IHK würdigt innovative Forschungsprojekte der Uni Würzburg
Seit über 30 Jahren fördert die mainfränkische Wirtschaft innovative Forschungsprojekte an der Universität Würzburg. Ziel ist, Wissenschaft und Wirtschaft näher zusammen zu bringen und Innovationen zur Anwendung zu verhelfen. In diesem Jahr würdigt die IHK die Idee, einen Quadrokopter als fliegenden Rettungshelfer einzusetzen.
Drohne als Helfer in der Not
Eine fliegende Drohne öffnet eine Tür in einem einsturzgefährdeten Raum. Dann stopft sie ein leckgeschlagenes Chemiefass. Oder das Gerät fliegt Medikamente in einen eingestürzten Tunnel. Derartige Hilfs- und Rettungseinsätze sind mögliche Anwendungsszenarien für das Forschungsprojekt von Nils Gageik vom Lehrstuhl für Informatik VIII (Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt) der Universität Würzburg. Seine Idee, einen Quadrokopter als „helfende Hand“ zu nutzen, belohnt der Universitäts-Förderpreis der Mainfränkischen Wirtschaft jetzt mit 35.000 Euro.
Preisgeld fließt in die Forschung
IHK-Präsident Dieter Pfister überreichte Projektleiter Nils Gageik in Anwesenheit von Universitätspräsident Professor Dr. Alfred Forchel, Uni-Kanzler Dr. Uwe Klug und dem Schriftführer des Universitätsbundes Dr. Alfons Ledermann in der IHK in Würzburg den Scheck, der die weitere Finanzierung seiner Forschungen sichert. „Mit Hilfe des Förderpreises wollen wir unser System um eine entscheidende Komponente erweitern – einen Roboterarm.“, so Gageik. Damit soll es dem fliegenden Rettungshelfer gelingen, in seine Umgebung einzugreifen: „Der Quadrokopter könnte künftig Gegenstände bewegen, Knöpfe drücken, vielleicht auch Türen öffnen.“ Gageik kann sich vorstellen, dass die Idee aus dem Fluglabor schon in wenigen Jahren zur Anwendung gelangt: „Spricht man mit Feuerwehrleuten über das Thema, trifft man auf großes Interesse und sehr viel Hilfsbereitschaft, aber auch eine ganze Menge Skepsis. Manch einer fürchtet, er soll durch eine Drohne ersetzt werden. Dabei ist eine Rettungsdrohne aber nur eine Feuerwehraxt des 21. Jahrhunderts, Werkzeug, das den Feuerwehrmann unterstützt, seine Arbeit leichter und vor allem sicherer machen kann. Und wer möchte schon in einem Gebäude arbeiten, das jeden Augenblick explodieren kann? Es wäre ein Traum, wenn unsere Arbeit eines Tages dabei helfen kann, Leben zu retten.“
895.000 Euro in 32 Jahren
Wirtschaft und Gesellschaft sind laut IHK permanent auf neue Ideen und Technologien angewiesen. „Im besten Fall führen Innovationen zu neuen Produkten, vielleicht sogar zu neuen Unternehmen und damit zu Arbeitsplätzen.“, so IHK-Präsident Pfister: „Mit Innovationen sichern wir den Erfolg unserer mittelständischen Wirtschaft langfristig – und diese entstehen meist in einem Forschungsumfeld.“
Der intensiveren Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft widmet sich die IHK Würzburg-Schweinfurt seit vielen Jahrzehnten. Aus diesem Grund rief die Wirtschaftskammer bereits 1982 eine Stiftung im Universitätsbund ins Leben, die innovative und technologieintensive Forschungsvorhaben an der Universität fördert. Die Stiftung verfügt heute über ein Stiftungskapital von rund 1,2 Millionen Euro, bis heute profitierten 89 Projekte von insgesamt 895.000 Euro.
Analoge Stiftung für die FHSW
Im August 2011 hat die IHK eine weitere Stiftung gegründet und analog zum Universitäts-Förderpreis auch einen „FH-Förderpreis der Mainfränkischen Wirtschaft“ ins Leben gerufen.