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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

3 Musketiere – Ein Film für Würzburg-(Fans) – Filmkritik aus 2011

Filmkritik aus dem Jahre 2011 

Schade, dass Kinogänger in anderen Städten – außer vielleicht noch die in Bamberg – in diesem Film kein cineastisches Jahrhundertwerk erkennen werden. Die Neuauflage der drei Musketiere ist ein jäher Versuch, einen modernen Mantel- und Degenfilm mit Witz, 3-D-Action und einem unbekannten 14-Jährigen (Logan Lerman) in der Hauptrolle zu drehen. Doch hier kommt das große unterfränkische ABER: Als Würzburger  findet man diesen Film trotzdem irgendwie ziemlich toll. Das liegt vor allem an zwei Dingen.

1. Würzburgs prächtige Bauwerke in Frankreich (Paris) und England (Buckingham)

In einer der ersten Szenen verlässt D’Artagnan sein Elternhaus, um nach Paris zu reiten. Vor den Toren der Stadt reitet er über die Alte Mainbrücke. Zu erkennen sind Kilian, Totnan und Kolonat nebst den anderen 9 „Heiligen“. Man erinnere sich an die eintägige Sperrung die mit kostenlosen Taxifahrten überbrückt (Wortspiel!) wurde , der eine 10-sekündige Szene im Film entsprungen ist.

Blue-ray zum Film

Nicht lange lässt die prächtigste und eindrucksvollste Kulisse – unsere Würzburger Residenz – auf sich warten. Das UNESCO Kulturerbe wurde allerdings digital angebaut, so dass sie noch mächtiger wirkt und dem Zuschauer als Versailler Schloss verkauft werden kann. Neben dem weißen Saal mit den tollen Deckenfresken, der als Büro für den Kardinal diente, sind der Franconia-Brunnen und das tolle Treppenhaus zu sehen. Diverse  andere Säle in der Residenz wurden ebenfalls digital nachbearbeitet.  Aufmerksame Residenzgänger identifizieren auch das ein oder andere Requisit als Inventar der Residenz. In der Marienkirche auf der Marienfeste findet auch eine kurze Szene statt bevor der Stellungswechsel nach England in Wahrheit nur wenige Meter weiter zum Tor des Marienbergs geht, der heute als Zufahrt zur Festung dient. Mehrere Szenen darunter auch die Abschlussszene finden im Residenzgarten statt.

Zwei fast nicht zu erkennende Szenen bringen aber das tatsächliche Würzburg in die 80 Millionen Euro Produktion.

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Hommage an Würzburg!?

Noch bevor der Film so richtig startet, überfliegt der Zuschauer eine Karte Richtung Venedig. Dabei sieht er neben den Eintragungen Frankreich, England, Bavaria auch die „Würzburg“ in Lettern verzeichnet.

DVD zum Film

Doch die tatsächlich Hommage an Würzburg halten die Drehbuchautoren Andrew Davies und  Alex Litvak  als Aramis (Luke Evans) als mittelalterliche Politesse einen Strafzettel an D’Artagnans Pferd hängt und der ihn folgerichtig zur mittäglichen Fechtpartie auf dem Bamberger Residenzplatz, der den Pariser Marktplatz darstellt, auffordert.

2. Jeder Würzburger kennt mehr Komparsen als Schauspieler

Schaffen es die Damen die Augen von Herzog von Buckingham (Orlando Bloom) und die Herren von M’lady De Winter (Mila Jovovich) zu lassen und beobachten stattdessen die teilweise unscharfen Komparsen, gibt es wohl kaum einen Würzburger, der nicht jemanden erkennt, der dort mitgespielt hat. Viele waren dabei und sehen endlich, was aus dem stundenlangen Ausharren in Rüstungen und die vielen Drehwiederholungen geworden ist. Man achte hier nur beispielhaft auf die beiden, deren Aufgabe es war, im Residenzgarten einen roten Teppich auszurollen. Der angestrengte Gesichtsausdruck war sicherlich keine schauspielerische Meisterleistung, sondern die Spuren der abermaligen Takes.

 

 

Liebe Würzburger (Fans)! Unter diesen Aspekten nehmt die Chance wahr, die Residenz & Co. einmal durch die 3-D-Brille und Eure Freunde auf der Kinoleinwand zu sehen. Hollywoodstars, Mantel- und Degen-3-D-Action sowie viele Special Effekts sind dann noch eine ganz nette Zugabe.

Chris & Leo

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