Eine „Perlenkette“ für Versbach
Eine komplexe Herausforderung, aber der Aufwand sollte sich schon bald lohnen: Um ihrem Wunsch nach einer neuen Ortsmitte nachzukommen, nahmen nun rund 50 Versbacherinnen und Versbacher bei der Stadtteilwerkstatt im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Versbach teil. Organisiert von der Stadt Würzburg und dem Büro SSR Schulten Stadt- und Raumentwicklung aus Dortmund sollen eine Reihe von Einzelmaßnahmen für Versbach auf den Weg gebracht werden, die dem öffentlichen Raum mehr Aufenthaltsqualität verleihen.
Vier Hauptthemen
Die der Stadtteilwerkstatt vorangegangene Analysephase, bei der die Bürger im Rahmen eines Zukunftsmarktes im November und auf der Internetplattform Wikimap-Versbach ihre Anregungen mit einbringen konnten, zeigte vier Hauptthemen für die Weiterentwicklung Versbachs auf: die Schaffung einer neuen Ortsmitte, die Überarbeitung des vorhandenen Verkehrssystems, die Aufwertung der Freizeit- und Spielmöglichkeiten im Stadtteil sowie die Verbesserung der örtlichen Nahversorgung.
Alle Generationen leisteten ihren
Beitrag
Des Weiteren war in Kooperation mit dem Stadtjugendring Würzburg und dessen Aktion „Stadtteilchecker“ geplant, eine Gruppe den Anliegen der Jugendlichen im Stadtteil zu widmen. Oberbürgermeister Schuchardt lobte diese geleistete Vorarbeit und genau hier vertiefte nun die samstägliche Werkstatt die theoretische Vorarbeit für mehr Lebensqualität in der Praxis.
Gerade die älteren Versbacher erinnerten sich in der Arbeitsgruppe, die nach Möglichkeiten für eine neue Ortsmitte suchte, an den ehemaligen „Spätzplatz“, der früher neben dem alten Rathaus und der Brücke über die Pleichach als Dorfmitte für Feste und als Treffpunkt diente. Heute befindet sich an dieser Stelle die vom Verkehr geprägte Kreuzung Versbacher Straße / Zum Tännig / Steigstraße / St. Rochus Straße, die keinen Raum für die Ausbildung eines qualitätsvollen Platzes lässt, an dem sich die Versbacher treffen können.
„Perlenkette“: drei unterschiedliche Ortsmitten
Parallel diskutierte die Arbeitsgruppe „Ortsmitte“ eingehend, wo in Versbach diese Mitte zu finden sei. Da sich durch die topographischen Gegebenheiten Versbachs und die dem Pleichachtal folgende langgestreckte Bebauungsstruktur mehrere Treffpunkte identifizieren lassen, entwickelte die Arbeitsgruppe die Idee einer „Perlenkette“ von drei unterschiedlichen Ortsmitten, die sich von der Norma in der St.-Rochus-Straße über das Bürgerhaus am Erwin-Wolf-Platz bis zur ehemaligen Dorfmitte an der Hauptkreuzung erstreckt und über eine Promenade entlang der Pleichach verbunden werden könnte.
Fehlende Flächenpotenziale
Auch in dieser Arbeitsgruppe wurde der Wunsch formuliert, die Kreuzung zukünftig zugunsten der Ausbildung eines Ortstreffpunktes zurückzubauen. Das Bürgerhaus soll als aktiver Bürgertreffpunkt genutzt werden und mit zusätzlichen Nutzungen z.B. einem Café ergänzt werden. Aufgrund der fehlenden Flächenpotenziale für einen wirtschaftlich zu betreibenden Einzelhandelsstandort konnten für das Thema „Verbesserung der Nahversorgung“ leider keine konkreten kurzfristigen Ansatzpunkte gefunden werden.
„Bunter Strauß an Ideen“
Bei der Vorstellung der Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen im Plenum äußerte sich Oberbürgermeister Schuchardt erfreut über den bunten Strauß an erarbeiteten Ideen, die nicht sofort massive Umbauarbeiten im ganzen Ortsteil Versbach verlangen, sondern die in realistischen Einzel- und ggf. provisorischen Zwischenschritten angegangen und über den städtischen Haushalt finanziert werden können.
Diese Meldung beruht auf einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.