Tonfiguren aus dem griechisch-römischen Ägypten sind zurzeit in der Antikensammlung des Martin-von-Wagner-Museums zu sehen. Mit neuesten Forschungsergebnissen zur Entstehung und Bedeutung dieser Terrakotten beschäftigt sich eine Tagung Anfang Dezember. Gäste sind dabei willkommen.
„Kontextualisierung von Terrakotten im spätzeitlichen bis spätantiken Ägypten“: So lautet der Titel der Tagung, die vom 6. bis 8. Dezember im Martin-von-Wagner-Museum stattfindet. Veranstalter sind das Institut für Altertumswissenschaften der Universität Würzburg mit den Lehrstühlen für Ägyptologie und Klassische Archäologie sowie das Museum der Universität.
Wichtige Ergänzung für Wissenschaft 
Die Tonfiguren, um die es dabei geht, stellen die häufigste figürliche Fundgruppe an vielen Orten Ägyptens dar. Ihre große Zahl dokumentiert den Stellenwert der Gattung in der ägyptischen Kultur besonders während der Perioden der ptolemäischen und römischen Herrschaft. Für die Wissenschaft bilden sie eine wichtige Ergänzung zu anderen Quellen, wie beispielsweise Inschriften und Papyri.
Allerdings hat sich die Forschung bisher in der Regel auf die Terrakottenbestände von Museen konzentriert und deren Motive und Typen untersucht. Herkunft und Datierung der Statuetten blieben dabei häufig unsicher. Über ihre zeitliche und räumliche Einteilung sowie über Herstellung, Verbreitung und Verwendung konnte deshalb nur vorläufig geurteilt werden.
Dialog zwischen Experten und Nachwuchs
Deswegen bietet die Tagung einen neuen Zugang, indem sie Experten und dem akademischen Nachwuchs einen interdisziplinären und internationalen Dialog über aktuelle ägyptische Terrakottafunde ermöglicht. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf der Präsentation und Auswertung von unveröffentlichtem Material, dessen Herkunft und Kontext bestimmbar ist. Ziel ist die Synthese und Vermittlung der Erforschung ägyptischer Terrakotten, wobei die grabungsarchäologischen Daten als Ausgangspunkt dienen und mit kunst- und religionshistorischen Ansätzen und Ergebnissen abgeglichen werden.
Die Tagung ist offen für alle Interessierte. Kontakt: eva.lange@uni-wuerzburg.de