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WÜRZBURG. Ein starkes Polizeiaufgebot von rund 1.500 Einsatzkräften hat am 1. Mai dafür gesorgt, dass die in Würzburg angezeigten Versammlungen ohne größere Störungen stattfinden konnten. Dabei ist das von der Unterfränkischen Polizei angewandte Konzept voll aufgegangen. 14 Personen (1 rechts, 13 links) wurden im Zusammenhang mit den Aufzügen vorläufig festgenommen. 27 Ermittlungsverfahren, darunter 23 wegen begangener Straftaten und vier Ordnungswidrigkeiten wurden festgestellt. Zehn Polizeibeamte erlitten leichtere Verletzungen, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. Alleine vier davon kamen zu Schaden, als die Beamten ein Sperrgitter in der Semmelstrasse schützten und von Militanten überrannt werden sollten. Zwei Einsatzkräfte mussten in Notwehr den Schlagstock einsetzen.
Das im Vorfeld mit der Stadt Würzburg abgestimmte Einsatzkonzept hatte zum Ziel, einen störungsfreien Ablauf der angezeigten Versammlungen sicher zu stellen und unter dem Motto „Gewaltfreier Protest ist gelebte Demokratie“ eine ungehinderte Ausübung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Hierzu waren schon im Vorfeld Hunderte Info-Flyer an Teilnehmer und insbesondere an die Bewohner der Innenstadt verteilt worden, um über die polizeilichen Aufgaben und Maßnahmen umfassend zu informieren und aufzuklären. Denn nicht wenige der Würzburgerinnen und Würzburger mussten vor ihren Wohnhäusern, im Straßenverkehr oder beim Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel einige Abstriche machen.
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Der vom „Bürgerlichen Lager“ angezeigte Aufzug mit Kundgebungen hatte – wie bereits berichtet – mit rund 8.000 Teilnehmern sehr großen Zulauf. Beim Aufmarsch der rechten Szene hatten sich rund 350 Personen gruppiert. Deren Aufzugsweg wurde allerdings von der Polizei verkürzt. Dies war erforderlich um zu befürchtende Auseinandersetzungen auch wegen des verspäteten Beginns zu vermeiden.
Als positiv zeigte sich der bei der Unterfränkischen Polizei praktizierte Einsatz von speziell geschulten Kommunikationsbeamten. Diese waren mit mehreren Teams während der Aufzüge in ständigem Kontakt mit den Bürgern und konnten dabei in vielen Gesprächen Tipps für ein friedliches Verhalten der Demonstrationsteilnehmer geben und auch auf die schwierige Rolle der Polizei bei solchen Einsätzen hinweisen.
Gut angenommen wurde auch das Infotelefon der Polizei und der Würzburger Verkehrsbetriebe, bei dem sich am 1. Mai annähernd 100 Gesprächsteilnehmer über die Verkehrssituation und den Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel informierten und zufriedenstellend beraten werden konnten.
Die Unterfränkische Polizei wurde von starken Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei unterstützt. Die Kollegen der Bundespolizei leisteten insbesondere ihren Beitrag, indem sie die per Bahn anreisenden Versammlungsteilnehmer kontrollierte.
Insgesamt zieht die Unterfränkische Polizei hinsichtlich des 1. Mai eine positive Bilanz, was letztendlich wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass die von den Sicherheitsbehörden ergangenen Beschränkungen griffen und die intensiven Vorbereitungsmaßnahmen eng und vertrauensvoll abgestimmt wurden.
Das Polizeipräsidium Unterfranken bedankt sich ausdrücklich bei den Würzburgerinnen und Würzburgern, die für die Beeinträchtigungen während der Aufzüge überwiegend großes Verständnis aufgebracht und von ihrem Versammlungsrecht friedlich Gebrauch gemacht haben.