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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

EGM: Premiere „Mr. Mephisto und der arme Tor“ am 1. Juli 2014

Die ewig aktuelle Frage von Moral und Schuld

Nach Moses, der Zirkuswelt und dem Leidensweg des Seligen Georg Häfner jetzt also „das Schicksalsstück der Deutschen“: Unter dem Titel „Mr. Mephisto und der arme Tor“ bringt das Münsterschwarzacher Egbert-Gymnasium den Fauststoff als knapp zweistündiges Musical auf die Bühne.

Premiere ist am Dienstag, den 1. Juli 2014, um 19.30 Uhr im Theatersaal der Schule. Rund 30 Schülerinnen und Schüler im Orchestergraben, etwa 20 auf der Bühne und noch einmal so viele im Hintergrund haben im zurückliegenden Schuljahr viel Schweiß und Mühe investiert, um die von Johann Wolfgang Goethe in seinem „Faust“ angesprochenen Fragen von Moral und Schuld zeitgemäß umzusetzen.

Pflichtlektüre in der Oberstufe

„Die Idee zu diesem Musical hatte ich schon 2011. Das Goethe-Drama ist Pflichtlektüre in der gymnasialen Oberstufe und daher allen vertraut. Der Stoff bietet so viele Möglichkeiten, weil er so nahe am Leben ist“, erzählt Projektleiter Oberstudienrat Markus Binzenhöfer. Einmal mehr hat er das Libretto für ein Musical geschrieben.

Bei der Komposition arbeitete er diesmal zusammen mit der Schülerin Mona-Lisa Baier, von der einige der Songs stammen. Musikalisch ist die Bandbreite daher noch einmal größer als bei früheren Werken.

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Keinen Bock auf Faust

Das Stück frei nach Goethe spielt in der Gegenwart: Eine Schulklasse mokiert sich über den in ihren Augen altmodischen und sprachlich unverständlichen Faust-Text. „Warum sollen wir das lesen?“, fragen sie kritisch ihren Lehrer. Für die Schüler beginnt das Leben am Samstagabend, Moral und Schuld sind keine Themen für sie.

„Wir haben versucht, die Grundfragen aus dem Faust modern umzusetzen. Es geht praktisch um die Gretchengeschichte bis hin zum Ende, das bei Mr. Mephisto auch in einer Katastrophe endet“, sagt Binzenhöfer.

Verliebt in seine Schülerin

Es sei dennoch wichtig, dass der Zuschauer im Kopf behalte, dass es sich – bei allen Anspielungen und Anleihen – um ein komplett anderes Werk handele. Da gibt es den Lehrer Dr. Heinz Fatusch, der in eine seiner Schülerinnen verliebt ist. Und Mr. Mephisto, der den Lehrer durch verlockende Angebote dazu bringt, ihn ein paar Tage lang im Unterricht vertreten zu dürfen. Dort bringt der Neue seine Werte und sein ganz spezielles Wissen unters Volk.

„Natürlich schwingen berühmte Szenen aus dem Faust wie die Walpurgisnacht oder Auerbachs Keller mit. Schließlich soll das Stück bei allem Tiefgang auch unterhaltsam sein“, erklärt Oberstudienrat Michael Aust, der Regie führt. Die Darsteller hätten sich schnell finden lassen, da nicht zuletzt dank des musischen Zweiges viele Schüler bereits Bühnenerfahrung bei kleineren Projekten oder den vorigen Musicals gesammelt haben.

Seit Beginn des Schuljahres wird geprobt 

Seit Schuljahresbeginn gab es erste Proben für Musiker, Sänger und die Tanzgruppe, die zwischendurch quasi als szenischer Kommentator in Erscheinung tritt. „Viele Szenen haben wir gemeinsam entwickelt, nachdem wir uns zuvor umfangreich mit den künstlerischen Grundlagen beschäftigt haben“, sagt Regisseur Aust.

Erst bei den Probetagen auf Burg Rothenfels im Frühjahr seien dann alle Beteiligten zu einem ersten gemeinsamen Durchlauf des Musicals zusammengekommen. „Bis dahin waren wir mitunter ein wim Nebel, was das Große und Ganze von Mr. Mephisto angeht“, berichten die Bühnendarsteller, die mehrheitlich in diesem Jahr ihr Abitur geschrieben haben.

Deswegen begann die besonders intensive Probenphase erst eine Woche vor Pfingsten. „Seither haben wir praktisch jeden Tag geprobt, auch in den Ferien“, sagt Aust.

Crashkurs fürs richtige Schminken

Aber nicht nur das: Um das Musical optisch ansprechend umsetzen zu können, haben sich die Schülerinnen und Schüler bei einem ausführlichen Workshop mit der Maskenbildnerin Nadja Akra in die Geheimnisse des richtigen Schminkens für die Bühne einweisen lassen. Bei den Kostümen hat Eva Müller, Modedesignerin und ehemalige Schülerin des Egbert-Gymnasiums, ihre Ideen und Kontakte mit eingebracht.

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„Einige besondere Stücke hat sie sogar selbst geschneidert. Insgesamt haben sich auch diesmal wieder rund um das Musical sehr viele Talente eingebracht“, dankt Aust im Namen der am Projekt beteiligten Lehrer, zu denen außerdem Mechthild Binzenhöfer und Edith Brühl gehören.

Weitere Termine  

Premiere feiert „Mr. Mephisto und der arme Tor“ am Dienstag, den 1. Juli 2014, um 19.30 Uhr im Theatersaal der Schule. Weitere Aufführungen gibt es am Mittwoch, den 2. Juli 2014, um 19.30 Uhr, am Samstag, den 5. Juli 2014, um 19.30 Uhr, am Sonntag, den 6. Juli 2014, um 17 Uhr, am Freitag, den 11. Juli 2014, um 19.30 Uhr, am Samstag, den 12. Juli 2014, um 19 Uhr sowie am Sonntag, den 13. Juli 2014, um 18 Uhr.

Karten zum Stückpreis von sechs Euro für Schüler und acht Euro für Erwachsene können wochentags zwischen 14 und 16 Uhr telefonisch unter 09324/20260 reserviert werden.

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