Ein Bürger-Entscheid ist so ähnlich wie eine Wahl. Jeder Wähler bekommt einen Stimm-Zettel. Darauf stehen die Fragen für die Bürger-Entscheide 1 und 2. Für jeden Bürger-Entscheid gibt es eine Frage. Bei jeder Frage kann man □ Ja oder □ Nein ankreuzen. Ein Bürger-Entscheid ist nur gültig, wenn genug Menschen abstimmen. In Würzburg sind das ungefähr 10 Tausend Menschen. Sonst sind die Bürger-Entscheide nicht gültig.
Wenn beim Bürger-Entscheid 1 mehr Menschen ein Kreuz bei □ Ja gemacht haben, und das mindestens 10 Tausend Menschen sind, soll der Vorschlag 1 gemacht werden.
Wenn beim Bürger-Entscheid 2 mehr Menschen ein Kreuz bei □ Ja gemacht haben, und das mindestens 10 Tausend Menschen sind, soll der Vorschlag 2 gemacht werden. Um 18.00 Uhr ist die Wahl zu Ende. Dann werden alle Kreuze gezählt.
Aber:
Wenn bei beiden Bürger-Entscheiden mehr Menschen ein Kreuz bei □ Ja machen, gibt es keinen Sieger. Es muss aber einen Sieger geben. Weil man nur einen von den 2 Vorschlägen machen kann. Deshalb gibt es auf dem Stimm-Zettel noch eine 3. Frage. Das nennt man Stich-Frage.
Dort müssen die Bürger ankreuzen: Welchen Vorschlag wollen sie lieber? Vorschlag 1 oder Vorschlag 2. Bei der Stich-Frage gewinnt der Vorschlag mit den meisten Kreuzen.
Dieser Artikel beruht auf Informationen der Stadt Würzburg.