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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Betrug und Untreue in der Residenz?

Wurden über Jahre hinweg Angestellte der Würzburger Residenz mit sogenannten Sonderführungen in Bar entlohnt, um so Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zu sparen? Es geht um den Vorwurf der Untreue und Betrug.

SZ: „System der schwarzen Kassen“

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung gab es in der Würzburger Residenz jahrelang solche Sonderführungen. Der Vorwurf: da nicht wie sonst üblich an einer Kasse mit einem Ticket, also der Zahlungsquittung, gelöst wurde, wurden die Eintrittsgelder schwarz kassiert und auch die Führer ohne Steuernachweis entlohnt. Solche Zahlungen wertet die Staatsanwaltschaft Kempten in einem derzeit laufenden gleichliegenden Prozess gegen suspendierte Mitarbeiter der Schloßverwaltung Neuschwanstein als Betrug und Untreue. Auch nach unseren Recherchen wurden z.B. Nachtführungen bar bezahlt. Allerdings wurde im uns bekannten Fall ein mit der Hand ausgefüllter Beleg ausgestellt.

Was wusste die Schlösserverwaltung?

Im Laufe der zwei Verhandlungstage in Kempten wird das Gericht nun die Frage klären müssen, ob die Schlösserverwaltung von den Barzahlungen an die Schlossführer wusste oder nicht. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung (SZ) ist Anwältin Ricarda Lang davon überzeugt. Sollten ihre Vorwürfe zutreffen, dann hätte sich eine Behörde, die dem Finanzministerium unterstellt ist, des Betrugs und der Untreue mitschuldig gemacht: „Das Einbehalten der 20 Euro durch die Schlossführer wurde von der Zahlstelle dokumentiert“, sagt Lang, „also hätte die Schlösserverwaltung spätestens seit der Rechnungsprüfung im Jahr 2000 Bescheid wissen müssen.“

Fall in Würzburg schwerwiegend 

Nach SZ-Informationen kassierte das Personal in Würzburg sogar noch viel mehr Geld als die Kollegen in Neuschwanstein: Im Schloss gab es 20 bis 25 Euro pro Führung, in der Residenz satte 60 Euro. Die Bayerische Schlösserverwaltung zeigt sich auf Anfrage der SZ hingehend unwissend: „Die Hauptverwaltung hat keine Kenntnis über mit Neuschwanstein vergleichbaren Konstellationen in Würzburg.“

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